Kehrtwende bei NEX: Intel behält sein Netzwerkgeschäft

Knapp ein halbes Jahr nachdem Intel damit begonnen hatte, Investoren für die Ausgliederung seine Network and Edge Group (NEX) zu suchen, kommt jetzt die Kehrtwende: Gegenüber CRN bestätigt der Chipkonzern, dass er die Pläne zur Veräußerung nicht weiterverfolgen werde.

Intel will die NEX nun doch behalten – ob aus strategischen Überlegungungen oder aus Mangel an Interessenten ist nicht bekannt (Foto: Intel)

Die im Juli durch Recherchen von CRN bekanntgewordenen Pläne Intels, im Zuge des Konzernumbaus sein Netzwerkgeschäft abzustoßen, sind offenbar vom Tisch. Fünf Monate nachdem das Unternehmen in einem Memo an Kunden und Mitarbeiter erklärt hatte, dass es externe Investoren für seine Network and Edge Group, auch bekannt als NEX, suchen werde, bestätigte Intel nun gegenüber CRN, dass es die NEX doch nicht ausgliedern werde.

"Nach einer gründlichen Prüfung der strategischen Optionen für NEX – einschließlich eines möglichen eigenständigen Weges – sind wir zu dem Schluss gekommen, dass das Geschäft innerhalb von Intel am besten aufgestellt ist, um erfolgreich zu sein. Durch die Beibehaltung von NEX im Unternehmen wird eine engere Integration zwischen Chips, Software und Systemen ermöglicht, wodurch das Angebot für Kunden in den Bereichen KI, Rechenzentren und Edge gestärkt wird", erklärte ein Sprecher von Intel in der E-Mail an CRN.

Das Memo vom Juli, in dem erstmals Pläne zur Gründung eines eigenständigen Unternehmens für die wichtigsten Elemente des Netzwerk- und Kommunikationsgeschäfts skizziert wurden, stammte von Sachin Katti, seit 2023 Leiter von NEX. Im April war ihm von Intel-CEO Lip-Bu Tan zusätzlich die Rolle des Chief Technology and AI Officers übertragen worden, doch Katti verließ das Unternehmen im November, um zum ChatGPT-Entwickler OpenAI zu wechseln. Der NEX-Ausgliederungsplan war am selben Tag bekannt geworden, an dem der Halbleiterriese weitere Veränderungen unter der Führung von Tan bekannt gab, darunter einen Personalabbau von 15 Prozent und einen konservativeren Ansatz für sein Foundry-Geschäft.

Intel hat sein Edge-Computing-Geschäft schon 2024 aus NEX in die Client Computing Group verschoben. Gleichzeitig verlagerte das Unternehmen seine integrierten Photonik-Lösungen in die Data Center Group. "Wir konzentrieren uns weiterhin darauf, unseren Kunden einen Mehrwert zu bieten und langfristige Werte zu schaffen", erklärte der Intel-Sprecher weiter.

Dieser Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation crn.com

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