Mitel beantragt Gläubigerschutz für drei Landesgesellschaften
Nachdem in der vergangenen Woche US-Medien ein bevorstehendes Chapter-11-Verfahren kolportierten, bestätigen sich die Gerüchte jetzt. Mitel-Einheiten in den USA, Kanada und Großbritannien haben das Gläubigerschutz vor dem US-Insolvenzgericht eingeleitet. Die deutsche Landesgesellschaft von Mitel ist nicht betroffen.
Mitel hat jetzt bestätigt, dass das Unternehmen offiziell Gläubigerschutz nach dem US-Verfahren Chapter 11 anmeldet – man habe sich mit Unterstützung der Kreditgeber und zentraler finanzieller Stakeholder darauf geeinigt. Chapter 11 ist nicht zu vergleichen mit einem deutschen Insolvenzverfahren. Der Konzern kann seinen Geschäftsbetrieb normal fortsetzen. Chapter 11 soll dabei helfen, die Finanzierung zu sichern. Auch Wettbewerber Avaya hat dieses Verfahren bereits zwei Mal genutzt. Es betrifft laut Mitel ausschließlich bestimmte Einheiten in den USA, Kanada und Großbritannien. Die Mitel Deutschland GmbH mit Sitz in Berlin ist somit nicht betroffen.
Die finanzielle Schieflage von Mitel ist über Jahre entstanden. Der Hersteller führt sie auf die Privatisierung des Unternehmens im Jahr 2018 und dem daraus resultierendem Delisting an der Börse zurück. Auch die Übernahme von Unify, der ehemaligen TK-Sparte von Siemens unter dem Namen Siemens Enterprise Communications, im Herbst 2023 dürfte die Finanzen arg strapaziert haben.
CRN hatte am Freitag von der finanziellen Schieflage bei Mitel berichtet, nachdem am Mittwoch vergangener Woche der US-Finanzdienst Bloomberg zuerst über Verhandlungen Mitels mit Gläubigerbanken berichtet hatte.
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