Aktivistischer Investor Elliott bei HPE eingestiegen

Elliott Investment Management ist schon bei vielen IT-Unternehmen eingestiegen und hat auf Veränderungen gedrängt. Einem Bericht von Bloomberg zufolge hat der Investor nun auch Anteile an HPE aufgebaut. Wert: 1,5 Mrd. US-Dollar. Was hat Elliott vor?

HPE-CEO Antonio Neri muss noch bis Anfang Juli auf eine Entscheidung warten, Juniper Networks übernehmen zu können - 18 Monate nach Bekanntgabe der Akquisition. Einstweilen hat Elliott eine signifikante Aktienposition bei HPE aufgebaut

Der Bericht über die Investition von Elliott Investment Managementbei HPE ließ am Dienstag dieser Woche die HPE-Aktie um 5 Prozent oder 68 Cent auf 14,95 US-Dollar steigen. Beide Unternehmen lehnten eine Stellungnahme zu dem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg ab. Eine Quelle bestätigte indes, dass Elliott Investment Management eine Position von 1,5 Milliarden US-Dollar an HPE aufgebaut habe und plane, mit HPE zusammenzuarbeiten, um einen "Wert zu schaffen". Was das konkret bedeutet, wurde nicht genannt.

Elliott Investment Management blickt auf eine lange und erfolgreiche Geschichte aktivistischer Tech-Investitionen zurück, die auf die Steigerung des Aktionärswerts abzielen. Dazu gehörten aktivistische Investitionen in den CRM-Softwarehersteller Salesforce, den VDI-Softwaregiganten Citrix und sogar den Systemintegrator-Riesen Cognizant, die zu Veränderungen bei diesen Unternehmen führten.

C.R. Howdyshell, CEO von Advizex, einem Unternehmen von Fulcrum IT Partners, sagte, die Investition von Elliott Investment Management in HPE könnten Bedenken hinsichtlich "Stabilität, Konsistenz und Vorhersehbarkeit" wecken und Wettbewerbern, insbesondere Dell Technologies, die Möglichkeit eröffnen, HPE Marktanteile abzunehmen.

"Dell hat seine Aktivitäten im Vertriebskanal bereits verdoppelt", so Howdyshell. "Sie setzen auf Wachstum über den Vertriebskanal. Sie verfügen über das Portfolio, um alle Kundenbedürfnisse vom Client-Gerät bis zum Hochleistungsrechner zu unterstützen." (siehe dazu CRN-Bericht vom Februar 2025). Howdyshell sagte ferner, dass sein Unternehmen Advizex mit seinem verbrauchsbasierten Angebot Dell Apex, das mit HPE Greenlake konkurriert, ein "Rekordwachstum" verzeichne.

Die Investition von Elliott Investment Management in HPE fällt in eine Zeit der Ungewissheit rund um die Übernahme von Juniper Networks durch HPE. HPE hatte Anfang vergangenen Jahres angekündigt, Juniper Networks für 14 Mrd. Dollar übernehmen zu wollen und mit den KI-Fähigkeiten des Wettbewerbers in sein Netzwerkportfolio zu stärken. Doch die zuerst für das Jahresende 2024 erwartete behördliche Genehmigung des US-amerikanischen Justizministeriums verzögerte sich und verzögert sich immer noch. "Das US-Justizministerium hat die Transaktion blockiert und damit eine große Unsicherheit bei HPE ausgelöst", sagt Howdyshel.

Die große Frage im Zusammenhang mit der Beteiligung von Elliott Investment Management sei, was sich bei HPE aus Markteinführungs- und Kostensicht ändern werde. "Das wird sich erst mit der Zeit zeigen", so der Manager. "Ich erwarte, dass Elliott konkret und schnell reagiert".

HPE streicht Stellen, spart Kosten

HPE gab letzten Monat bekannt, dass der Konzern seine Belegschaft in den nächsten 12 bis 18 Monaten um fünf Prozent oder rund 2.500 Mitarbeiter reduzieren werde, wobei weitere 500 Stellen durch Personalabbau abgebaut würden. Der Stellenabbau ist Teil eines 350 Mio. Dollar schweren Kostensenkungsprogramms, das in den nächsten zwei Jahren umgesetzt werden soll. HPE beschäftigte zum Ende des letzten Geschäftsjahres (31. Oktober 2024) 61.000 Mitarbeiter.

HPE-Präsident und CEO Antonio Neri erklärte, die Entlassungen und die erwartete Fluktuation würden die Kostenstruktur des Unternehmens besser an den Geschäftsmix und die langfristige Strategie anpassen.

Gleichzeitig betonte Neri wiederholt, dass HPE die Übernahme von Juniper Networks unbedingt abschließen will. "Wir sind überzeugt, dass wir sehr gute Argumente haben und erwarten, die Transaktion in der zweiten Jahreshälfte 2025 abzuschließen", sagte er kürzlich. "Die gute Nachricht ist, dass der Verhandlungstermin nun auf den 9. Juli festgelegt wurde. Wir sind überzeugt, dass wir überzeugende Argumente für ein Bundesurteil haben", so der CEO von HPE.

Der Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation crn.com

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