SoftwareOne lehnt zweites Übernahmeangebot von Bain Capital ab

Das Unternehmen sei mehr wert als die angeboteten 3,7 Milliarden Dollar, findet der Aufsichtsrat und leitet eine 'strategische Überprüfung' aller Optionen ein

SoftwareOne lehnt zweites Übernahmeangebot von Bain Capital ab

Bain Capital hat es nicht leicht mit der Schweizer Aktiengesellschaft SoftwareOne. Diese fühlt sich nach wie vor unterbewertet und hat deshalb auch das zweite Übernahmeangebot abgelehnt, das die Private Equity-Firma letzte Woche vorgelegt hatte.

Die darin vorgeschlagenen Kaufsumme lag 500 Millionen US-Dollar höher als die vorherige, doch auch die neue Gesamtsumme von 3,7 Milliarden konnte SoftwareOne nicht überzeugen.

"Der Aufsichtsrat ist einstimmig zu dem Schluss gekommen, dass das zweite Angebot das Unternehmen nicht angemessen bewertet und nicht im besten Interesse von SoftwareOne und der Mehrheit seiner Aktionäre ist", erklärte der Konzern dazu.

Die internen Debatten um die Zukunft der AG, die schon geraume Zeit laufen, werden also weitergehen. Um sicherzustellen, dass alle Optionen für die Steigerung des Unternehmenswerts und des Shareholder Value auf dem Tisch sind, hat SoftwareOne nun einen Prozess zur strategischen Überprüfung eingeleitet. Zu den Optionen gehören die Weiterführung als Aktiengesellschaft, eine Fusion, der Verkauf des Unternehmens, sowie weitere, nicht benannte strategische Transaktionen.

Die Überprüfung aller potenziell wertsteigernden Optionen sei im besten Interesse von SoftwareOne und ihrer Aktionäre, schrieb SoftwareOne.

"Der Aufsichtsrat ist offen für eine proaktive Diskussion von Optionen, die den fundamentalen Wert des Unternehmens reflektieren, auch mit Bain Capital. Gleichzeitig wird der Aufsichtsrat aktiv andere Optionen für die Wertschöpfung prüfen", so SoftwareOne.

Chairman Alan Warby fügte hinzu: "Wir bei SoftwareOne sind fest entschlossen, all unseren Aktionären einen Mehrwert zu bieten und gleichzeitig im besten Interesse aller Stakeholder zu handeln.

"Wir haben uns entschlossen, eine strategische Überprüfung einzuleiten, um sicherzustellen, dass wir dieser Verpflichtung nachkommen - indem wir alle potenziellen Optionen in Betracht ziehen und die Entscheidungen treffen, die den Wert für unsere Aktionäre maximieren, unser Geschäft verbessern und das Unternehmen für Wachstum positionieren. Der schnell wachsende Software- und Cloud-Markt bietet attraktive Chancen, und wir wollen, dass SoftwareOne in der bestmöglichen Position ist, um diese zu nutzen und weltweit Marktanteile zu gewinnen", so Warby.

Das bisherige Wachstum jedenfalls kann sich sehen lassen. Laut Geschäftsbericht für das Jahr 2022 hat SoftwareOne mit 1,011 Miliarden Schweizer Franken gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzwachstum von 14 Prozent erzielt.