N-able-CEO: "Wir werden unsere Präsenz in Deutschland verstärken"
In der DACH-Region und Westeuropa sieht N-able-CEO John Pagliuca großes Potenzial für den Anbieter von Plattformen für Managed Service Provider. Im Interview mit CRN blickt Pagliuca auf die Besonderheiten des größten Markts in Europa.
CRN: N-able ist ein internationaler Player im Markt der IT-Management-Lösungen für MSPs und IT-Dienstleister. Je mehr digitalisiert wird, desto wichtiger werden die Plattformen der Anbieter. Welche Trends und Potenziale für N-able sehen Sie in Deutschland im Vergleich zu anderen Märkten, die in Bezug auf Managed Services vielleicht schon weiterentwickelt sind?
John Pagliuca: Ich betrachte Länder wie Deutschland und auch Italien als unerschlossene Märkte, in denen meiner Meinung nach ein großer Bedarf an IT-Lösungen für Geschäftskontinuität besteht. Die ist absolut notwendig. Ich weiß nicht, ob es ein Fehler war: aber wir hätten hier mehr tun können, um diese Märkte besser zu erschließen, zu durchdringen und zu rüsten.
Wir beobachten, dass die Digitalisierung in Deutschland Fahrt aufnimmt. Es gibt nun sogar ein eigenes Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung unter Minister Karsten Wildberger. Die Bundesregierung plant hohe dreistellige Milliardeninvestitionen. Wie regiert N-able auf die Entwicklungen in Europas größtem Markt?
Pagliuca: Wir werden uns kommendes Jahr darauf konzentrieren, in der DACH-Region stärker aufzutreten, insgesamt in Westeuropa N-able stärker zu positionieren. Es gibt bereits einige großartige Märkte wie Israel, auch Südafrika ist fantastisch. Und Australien ist tatsächlich einer unserer führenden Märkte. Wenn ich einen Schritt zurücktrete und über Managed Service Provider nachdenke, sind die Vereinigten Staaten und Kanada, Großbritannien, Australien und Südafrika wahrscheinlich die fünf führenden Länder, wo Managed Service Provider schon sehr weit sind. Unsere Aufgabe wird es sein, unserer Partner außerhalb Nordamerikas noch stärker in ihrem Geschäftsmodell zu unterstützen.
Welche Besonderheiten sehen Sie im deutschen Markt?
Pagliuca: In Deutschland sind die Menschen meiner Meinung nach etwas vorsichtiger geworden, wenn es darum geht, wem sie vertrauen, sei es in Bezug auf die Cloud oder auf KI. Gerade bei Cloud sehe ich eine starke Zunahme von Cloud-Diensten. So beginnt beispielsweise unser Cloud-Backup in der DACH-Region wirklich Fuß zu fassen. Dass sich deutsche Unternehmen stark auf Compliance und Datenhoheit konzentrieren, ist meiner Meinung nach richtig. Wir sind stolz darauf, unseren deutschen Partnern und deren Kunden versichern zu können, dass sich die von uns genutzten Rechenzentren in Deutschland und in der Schweiz befinden. Die Daten verlassen also nicht diese Region und können lokal gespeichert werden, was für den deutschen Markt sehr wichtig ist.
Untrennbar verbunden mit der von Ihnen angesprochenen Datensouveränität ist der Schutz der Daten vor Cyberbedrohungen. Welche Potenziale sehen Sie für N-able im deutschen Markt?
Pagliuca: Geschäftskontinuität ist essenziell und ohne zuverlässige IT-Security nicht gewährleistet. Daher hat N-able neben Lösungen für IT-Management und Backup auch XDR im Angebot. Der deutsche Markt ist riesig, die Unternehmen bei der Nutzung von Security sehr anspruchsvoll. Denken Sie beispielsweise an die Region Stuttgart mit vielen Herstellern und vor allem Zulieferern aus der Automobilindustrie. Die Zulieferer sind kleinere Unternehmen, meist weniger als 1.000 Mitarbeiter, wie wir ihre Größe definieren. Aber sie sind sehr fortschrittlich, ihre Anforderungen sehr hoch. Sie brauchen die richtigen Plattformen für Ausfallsicherheit, für Threat Hunting und für Cloud-Backup. Die Chancen sind also groß. Daher werden wir unsere Präsenz in Deutschland verstärken und möchten mehr Beziehungen zu den Menschen vor Ort aufbauen.
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