Riesenauftrag für Bechtle - Netzwerke und Server von HPE für 9.000 Kommunen

Eine halbe Milliarde Euro wollen Kommunen in die Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur stecken. Die beiden Ausschreibungen der Beschaffungsstellte ProVitako hat Bechtle gewonnen. Herstellerpartner HPE sieht sich bestätigt, mit dem Zukauf von Netzwerkspezialist Juniper viele KI-Innovationen ins Netzwerk gebracht zu haben.

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Bechtle und HPE modernisieren Netzwerk- und Serverlandschaft deutscher Kommunen: Katja Herzog von HPE und Bechtle-Vorstand Michael Guschlbauer freuen sich über einen 500 Mio. Euro-Auftrag (Foto: Bechtle/HPE)

Die Modernisierung der IT-Systeme in Deutschlands Kommunen kommt allmählich in Fahrt. Bechtle meldet den Zuschlag für zwei Rahmenverträge mit ProVitako. Die Genossenschaft ist die öffentliche Beschaffungsstelle für mehr als 90 Prozent aller 10.786 Gemeinden und 400 kreisfreier Städte, die es laut dem Zensus 2022 vom Statistischen Bundesamt in Deutschland gibt. Schon in der Vergangenheit hatte Bechtle Ausschreibungen der ProVitako gewonnen.

Das Auftragsvolumen von etwas mehr als 500 Mio. Euro teilt sich auf in 283 Mio. Euro auf Netzwerk- sowie 218 Mio. auf Server-Lösungen. Laufzeit beider Rahmenverträge ist ein Jahr und kann drei Mal um jeweils ein weiteres Jahr verlängert werden.

Hersteller-Lieferant ist HPE, einer der strategischen Partner im Portfolio des Systemhauses. Die Umsetzung der Rahmenverträge übernimmt federführend das Bechtle IT-Systemhaus Westfalen-Niederrhein.

Für die in der ProVitako zusammen geschlossenen Kommunen ergäbe sich "die Chance, vollumfänglich Datacenter- und Networking-Lösungen mit Bechtle zu realisieren und damit zukunftsfähige Konzepte zur Unterstützung der digitalen Transformation voranzutreiben", sagt Bechtle-COO Michael Guschlbauer.

Katja Herzog, Geschäftsführerin und Leiterin des Netzwerk-Geschäfts von HPE in Deutschland, sieht sich gemeinsam mit Bechtle und der ProVitako als Treiber der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung. Man ermögliche "hochsicherer Konnektivität bis hin zu leistungsstarken Rechenzentrumslösungen für KI-Anwendungen vor Ort". Mit der Integration der Netzwerkprodukte des zugekauften Herstellers Juniper Networks sieht sich HPE mit seiner Netzwerksparte in einer führenden Rolle bei KI-Infrastruktur im harten Wettbewerb mit Cisco und Dell. "Mit der erfolgreichen Akquisition von Juniper Networks können wir die öffentliche Hand noch vollumfänglicher bei ihren Digitalisierungsvorhaben begleiten", sagt Managerin Herzog.

Innovationspolitik? Eco-Verband sagt nein

Ist eine halbe Milliarde Euro IT-Investitionen für rund 9.000 Kommunen die große Staatsmodernisierung, die sich die Bundesregierung auf die Fahne geschrieben und dafür erstmals auch ein dezidiertes Bundesministerium geschaffen hat? Man muss diese Rahmenverträge im Zusammenhang mit anderen Ausschreibungen der öffentlichen Hand sehen. Es gibt nicht die eine Beschaffungsstelle. Aber es gibt das eine koordinierende Bundesministerium, das über einen Etat von knapp 4,5 Mrd. Euro (Kern-Etat 1,36 Mrd. Euro plus Mittel aus dem Sondervermögen) verfügt – davon soll mehr als die Hälfte in den Ausbau von Breitband und Mobilfunk fließen. "Für Innovationspolitik bleibt kaum Spielraum", kritisiert Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender des Internetwirtschaftsverbands eco (CRN berichtete).

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