Zoom CEO fordert von Microsoft fairen Wettbewerb

“Wir haben große Mitbewerber, die manchmal alles bundeln. Ganz egal, es muss immer fair sein.“ Während der Communacopia + Technology Conference rief Zoom CEO Eric Yuan die US Federal Trade Commission auf, die Geschäftspraktiken von Microsoft unter die Lupe zu nehmen.

Die FTC sollte auch bei Microsoft genauer hinsehen, Zoom CEO Eric Yuan

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Die FTC sollte auch bei Microsoft genauer hinsehen, Zoom CEO Eric Yuan

Auf einer Konferenz griff Zoom CEO Eric Yuan die Ankündigung von Microsoft auf, Teams und Office in Europa getrennt anzubieten, nachdem europäische Wettbewerbshüter dies angemahnt hatten. Angesprochen auf Microsoft sagte Yuan, dieselben Überlegungen sollte sich die amerikanische Wettbewerbsbehörde FTC machen.

Im Juli hatte die Europäische Kommission eine Untersuchung angekündigt, ob Microsoft sein starke Position bei Office missbraucht, um Wettbewerber vom Markt fernzuhalten.

Gemeinsam mit Microsoft Teams und Cisco Webex gehörte Zoom zu den Gewinnern im Markt für Collaboration Software als die Unternehmen 2020 ihre Mitarbeiter massenhaft in die Homeoffices schickten. 2022 erreicht das Unternehmen einen Marktanteil von 55 Prozent.

Auf den Boom folgte ein schwieriges Jahr für das Unternehmen. Im Februar hatte Zoom eine Stellenabbau von 1.300 Mitarbeitern bekanntgegeben. Das entspricht rund 15 Prozent der Belegschaft. Unter der Rückkehr vieler Mitarbeiter aus den Homeoffice weltweit hatte der Börsenwert des Unternehmens Anfang des Jahres erheblich gelitten.

Im März hatte die FTC begonnen, Informationen anzufordern über "die Wettbewerbsdynamik bei Cloud Computing, das Ausmaß der Abhängigkeit bestimmter Branchen von Cloud Service Providern sowie die Sicherheitsrisiken, die mit den Geschäftspraktiken der Industrie verbunden sind."

Inzwischen ist Microsoft einer Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter zuvorgekommen und hat angekündigt, ab Oktober Teams in Europa nicht länger als Bundle mit Office 365 vertreiben zu wollen. Das reicht Zoom-CEO Yuan freilich nicht.