Jetzt bläst auch Google zum Angriff auf Nvidia
Google plant seine Tensor-KI-Chips offenbar künftig auch an andere Hyperscaler und Rechenzentrumsbetreiber zu verkaufen. Mit Meta soll Google dafür auch bereits einen prominenten ersten Kunden gefunden haben, der gerade Milliarden in neue KI-Gigafactories investiert.
Die Zeiten, in denen sich Nvidia angesichts seiner Dominanz im Markt für KI-Chips entspannt zurücklehnen kann, könnten schon bald vorbei sein. Denn nach AMDs jüngsten Vorstößen wie einer Kooperation mit OpenAI macht sich nun mit Google der nächste Tech-Riese daran, Nvidia die Stirn zu bieten und sich einen Teil des gigantischen Kuchens zu erobern. Dass Google mit seinen speziell für KI-Aufgaben entwickelten Tensor-Chips (TPU) technologisch das Zeug dazu hat, gilt spätestens seit der Veröffentlichung der aktuellen siebten Generation ("Ironwood") als ausgemacht.
US-Medienberichten zufolge plant nun die Facebook-Mutter Meta, in ihren KI-Datacentern und -Gigafactories künftig auf die TPUs von Google zu setzen. Die entsprechenden Verhandlungen zwischen den beiden Parteien sollen schon so weit fortgeschritten sein, dass erste Meta-Rechenzentren auf TPU-Basis in etwas mehr als einem Jahr in Betrieb gehen könnten. Bislang hatte der Konzern von Mark Zuckerberg hier voll auf Nvidia gesetzt.
Noch wichtiger als der Deal und die mögliche Abkehr Metas von Nvidia ist an dieser Meldung jedoch eine andere, zwischen den Zeilen versteckte Botschaft: Es deutet alles darauf hin, dass Google seine bisherige Exklusivnutzung der eigenen TPUs aufgibt und die potenten KI-Beschleuniger künftig auch an andere Interessenten verkaufen will. Diese Intention bestätigt auch ein sich auf Insider stützender Bericht von The Information, laut denen Google im ersten Schritt anpeilt, Nvidia etwa zehn Prozent des Geschäfts mit KI-Chips für Rechenzentren abzujagen.
Die Anleger an der Börse reagierten entsprechend auf diese Nachricht: Während die Kurse von Alphabet und Meta anstiegen, mussten Nvidia und auch AMD leichte Kursverluste verkraften.
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