Investitionsfreudiger Mittelstand lässt Synaxon-Partner nicht im Stich

Wenn es bei einer Kooperation gut läuft, läuft es bei deren Partner gut. Und von Krise ist bei Synaxon nichts zu spüren, im Gegenteil: Der Systemhausverbund meldet ein Umsatzplus von 37 Prozent zum Ende September. Bis mindestens Mitte 2026 soll der Boom anhalten. Der Hardwareverkauft sticht hervor. In den neuen Synaxon-Marketplace wird eine Millionensumme investiert.

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"Wir investieren die Gewinne von heute in die Plattformen von morgen", sagt Synaxon-Vorstand und COO Miguel Rodriguez (Foto: Synaxon)

Große IT-Dienstleister, große Probleme mit der anhaltenden Wirtschaftsflaute. Kleine Systemhäuser, keine Klagen über Wachstumsrückgang, im Gegenteil sogar. Diese Formel könnte man aufstellen, blickt man auf die Geschäftsentwicklung von Deutschlands größter Systemhauskooperation mit rund 3.300 Partnern, die Synaxon angeschlossen sind. Doch das Schwarz-Weiß-Bild entspricht freilich nicht der Realität.

ACP, rund 2.600 Mitarbeiter, hatte letztes Fiskaljahr (Ende März 2025) die Umsatzmilliarde gerissen und meldete 12 Prozent Wachstum, im Deutschland sogar 17 Prozent. Branchenprimus Bechtle kehrte im dritten Quartal (Ende September) wieder auf Wachstumskurs zurück, und so wie es aussieht, könnte ein starkes Schlussquartal folgen. Und Cancom bleibt beim Umsatz stabil und erkennt "Anzeichen einer Stabilisierung und Erholung im weiteren Jahresverlauf".

Die Partner von Synaxon sind im Mittelstand unterwegs, und auch wenn sie keine Quartals- und Jahreszahlen veröffentlichen, kann man über den Umweg der Synaxon-Bilanz zumindest sagen: Der deutsche Mittelstand investiert, sogar kräftig in IT und lässt die kleinen und mittelständischen Systemhäuser - grosso modo - nicht im Regen stehen.

Bemerkenswert ist der Zentralumsatz von Synaxon, der über die Bestellplattform Egis abgewickelt wird. Er legte in den ersten neun Monaten 2025 um sage und schreibe 41,9 Prozent zu. Die Windows-Ablösung treibt das Client-Geschäft voran, und weil laut Synaxon erst 50 bis 60 Prozent der PCs auf das neue Windows 11 umgestellt ist (meist mit neuer Hardware), werde die Nachfrage bis mindestens Mitte kommenden Jahres anhalten, so Synaxon. Der Außenumsatz dürfte in diesem Jahr somit deutlich die Milliarden-Grenze des letzten Jahrs überschreiten.

Der Geschäftsbereich Services bei Synaxon lag mit 25,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr deutlich im Plus. Hier dürfte das Master-MSP-Modell der Wachstumstreiber sein. Als CRN zuletzt bei der Impulse in Kassen im Frühjahr mit dem Spiritus Rector dieser Geschäftseinheit sprach, bestätigte Markus Rex die anhaltende Wachstumsdynamik mit einem Plus von rund 30 Prozent.

Synaxon zeigt Muskeln: "Während große Systemhäuser in diesem Jahr deutliche Umsatzrückgänge vor allem aus den Bereichen der öffentlichen Hand verzeichnen, zeigt die Synaxon AG eine gegenläufige Entwicklung". Und liefert die Gründe dafür: "außergewöhnlich breit gefächerte Partnerlandschaft, ein diversifiziertes Geschäftsmodell sowie Schwerpunkt auf SMB- und KMU-Kunden, deren Nachfrage stabil bleibt".

Mit Blick auf die Liquidität und vor allem Bonität hebt Synaxon-Vorstand Miguel Rodriguez (COO) hervor, dass die Verbundgruppe zu den Top 20 der krisensichersten Unternehmen Deutschlands zähle und in der aktuellen Creditreform-Rangliste Platz 16 einnimmt. "Diese Ergebnisse zeigen die Stärke unseres Verbundmodells und das Vertrauen unserer Partner", so Rodriguez. "Mit unserem breiten Portfolio und einer vielfältigen Partnerlandschaft sind wir sehr robust aufgestellt."

"Robust" scheint fast ein wenig untertrieben, doch Rodriguez will in eigener Bilanzsache nicht den Kraftprotz spielen. Er weiß, dass nicht jeder Partnerbetrieb glänzend dasteht und viele ihre Schwierigkeiten haben, das Managed Service-Geschäft profitabel zu betreiben oder in neue Geschäftsfelder wie KI-Beratung zu investieren. Die Formel: Geht es Synaxon gut, geht es allen Partner gut, stimmt ja so auch nicht.

Die Profitabilität bei Synaxon dürfte wie der Umsatz deutlich gestiegen sein. Konkrete Zahlen wie Umsatz und Gewinn, nennt man nicht, "nur" so viel: "Zum Abschluss des dritten Quartals übertrifft das Unternehmen seine Erwartungen deutlich und verzeichnet das bisher beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte".

Investitionen in das Plattformgeschäft – Synaxon Marketplace

Den "erzielten Mehrertrag" will Synaxon "in wichtige Projekte für die Zukunft des Unternehmens und zur Entwicklung weiterer Mehrwerte für die kooperierenden Partner der Verbundgruppe" investieren. Ein Schwerpunkt seien die Plattformen, über die Partner bereits große Teile ihrer Unternehmensprozesse abwickeln können.

"Wir investieren die Gewinne von heute in die Plattformen von morgen", so Rodriguez. Dazu gehört der Marketplace von Synaxon. Er soll den Partnern spürbare Effizienz- und Wachstumsvorteile bringen. Dafür plant die Verbundgruppe im kommenden Jahr eine "siebenstellige" Summe, sagt der Synaxon-Vorstand.

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