Microsofts Cloudwachstum löst nachbörslich kleines Beben aus

Quartalsgewinn auf 22 Mrd. US-Dollar gesteigert, den Umsatz im vierten Quartal erhöhte Microsoft um 15 Prozent. Doch beim Cloud-Wachstum reichten zwei Prozent Abweichung zu den Konsensschätzungen der Analysten, um die Börse am Dienstagabend zu verunsichern und die Kurse nach unten zu ziehen.

Microsofts Cloudwachstum löst nachbörslich kleines Beben aus

Dienstag nach US-Börsenschluss stellte Microsoft seine Zahlen für das vierte Quartal und das Fiskaljahr 2023/24 vor und es folgte ein kleines Beben. Bei Brokern, bei denen man nach US-Börsenschluss Aktien nachbörslich kaufen kann, kostete eine Microsoft-Aktien 8 Prozent weniger als der Schlusskurs von 422,92 US-Dollar um 22 Uhr Ortszeit New York. Der Softwareriese zog auch andere Technologiewerte nachbörslich nach unten: Amazon und Nvidia wurden mit einem knapp zweistelligen Minus im Vergleich zum Schlusskurs am Dienstagabend an der Nasdaq gehandelt.

Bei Microsoft ebenso wie bei AWS und Google (Alphabet) schielen Analysten derzeit auf die Wachstumsraten bei deren Cloud-Umsätzen. Microsoft Azure wuchs um 29 Prozent, zwei Prozent weniger als Analysten vorhergesagt hatten. 8 Prozent des Azure-Umsatzes seien laut Microsoft auf KI-Anwendungen gefallen, einen Prozentpunkt mehr als im vorangegangenem Quartal.

Der Konzernumsatz im vierten Quartal stiegt um 15 Prozent und lag mit 64,7 Mrd. Dollar sogar leicht über den Markterwartungen. Positiv bemerkbar machte sich die Erholung des PC-Geschäfts. Diese unerwartet erfreuliche Entwicklung konnte der Börse die Sorgen über eine andere Zahl nicht nehmen: Die sehr stark gestiegenen Kosten für Microsoft-Rechenzentren.

Sie sind um fast 78 Prozent auf 19 Mrd. US-Dollar in die Höhe geschnellt. Analysten hatten indes nur mit einem Wachstum dieser Kosten in Höhe von 53 Prozent. Die Nervosität wird dadurch ausgelöst, weil sich selbst Börsenanalysten nicht einig sind, ob die Wette auf enorme Nachfrage nach KI-Infrastruktur, die freilich große Investitionen in Rechenzentren und KI-Plattformen (Microsoft in Open AI mit Chat GPT) nach sich zieht, aufgeht?

"Das Risiko, zu wenig in die KI-Infrastruktur zu investieren, ist dramatisch größer als zu viel zu investieren", sagte Sundar Pichai, Chef der Google-Mutter Alphabet vergangene Woche bei der Vorlage von Geschäftszahlen seines Konzerns.

Am Mittwochmorgen US-Ostküstenzeit, dem ersten Handelstag nach Bekanntgabe der Microsoft-Zahlen am Dienstag nach US-Börsenschluss, beruhigen sich die Gemüter wieder etwas. Zur Stunde geben die Microsoft-Aktien um 1,4 Prozent auf knapp über 416 US-Dollar nach.