Berufseinstieg beim Distributor Also - ein Zeichen gegen Männerdominanz

Mit einer in der Branche einmaligen Quote zeigt Also Deutschland, dass die kommenden Führungskräfte im Channel einer noch fest zementierten Verteilung nicht entsprechen müssen. Teil 4 der CRN-Serie zu Azubis belegt: Women in Tech geht doch!

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12 Frauen und 14 Männer starten in diesem Jahr ihre Berufsausbildung bei Also. Der Frauenanteil von knapp 46 Prozent ist überragend, wohl auch einmalig in der IT-Branche (Foto: Also)

Männerdomäne IT-Branche: das ist leider kein Klischee, sondern Realität. Die meisten Chefs sind Chefs, Vorstände Vorstände, der Bitkom-Präsident war und ist schon immer ein Präsident seit der Gründung des ITK-Spitzenverbands vor 26 Jahren. Und auch in den mittleren Führungsebenen der IT-Unternehmen treffen wir vorwiegend auf Channel- oder Vertriebsdirektoren und nicht auf Direktorinnen. Seit vielen Jahren wird über Fachkräftemangel geklagt und es gilt, was Synaxon-Vorstand Mark Schröder allgemein zur Disparität der Geschlechter in der IT-Branche sagt: "Wir können es uns nicht leisten, auf die Hälfte des Talentpools zu verzichten".

[Bisher erschienen in der CRN-Serie: Die kommenden Führungskräfte im Channel:

"Willkommen im Ufo von Jettingen"

"Neue Azubis bei Bluechip schreiben an ostdeutscher Erfolgsgeschichte mit"

"Kosatec-CEO: 'Ein Unternehmen steht und fällt mit der Jugend']

Seine Kollegin bei Synaxon Taija Heyn wird noch deutlicher. Sie sieht zwar, dass bei einigen Unternehmen Frauen Schlüsselpositionen besetzen und gerne als Role Models hervorgehoben werden. Das seien jedoch Einzelfälle, wo Frauen in Führungsverantwortung stehen. "Die große Mehrheit der Frauen in der IT gehört schlicht nicht dazu. Das Resultat und die Wahrnehmung vieler Frauen: Wir stellen ein paar Vorbilder ins Rampenlicht, ohne das eigentliche Problem zu lösen", sagt sie. Solange "normalen" Frauen – Fachkräfte, Quereinsteigerinnen, Auszubildende – nicht eingebunden seien, "ändert sich am Klima in unserer Branche nichts. Wer Frauen in der IT wirklich fördern will, muss alle mitnehme", appelliert sie. Daher hat sie zusammen mit Hanne Kaup das Netzwerk femNET bei Synaxon initiiert.

Das Gender-Gap, das sich später vor allem bei der Bezahlung negativ für Frauen auswirkt, hat einen Ausgangpunkt: Er fängt schon bei der Einstellung von Azubis und dual Studierenden an. Die sollen doch nach der Ausbildung im Unternehmen bleiben, beteuern viele Firmen. Wer 80 Prozent oder mehr Männer einstellt und später die Unausgewogenheit der Geschlechter bedauert und das Potenzial von Frauen nicht nützen kann (siehe Mark Schröders Anmerkung), trägt doch dazu bei, das Gender-Gap zu zementieren.

Überragende Frauenquote bei den diesjährigen Azubis

Genau das passiert bei Also nicht. In diesem Jahr haben beim Distributor in Deutschland 26 junge Menschen ihre Berufsausbildung begonnen: 12 Frauen und 14 Männer. Der Frauenanteil von knapp 46 Prozent ist überragend, wohl auch einmalig in der IT-Branche. 24 starten in Soest, 2 in Straubing, wo Also seine Logistik unterhält. Die Bandbreite der gewählten Ausbildungsberufe reicht von Fachkräften im Groß- und Außenhandelsmanagement über Veranstaltungskaufleute und IT-System-Management-Spezialisten bis hin zu E-Commerce-Profis. Außerdem beginnen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung sowie für Systemintegration ihre Laufbahn bei Europas größtem Distributor, der international aufgestellt und sogar auf dem Sprung in die USA ist. Rund 15 Mrd. Euro will Also in diesem Jahr umsetzen. Die Perspektive für junge Fachkräfte im Schweizer Distributionskonzern auch außerhalb Deutschlands andere Länder kennenzulernen, ist hervorragend.

Während ihrer Ausbildung durchlaufen die Azubis verschiedene Abteilungen und lernen die Abläufe im Unternehmen aus erster Hand kennen. Die Ausbilder achten darauf, dass ihre Schützlinge von Anfang an Verantwortung tragen dürfen, sie werden in der Praxis gefördert und erhalten eine fundierte theoretische Begleitung. Gemeinsame Projektarbeiten und Seminare runden die Ausbildung ab. Sie stärken Teamarbeit, Kreativität und Eigeninitiative.

"Die Ausbildung junger Menschen hat bei Also eine lange Tradition und einen sehr hohen Stellenwert. Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr wieder 26 motivierte Auszubildende für uns gewinnen konnten", sagt Thorsten Sauerland, CCO bei Also Deutschland.

Karriere bei Also beginnen und die Leiter immer höher steigen: Sauerland ist ein Beispiel dafür. 1998 trat er als Key Account Manager im Vertrieb bei der Vorgängergesellschaft Actebis ein. Er leitete später die Geschäfte mit den für Also wichtigen Unternehmen HP und Dell. Seit vergangenem Jahr ist der 49.-Jährige COO (Chief Customer Officer) und Geschäftsführer.

Auch sein Geschäftsführungskollege Stefan Blome ist seit 15 Jahren dabei, stieg 2010 als 19.-Jähriger bei Also ein und wurde mit 30 Jahren zum Geschäftsführer ernannt. Die vielfältigen Karrierechancen bei Also haben beide Top-Führungskräfte genutzt.

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