AMD prognostiziert zweistelligen Anteil im von Nvidia beherrschten KI-Markt für Rechenzentren

Lisa Su, CEO von AMD, hat klare Vorstellungen, wie sie in den kommenden drei bis fünf Jahren zu Nividia aufschließen will. Die Instinct-GPUs sollen durchschnittlich 80 Prozent Umsatzwachstum generieren. Auch der Absatz anderer Produkte soll in diesem Zeitraum zulegen.

"Wir haben eine spannende Wachstumskurve vor uns", sagt AMD-Chefin Lisa Su (Foto: AMD)

Auf der Veranstaltung "AMD Financial Analyst Day 2025" am Dienstag dieser Woche sagte Lisa Su, CEO von AMD, dass die jährliche Umsatzwachstumsrate für KI-Produkte im Einsatz bei Rechenzentren in den kommenden drei bis fünf Jahren durchschnittlich mehr als 60 Prozent bei AMD erreichen könnte.

Das in Santa Clara, Kalifornien, ansässige Unternehmen geht davon aus, dass der gesamte adressierbare Markt für AMD-Produkte für Rechenzentren bis 2030 ein Volumen von mehr als 1 Billion US-Dollar erreichen wird. Dies ist doppelt so viel wie die von Su im Juni genannte Marktgröße von 500 Milliarden US-Dollar. Allerdings bezog sich diese Schätzung nur auf KI-Beschleunigerchips in Rechenzentren und nicht auf ein breiteres Produktportfolio, einschließlich CPUs und Netzwerkkomponenten, die das Unternehmen für seine neue Zahl berücksichtigt.

Im Gegensatz dazu schätzt Nvidia das Marktvolumen für KI-Infrastruktur wesentlich höher ein: Laut einer Prognose vom August geht Nvidia von einem Volumen zwischen 3 und 4 Billionen US-Dollar bis zum Ende des Jahrzehnts aus.

Die von AMD erwartete Dynamik im Bereich Rechenzentren in Verbindung mit einem geschätzten durchschnittlichen Umsatzwachstum von 10 Prozent für den Rest des Geschäfts von AMD würde laut Su zu einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate des Gesamtumsatzes von mehr als 35 Prozent in den nächsten drei bis fünf Jahren führen. "Wir haben eine spannende Wachstumskurve vor uns", sagte sie.

Für die anderen Geschäftsbereiche von AMD hat Su Umsatzanteilsziele festgelegt, die das Unternehmen in den kommenden drei bis fünf Jahren erreichen will: mehr als 50 Prozent für Server-CPU-Produkte, mehr als 40 Prozent für Client-Produkte und über 70 Prozent für adaptive Chip-Produkte.

"So spannend die Umsatzchancen im Bereich KI für Rechenzentren für uns auch sind, möchten wir Ihnen heute noch eine weitere Botschaft mit auf den Weg geben: Alle anderen Bereiche unseres Geschäfts laufen auf Hochtouren und das ist eigentlich eine sehr gute Situation", so die AMD-Chefin.

Sus Stellungnahme zum Wachstum von AMD und dem Markt für KI-Chips erfolgte eine Woche, nachdem AMD einen starken Umsatzsprung für seine CPUs im PC- und Serverbereich sowie für seine Instinct-Rechenzentrums-GPUs gemeldet hatte. Der Chiphersteller hat im dritten Quartal einen Rekordumsatz von 9,2 Mrd. Dollar erzielt.

100 Mrd. Dollar-Investitionen in Forschung und Übernahmen

Das Unternehmen hat in den letzten Jahren erhebliche Ressourcen in den Aufbau wettbewerbsfähiger GPU-, System- und Softwarekapazitäten investiert, die AMD helfen, die Dominanz von Nvidia auf dem Markt für KI-Infrastruktur einzuschränken. Während der Präsentation sagte Su, dass AMD in den letzten fünf Jahren mehr als 40 Mrd. Dollar in Forschung und Entwicklung sowie mehr als 60 Mrd. Dollar in Akquisitionen investiert habe. Die meisten Transaktionen zielen darauf ab, die KI-Strategie des Unternehmens voranzutreiben.

Die größten Akquisitionen in diesem Zeitraum waren der 49-Mrd.-Dollar-Deal mit Xilinx im Jahr 2022 und die 4,9 Mrd. Dollar schwere Übernahme von ZT Systems, die im März 2025 abgeschlossen wurde. (Das Unternehmen verkaufte im Oktober den Server-Herstellungsbereich von ZT Systems für 3 Mrd. Dollar an Sanmina).

Su bekräftigte, dass AMD "auf einem klaren Kurs" sei, im Jahr 2027 einen Jahresumsatz von mehreren zehn Milliarden Dollar mit dem Instinct-GPU-Geschäft für Rechenzentren zu erzielen, was zum großen Teil auf den kürzlich angekündigten Vertrag mit OpenAI zurückzuführen ist. Der Entwickler von Chat GPT will Instinct-basierte Infrastruktur mit einer Gesamtkapazität von 6 Megawatt einsetzen.

Der Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation crn.com.

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