Kaseya-Manager zu Margen: "MSPs erhalten nicht ihren gerechten Anteil"
40 Prozent Gewinnspanne bei Juristen, 37 Prozent bei Steuerberatern, 25 Prozent in der Marketingbranche. "Wissen Sie, wie hoch der Durchschnitt bei MSPs liegt?", fragt Miles Walker auf dem CRN-Event Xchange in Denver. Damit löst er eine lebhafte Diskussion aus. Maßnahmen, wie sich MSPs nicht länger unter Wert verkaufen.
Ohne Managed Service Provider könnten kleiner und mittlere Unternehmen nicht existieren. Aber für diese wichtige Funktion, so zu sagen das Lebenselixier für das Rückgrat einer Wirtschaft, würden die IT-Dienstleister nicht angemessen vergütet, sagte Miles Walker, Channel Development Manager beim MSP-Plattformanbieter Kaseya, diese Woche auf der XChange 2025-Konferenz in Denver. Das Event wurde von CRN-Muttergesellschaft The Channel Company veranstaltet.
Den anwesenden MSP-Führungskräften entgegnete der Manager, dass es diesem Geschäft definitiv an Rentabilität mangele. Kaseya habe in einer kürzlich veröffentlichten Studie die häufigsten Probleme von MSPs untersucht, so Walker. Seine Diagnose:
"64 Prozent müssen am Wochenende arbeiten", sagt er. "Etwa die Hälfte von Ihnen arbeitet 50 Stunden pro Woche. 43 Prozent arbeiten die ganze Nacht. Das sind Beispiele für Probleme, mit denen Sie zu kämpfen haben."
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Trotz der langen Arbeitszeiten und der harten Arbeit sieht Walker die Rentabilität von MSPs nicht dort, wo sie sein sollte. Und über eine Zahl aus der Studie zeigt er sich entsetzt: "Ich bin schockiert, dass laut unserer Umfrage 12 Prozent der MSPs, mit denen wir sprechen, nicht wissen, ob sie rentabel sind, und 12 Prozent sich im negativen bis ausgeglichenen Bereich befinden", so Walker. "Etwa 30 Prozent geben Margen von 1 bis 15 Prozent an. Hoffentlich geht es allen wirklich viel besser als diese Zahlen hier vermuten lassen. 29 Prozent liegen im Bereich von 15 bis 30 Prozent und 17 Prozent geben Margen von über 30 Prozent an."
"Gewinnspanne von 10 Prozent ist nicht richtig"
All dies laufe auf eine Sache hinaus, sagt Walker: "MSPs erhalten nicht ihren fairen Anteil". Dann zieht er sektorale Vergleiche, die das von ihm beschriebene Dilemma untermauern: "Die durchschnittliche Gewinnmarge der Rechtsbranche liegt bei etwa 40 Prozent. Finanzen: 37 Prozent. Marketing: 25 Prozent. Wissen Sie, wie hoch der Durchschnitt bei MSPs liegt? 10 Prozent. Das muss sich ändern", fordert der Kaseya-Manager und wendet sich an Publikum. "Sie sind das Lebenselixier der Wirtschaft. Sie sorgen dafür, dass KMUs funktionieren. Sie sind die Superhelden. Aber Sie, die MSPs, erhalten eindeutig nicht ihren fairen Anteil. Eine Gewinnspanne von 10 Prozent ist nicht richtig".
In den letzten anderthalb Jahren habe Kaseya versucht, seinen Partnern zu helfen, indem es ihnen Einsparungen in Höhe von 800 Mio. Dollar ermöglicht habe, so Walker. "Darauf sind wir wirklich stolz. Wir haben fast die Milliardengrenze erreicht, die wir bis 2026 erreichen sollten".
Neue Produkte tragen zu Einsparungen bei MSPs bei
Ein Teil dieser Einsparungen stammt aus neuen Angeboten, sagt Walker. Im Jahr 2024 führte Kaseya zwei neue Editionen seiner Kaseya 365-Plattform ein: Kaseya 365 Endpoint zur Verwaltung von Backups und Kaseya 365 User mit allem, was zur Prävention, Reaktion und Wiederherstellung nach Bedrohungen durch Benutzer erforderlich ist.
"Sie erhalten alles in einem Preis, mit 5,75 Dollar pro Endpunkt oder 3,99 Dollar pro Benutzer", so Walker. "Wir können Ihnen erhebliche Einsparungen bieten. Und wenn Sie sich die Kostenaufschlüsselung ansehen, können Sie sofort durchschnittlich 12 Dollar pro Endpunkt sparen. Wenn Sie 100 Benutzer haben, sparen Sie etwa 1.200 Dollar pro Monat".
Auf seiner Konferenz im Mai 2025 stellte Kaseya Kaseya 365 Ops vor, das MSPs die Möglichkeit bietet, Funktionen wie KI-gesteuerte Workflows und automatisierte Abrechnungen hinzuzufügen und auf einfache Weise automatisierte QBRs und Executive Reports zu erstellen.
Kaseya habe in den letzten Jahren auf die Bedenken der MSPs hinsichtlich ihrer geringen Margen reagiert, aus denen entsprechende Lösungen zur Rentabilitätssteigerungen hervorgingen, sagt Walker. "Wir haben gehört, was Sie uns in Blogs, auf Reddit und auf Facebook gesagt haben, dass Sie ein wenig mehr Hilfe benötigen", sagt er. "Deshalb gibt es jetzt unseren Schutz vor katastrophalen Kundenverlusten. Wir bieten eine Preisgarantie. Und wir haben jetzt ein Jahrespreisangebot, das mit unserem Dreijahrespreisangebot vergleichbar ist oder diesem näher kommt. Sie haben gesagt, dass Sie das wollen: Wir haben es umgesetzt."
Das wichtigste Programm von Kaseya ist ein MDF-Programm (Market Development Fund) ab einer zu erreichenden Umsatzschwelle von 3 Millionen Dollar, so Walker. "Wenn Sie als MSP die Schwelle erreichen, was bei den meisten von Ihnen der Fall ist, haben Sie Zugang zu diesen Mitteln für Webinare, Präsenzveranstaltungen oder Sponsorenkonferenzen".
Margenproblem trifft den Nerv der MSPs
Partner wie Chess Lee, Director of Client Services bei Impact Business Technology, einem MSP mit Sitz in Sandy Hook / Connecticut, stimmen mit Walker überein. Lee erklärt gegenüber CRN, dass die geschätzte Rentabilität von 10 Prozent definitiv zu niedrig angesetzt sei. "Walker hat Recht: Wir müssen viele Aspekte des Geschäfts unterstützen, darunter Finanzen, Recht und Marketing, aber Unternehmen in diesen Bereichen verdienen zwei-, drei- und viermal so viel wie MSPs".
Obwohl Impact Business Technology derzeit kein Partner von Kaseya ist, lohne es sich, eine solche Partnerschaft in Betracht zu ziehen, insbesondere angesichts der Einführung von Kaseya 365 Ops, sagt Lee. "Ich weiß, dass er nur wenig Zeit hatte, um auf alles einzugehen, aber ich fand das sehr interessant", sagt er zum Vortrag des Kaseya-Mangers Walker. "Ich möchte auf jeden Fall mehr über die Maximierung der Margen erfahren, aber ich finde, er hat seine Sache gut gemacht. Er war sehr engagiert. Es gab viele Angebote und Lösungen für Probleme, die wir noch nicht gelöst haben. Es scheint, als könnten wir viele Dinge, die mir Stress bereiten, auslagern."
Der Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation crn.com.
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