Microsoft-Wettbewerb interveniert erfolgreich: Teams wird entkoppelt, aber nur in Europa
Bevor die EU auf Betreiben von Microsoft-Wettbewerbern die aus ihrer Sicht unfairen Geschäftspraktiken des Softwareriesen näher untersucht, knickt Redmond ein. Teams soll nicht länger Bestandteil von MS 365 und Office 365 sein, die Abos werden günstiger.
Von Oktober an will Microsoft seine Videoplattform Teams in Europa nicht länger als Bundle mit Office 365 vertreiben. Die verbreitete Kommunikationssoftware wird herausgelöst. Damit kommt der Konzern einer Untersuchung durch die EU-Wettbewerbskommission zuvor. Wettbewerber hatten sich bei der EU-Behörde und auch beim deutschen Kartellamt beschwert und Microsoft unfaire Geschäftspraktiken vorgeworfen (CRN berichtete). Bei Office hat Microsoft eine marktbeherrschende Position, die Bündelung von Teams in seiner Büroware behinderte den Wettbewerb, so andere Hersteller.
Die Preise für Microsoft 365 und Office 365 ohne Teams würden ab Oktober um jeweils 2 Euro im Monat gesenkt, kündigte Microsoft in einem Blog an. Kunden entscheiden, ob sie bestehende Verträge beibehalten oder die verbilligten Versionen dann ohne Teams nutzen wollen. Die Integration anderer Videoplattformen will Microsoft verbessern, kündigte der Konzern an.
So hatte CISPE - die Interessensvertretung europäischer Cloud-Infrastruktur-Anbieter (Cloud Infrastructure Services Providers im Zusammenhang mit dem Bundle-Vertrieb von Teams von einer "Microsoft-Monokultur" gesprochen und beim Bundeskartellamt, das die Cause untersucht, einen Antrag auf Beiladung zum laufenden Verfahren gestellt. Das Verfahren wird wohl nun eingestellt. Wie Microsoft außerhalb der EU die Praktiken der Bündelung von Teams in seine Office-Pakete handhaben will, ist nicht bekannt.