Nfon: KI soll Umsatz und Gewinne zweistellig steigen lassen
Nfon-Chef Patrik Heider hat einen klaren Plan, um bis 2027 Umsatz und Ertrag zweistellig zu steigern. Investoren sagte er, wie das gehen soll. Noch muss Nfon beweisen, dass die neue Ausrichtung des europäischen Anbieters für Cloud-Telefonie aufgeht.
Auf dem Capital Market Day 2024 hat Nfon-CEO Patrik Heider Investoren und Analysten die strategische Ausrichtung und Zahlen zur mittelfristigen Prognose vorstellt. Die zwei zentralen Ziele verfolgt der Anbieter von Cloud- Businesskommunikation: Nfon will seinen in den letzten Jahren eingebüßten Satus als Innovationstreiber bei Cloud-Telefonie wiedergewinnen und künstliche Intelligenz in seine Produkte integrieren. Das ist für Nfon entscheidend, aber auch für die Partner des Anbieters.
Nfon galt bei der Gründung 2007 als Pionier der Cloud-Telefonie. Hausgemachte Probleme wie viele Wechsel an der Spitze und die massive Konkurrenz aus den USA wie Microsoft, Cisco, Zoom und lokale Video-Konferenz-Anbieter haben Nfons Position in den europäischen Märkten geschwächt. Heider hat das Unternehmen gründlich umgekrempelt: Strukturen und Prozesse neu gelegt, neue Köpfe für Technik und Vertrieb an Bord geholt. Eine der wichtigsten Positionen wurde neu besetzt: Heider besetze den Posten des Chief Technology Officer mit Andreas Wesselmann, der 25 Jahre bei SAP maßgeblich die Entwicklung von SAP HANA verantwortete.
CEO Heider stellte auf dem Capital Market Day Zahlen und Prognosen vor, skizzierte den Konzernumbau. CTO Wesselmann erläuterte die KI-Strategie und welche Rolle dabei die jüngste Übernahme des KI-Entwicklers Botario spielt. Der "Einstieg in die Welt der KI", wie Heider sagte.
Für 2024 erwartet der Nfon-CEO ein Umsatzwachstum "im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich". Bis 2027 soll der Umsatz zweistellig zulegen. Die wiederkehrenden Erlöse, die den Großteil der Einnahmen ausmachen, sollen weiterhin über 90 Prozent des Gesamtumsatzes betragen.
Heider rechnet in diesem Jahr mit einem bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) von 10 bis 12 Mio. Euro, bis 2027 soll die EBITDA-Marge mindestens auf 15 Prozent steigen.
Noch bleibt der Kapitalmarkt skeptisch, ob Heiders Pläne aufgehen. Die Nfon-Aktie schwankt seit Monaten in einem Korridor zwischen 5 und 6 Euro. Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie 2021 hatten die Nfon-Papiere Anfang März 2021 bei 22,85 Euro ihren historischen Höchststand erreicht.