Siemens: Demokratie- und Werteverständnis neuer Ausbildungs-Fokus

Über 1.700 Auszubildende und dual Studierende starten zum Monatsanfang September 2024 ihre Berufsausbildung bei der Siemens AG. Die Förderung von Demokratie- und Werteverständnis ist dabei ein neuer, integraler Bestandteil der Ausbildung.

Auszubildende im Aus- und Weiterbildungszentrum von Siemens Healthineers in Erlangen

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Auszubildende im Aus- und Weiterbildungszentrum von Siemens Healthineers in Erlangen

Beim Technologiekonzern Siemens AG starten in diesem Jahr rund 200 Auszubildende und dual Studierende mehr als im Vorjahr ihre berufliche Laufbahn. Der Lehrplan stellt neben Technologie, Digitalisierung und Nachhaltigkeit vor allem fundierte Handlungskompetenz in den Vordergrund. Die Förderung von Werten und Demokratieverständnis ist neuer, integraler Bestandteil der Ausbildung. Siemens will damit ein Zeichen in Bezug auf die Bedeutung von gesellschaftlicher Verantwortung in unserer zunehmend digitalisierten Welt setzen.

Verantwortungsbewusste Bürger ausbilden

"Unsere Auszubildenden gestalten die Zukunft von Siemens und die des Industriestandorts Deutschland. Daher fördern wir nicht nur technologische und digitale Kompetenzen, sondern möchten zugleich verantwortungsbewusste und engagierte Bürgerinnen und Bürger ausbilden. Eine offene Auseinandersetzung mit den Werten unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung ist uns daher sehr wichtig", erläuterte Judith Wiese, Chief People and Sustainability Officer, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin der Siemens AG.

Aus Sicht von Wiese ist die Ausbildung des Nachwuchses auch eine Investition gegen den Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft: "Eine Lösung für den Fachkräftemangel von morgen liegt in der Bildung von heute. Wichtige übergreifende Zukunftskompetenzen wie kreatives und kritisches Denken, Lernfähigkeit, Veränderungsbereitschaft und Technologieoffenheit sind zentrale Voraussetzungen, damit junge Menschen in ihrem Berufsleben auf lange Sicht resilient und beschäftigungsfähig sein können."

Die Auszubildenden und Studierenden erwartet bei Siemens ein praxisorientiertes Programm sowie eine Ausbildung mit fachlicher Tiefe in den Bereichen Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Hierbei werden technologische Fähigkeiten zu den Themen Internet der Dinge, Digitaler Zwilling, Datenanalyse und Künstliche Intelligenz sowie breite Kompetenzen im Bereich Nachhaltigkeit vermittelt.

Demokratieverständnis und Grundwerte

Neuer Baustein innerhalb der Ausbildung bei Siemens ist das Konzept "Xplore" – mit dem Ziel, sich mit demokratischen Werten auseinanderzusetzen, zu gesellschaftlichem Engagement zu ermutigen und die aktive Teilnahme an demokratischen Prozessen zu fördern. Unter dem Motto „Technik – Teamwork – Toleranz" werden praktische Inhalte mit überfachlichen und sozialen Themen verknüpft. Inhalte sind unter anderem die Sensibilisierung in Bezug auf Grundwerte und Gleichberechtigung sowie für die Risiken im Zusammenhang mit Populismus und Fake News. Eine dreitägige Offsite-Veranstaltung umfasst einen "Demokratietag" in Kooperation mit dem Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB). Zusätzlich nehmen die Auszubildenden an Social-Media-Wettbewerben und Wertedialogen sowie an Projekten zur Erinnerungskultur teil. Auch bei der Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers gibt es vergleichbare Programme zu den Themen Diversity, Teamwork und Toleranz.

Hohe Investitionen in Aus- und Weiterbildung

Mit nun insgesamt rund 4.350 Azubis und dual Studierenden ist Siemens einer der größten privaten Ausbildungsbetriebe in Deutschland. Trotz der schwierigen Lage am Ausbildungsmarkt ist es gelungen, nahezu alle Stellen zu besetzen. Weltweit investiert das Unternehmen jährlich rund 180 Millionen Euro in die Ausbildung und weitere 237 Millionen Euro in die Weiterbildung seiner Mitarbeitenden (Geschäftsjahr 2023). Die neuen Ausbildungsplätze in Deutschland sind über 17 Trainingszentren verteilt. In das Ausbildungszentrum am Standort in der Düsseldorfer Airport-City investierte die Siemens AG in den letzten zwei Jahren rund zwei Millionen Euro in neue Räume und Ausstattung.