Google Cloud entlässt Mitarbeiter – trotz Umsatzrekord und steigender Gewinne

Ungeachtet eines hohen Auftragsbestands und eines starken Wachstums von Umsatz und Gewinn, streicht Google Cloud Personal zusammen. Dieses Mal trifft es vor allem die Sparte für Design und Benutzererfahrung. Der Konzern schweigt zur Anzahl der Entlassungen. In den USA strichen Techriesen in diesem Jahr bereits Zehntausende von Jobs.

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Aufträge im Wert von aktuell 106 Mrd. Dollar kann Google Cloud verbuchen. Dennoch entlässt der Konzern Mitarbeiter (Foto: Google Cloud)

Google hat Berichten zufolge Mitarbeiter von Google Cloud entlassen, obwohl die Cloud-Sparte des Technologieriesen Quartal für Quartal neue Rekorde bei Umsatz und Betriebsergebnis aufstellt. Die Entlassungen bei Google Cloud betreffen laut einem Bericht von des US-Portals Business Insider und mehreren LinkedIn-Beiträgen, die CRN gesehen hat, Mitarbeiter in Bereichen der Benutzererfahrung, beispielsweise Mitarbeiter, die mit Design und Benutzererfahrungsforschung (UX) befasst sind.

"Nachdem ich fast ein Jahrzehnt lang meinen Traumjob bei Google ausgeübt habe, wurde meine Position durch eine kürzlich erfolgte Umstrukturierung des Unternehmens beeinträchtigt", schreibt ein leitender Mitarbeiter des UX-Teams von Google in einem Beitrag auf LinkedIn. "Obwohl dies eine unerwartete Veränderung ist, bin ich unglaublich dankbar für die Erfahrungen, die ich sammeln durfte."

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Laut mehreren LinkedIn-Beiträgen, die CRN geprüft hat, wurden die entlassenen Google Cloud-Mitarbeiter am Montag dieser Woche per E-Mail über die Streichung ihrer Stellen informiert. "Leider war ich gestern von den Entlassungen bei Google Cloud betroffen. Es ist traurig, mich nach nur sechs Monaten in einem großartigen Team verabschieden zu müssen", schrieb ein UX-Forscher bei Google in einem LinkedIn-Beitrag. "Es ist schwer zu wissen, dass viele talentierte Kollegen in derselben Situation sind."

Google Cloud hat sich nicht zu den Entlassungen oder zu Informationen darüber geäußert, wie viele Mitarbeiter von den aktuellen Entlassungen betroffen sind.

Der 54 Milliarden Dollar schwere Cloud- und KI-Riese mit Sitz in Mountain View, Kalifornien, hat in den letzten Jahren Quartal für Quartal Rekordumsätze und -gewinne erzielt.

Google Cloud Q2 2025: Gewinne und Marktanteil

Google Cloud hat im August seine Finanzergebnisse für das zweite Quartal 2025 veröffentlicht. Der Umsatz belief sich im zweiten Quartal demnach auf 13,6 Mrd. US-Dollar, was einer Wachstumsrate von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Betriebsgewinn von Google Cloud im zweiten Quartal 2025 kletterte um ein Drittel auf 2,8 Mrd. Dollar.

In Bezug auf den weltweiten Marktanteil bei Cloud-Infrastrukturdiensten liegt Google Cloud mit 13 Prozent auf Platz 3, gefolgt von Microsoft mit 20 Prozent und AWS mit 30 Prozent. Dies geht aus Daten der Synergy Research Group hervor.

Aktuelle Äußerungen des CEO von Google Cloud

Vor einigen Wochen hielt Thomas Kurian, CEO von Google Cloud, eine Keynote auf einer Goldman Sachs-Konferenz, in der er die Umsatzdynamik des Unternehmens und den Auftragsbestand in Höhe von 106 Mrd. Dollar hervorhob. "Unsere verbleibende Leistungsverpflichtung aus dem Auftragsbestand beläuft sich derzeit auf 106 Mrd. Dollar. Er wächst schneller als unser Umsatz", sagte Kurian. "Mehr als 50 Prozent davon werden in den nächsten zwei Jahren in Umsatz umgewandelt werden."

Er sagte, dass Google Cloud nicht nur seine Cloud-Umsätze schneller steigern würde als AWS und Microsoft, sondern auch die verbleibenden Leistungsverpflichtungen des Unternehmens erhöhe. "Wir konzentrieren uns auch sehr auf operative Disziplin, um die operativen Margen zu verbessern", merkte der CEO an.

Laut der US-Website Layoffs.fyi, die Entlassungen verfolgt, wurden im Jahr 2025 bisher mehr als 90.000 Mitarbeiter im Technologiesektor entlassen. Trotz oder teils wegen des Einsatzes von KI und der damit zusammenhängenden Prozessautomation und höheren Produktivität gibt es bei vielen US-Technologiekonzernen regelmäßig Stellenabbau und Kündigungswellen.

Der Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation crn.com.

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