Epson kämpft gegen Laser-Fans
Der Druckerhersteller Epson will den weltweiten Verkauf und Vertrieb von Laserdruckern bis 2025 einstellen, da die Technologie aus Sicht des Anbieters nicht ausreichend nachhaltig ist. Doch selbst in großen Unternehmen herrscht oft noch eine völlig andere Sichtweise vor.
Neue Daten zeigen, dass fast die Hälfte der IT-Entscheider eine andere Meinung als Epson darüber vertreten, welche Drucktechnologie nachhaltiger ist: Laser oder Tintenstrahl. In einer vom Analystenhaus Quocirca durchgeführten Umfrage waren 47 Prozent der Befragten in Großbritannien, den USA, Frankreich und Deutschland der Meinung, dass Laserdrucker im Hinblick auf die Energieeffizienz, die Umweltbelastung, die Verschleißteile und die Gesamtbetriebskosten die nachhaltigere Wahl sind.
Besonders fatal: Ausgerechnet IT-Verantwortliche in größeren Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten waren eher davon überzeugt als ihre Kollegen in kleineren Betrieben. In den Großunternehmen halten 57 Prozent die Lasertechnologie für nachhaltiger als die Tintenstrahltechnologie, die nur 21 Prozent als die nachhaltigere Lösung ansehen.
Hersteller warnt vor Energie- und Geldverschwendung
Für Epson Europe Vice President Consumer und Channel Sales Karl Angove ist das ein teurer Irrglaube: "In einer Zeit, in der die Stromkosten hoch sind, der Stromverbrauch steigt und die globale Erwärmung eine große Herausforderung darstellt, können sich falsche Vorstellungen über die Drucktechnologie für Unternehmen als sehr kostspielig erweisen. Das macht sich sowohl auf der Stromrechnung als auch bei den CO2-Emissionen bemerkbar. Da die Befragten in größeren Unternehmen irrtümlicherweise der Ansicht sind, dass Laserdrucker nachhaltiger sind als Tintenstrahldrucker, werden in diesen Unternehmen möglicherweise enorme Mengen an Strom und Geld verschwendet und unnötige Emissionen verursacht. In diesen Unternehmen können Hunderte von Druckern stehen. Eine solche Fehleinschätzung und die falsche Entscheidung bei der Wahl der Drucktechnologie könnten gravierende Auswirkungen haben."
Epson setzt auf Heat-Free Tintenstrahldrucker, die beim Druckprozess keine Wärme abgeben. Aus Sicht des japanischen Herstellers ist das eine klare Sache: "Keine Wärme bedeutet weniger Energieverbrauch und damit geringere Betriebskosten und weniger CO2-Emissionen." Epson hebt hervor, dass die Tintenstrahldrucker mit Heat-Free Drucktechnologie keine Aufwärmzeit benötigen, wenn sie eingeschaltet oder aus dem Ruhezustand gestartet werden. Das bringe unter dem Strich mehr Produktivität. Zudem verfügen die Tintenstrahldrucker des Anbieters über "in der Regel weniger Verschleißteile" als Laserdrucker. Dies verringere den Umfang notwendiger Eingriffe und reduziere die Ausfallzeiten.
Laservertrieb wird eingestellt
Wie Epson bereits angekündigt hat, wird das Unternehmen den weltweiten Verkauf und Vertrieb von Laserdruckern bis 2025 einstellen und begründet diese Entscheidung damit, dass es bei der Laser-Technologie nur begrenzte Möglichkeiten gibt, sinnvolle Fortschritte in puncto Nachhaltigkeit zu erzielen. "Wir werden uns stattdessen zu 100 Prozent auf Piezo Heat-Free Inkjets konzentrieren und unsere eigene Technologie nutzen, um unseren PartnernInnen und EndnutzernInnen effiziente und nachhaltige Drucklösungen anzubieten," unterstreicht Angove. Da wird der Druckerhersteller bei Laser-Fans wohl noch viel Aufklärungsarbeit leisten müssen.