Fachwelt der IT-Sicherheit trifft sich

Am 17. und 18. September 2024 findet an der Universität des Saarlandes einer der wichtigsten Kongresse zur IT-Sicherheit und digitalen Forensik statt. Auf der IMF 2024 diskutieren Fachleute die jüngsten IT-Sicherheitsvorfälle, stellen Forschungsergebnisse zu IT-Sicherheitsmanagement und Strafverfolgung vor und erörtern neueste Entwicklungen.

Die Universität des Saarlandes lädt zur "International Conference on IT Security Incident Management & IT Forensics" (Foto: Universität des Saarlandes/Oliver Dietze)

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Die Universität des Saarlandes lädt zur "International Conference on IT Security Incident Management & IT Forensics" (Foto: Universität des Saarlandes/Oliver Dietze)

Zur Konferenz, die bereits zum 13. Mal an verschiedenen Orten für Industrie, Wissenschaft, Strafverfolgungsbehörden und staatliche Stellen eine Plattform zum Informationsaustausch bietet, laden in diesem Jahr die Saarbrücker Professoren Dominik Brodowski und Christoph Sorge ein.

Zusehends eine Gefahr für Leib und Leben

Die Bedrohung durch Cyberangriffe wächst. Auf immer neuen Wegen versuchen Hacker in die IT-Systeme von Unternehmen, Kommunen, Krankenhäusern, Hochschulen oder Rechenzentren einzudringen. Sie spähen Informationen aus, kopieren, manipulieren, löschen oder sperren Daten und erpressen Lösegeld. Die Attacken und Manipulationen entwickeln sich zusehends zur Gefahr auch für Leib und Leben, etwa wenn sensible Infrastruktur wie Stromversorgung oder das Gesundheitssystem betroffen sind. Sie bedrohen zunehmend aber auch die Gesellschaft als Ganzes und ihre freiheitlichen Werte, besonders vor Wahlen oder großen Ereignissen, die viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Vor diesem Hintergrund bringt die "Internationale Konferenz zu IT-Sicherheit, IT-Sicherheitsmanagement und IT-Forensik", kurz IMF, Experten zusammen, um die neuesten technischen und methodischen Fortschritte auf dem IT-Sicherheitssektor und der Strafverfolgung auf diesem Gebiet vorzustellen und zu diskutieren. "Die Konferenz soll den Informationsaustausch zwischen der Wissenschaft, der Industrie als Anwender wie auch Anbieter von Lösungen sowie den Strafverfolgungsbehörden und staatlichen Stellen ermöglichen und ihre Zusammenarbeit fördern", erklärt Dominik Brodowski, Professor für Europäisierung, Internationalisierung und Digitalisierung von Strafrecht und Strafverfahren von der Universität des Saarlandes.

Wettlauf zwischen Angreifern und Abwehr

Inhaltlich deckt die Konferenz in Vorträgen und Workshops die komplette Bandbreite vom IT-Sicherheitsmanagement bis hin zur Strafverfolgung ab. "Durchdachte Sicherheitssysteme helfen, die Einfallstore für Cyberattacken geschlossen zu halten. Ganz verhindern kann aber auch das beste Sicherheitssystem Angriffe nicht. Daher ist es essenziell, früh und effektiv auf IT-Sicherheitsvorfälle reagieren zu können, um die Folgen gering und den Betrieb der Systeme aufrechterhalten zu können", erklärt Professor Christoph Sorge. Hierfür müssen alle Bereiche auf neuestem Stand sein und aktuelle Angriffsarten kennen, denn der Wettlauf zwischen Angreifern und Abwehr wird immer schneller.

"Strafrechtlich relevante Vorfälle in technischer und rechtlicher Hinsicht systematisch untersuchen zu können, wird zunehmend wichtig. Nur wenn nachvollziehbar wird, was genau passiert ist, kann vorgebeugt, angemessen reagiert und auch durch Strafverfolgung der Täter künftige Angriffe verhindert werden", sagt Dominik Brodowski. "Für eine rechtssichere Strafverfolgung sind wissenschaftlich fundierte Verfahren der digitalen Forensik von essenzieller Bedeutung. Hier besteht ein großer Bedarf an Forschung und Standardisierung, um auf Angriffe auf digitale Daten und Infrastrukturen mit den Mitteln des Rechts zu reagieren. Die IMF bietet auch in diesem Bereich ein wichtiges Forum für den internationalen Austausch, erläutert der Rechtswissenschaftler.

Eine Anmeldung zur Teilnahme an der Konferenz ist für Fachpublikum noch möglich.
Programm und Anmeldung unter: https://www.imf-conference.org