Mehr MSP bei Nutanix: Partnerschaften zu TD Synnex und Telekom ausgebaut

Bei der .NEXT On Tour in Darmstadt kündigt Nutanix eine erweiterte Partner-Strategie an. Mit neuen Distributionspartnerschaften und einem speziellen Service-Provider-Track will der HCI-Spezialist vor allem Managed-Service-Provider gewinnen.

Christine Hensel, Director Systems Engineering Nutanix, kündigte in Darmstadt die Gründung eines deutschen Partnerbeirats an (Foto: Dr. Jakob Jung)

Nutanix hat auf seiner .NEXT On Tour Veranstaltung vergangenen Freitag/Samstag im Darmstadtium Darmstadt zwei strategische Partnerschaften für den Channel bekanntgegeben: Die Deutsche Telekom und TD Synnex werden das Unternehmen künftig als Distributions- bzw. Service-Provider-Partner unterstützen. Damit reagiert der Hyperconverged-Infrastructure-Anbieter (HCI) auf die veränderten Marktbedingungen und die wachsende Nachfrage nach hybriden IT-Lösungen. Vor allem bei Virtualisierung kann Nutanix profitieren und meldete zuletzt einen erheblichen Zuwachs von Kunden, die weg von VMware migrieren.

Neuer Service-Provider-Track für MSPs

Silvia Niederfahrenhorst, Director Channel & Ecosystems bei Nutanix, stellte die Schwerpunkte des überarbeiteten Partnerprogramms vor. Ein zentrales Element ist der neue Service Provider Track, der noch in diesem Jahr startet. "Wir investieren in unser Partner-Portal, in Teams und Werkzeuge", erklärte die Managerin. Das Programm unterscheidet zwischen klassischen Reselling-, Professional-Services-Partnern und Managed-Service-Providern.

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Besonders MSPs stehen im Fokus der neuen Strategie. TD Synnex fungiert dabei als Aggregator für MSP-Partner. Marc Greber, Business Unit Director AS-Infrastructure & eVAR TD Synnex, betonte: "Nutanix hatte vorher keinen Fokus auf MSP. Wir als TD Synnex sehen hier einen Mehrwert." Der Distributor hat bereits ein zehnköpfiges Team in Deutschland für Nutanix aufgebaut und verzeichnet hohes Interesse aus dem Markt. "Heute hatten wir schon sieben Gespräche mit Resellern und MSPs", berichtete Greber während der Veranstaltung.

Die Zusammenarbeit mit TD Synnex folgt einem globalen Ansatz und erstreckt sich über Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Greber sieht die Nutanix-Plattform als attraktive Alternative für MSPs, die nach Lösungen jenseits etablierter Anbieter suchen. "Native MSPs brauchen Alternativen", so Greber. Ein dediziertes Alliance-Team soll die "Story" nach außen tragen und Implementierung vereinfachen.

Telekom fokussiert hybride Cloud für KMUs

Die Deutsche Telekom positioniert sich als strategischer Partner für hybride Cloud-Infrastrukturen, insbesondere im deutschen Mittelstand. Andreas Eisenreich, CTO Cloud & Infrastructure Telekom erklärte den Ansatz: "Im deutschen Mittelstand diskutieren wir über Workloads. Es passt nicht alles in die Cloud." Die Telekom will mit Nutanix ein Portfolio aufbauen, das lokale Infrastruktur mit Cloud-Services verbindet.

Ein wichtiger Treiber ist das Thema digitale Souveränität. "Fast überall gibt es Anfragen, Workloads souverän zu machen", berichtete Eisenreich. Die Telekom setzt auf Nutanix für ihre Private-Cloud-Angebote und plant, die Lösung über Partner und den eigenen Vertrieb anzubieten. Hybrid IT wird als "Sweet Spot" betrachtet, wobei Add-ons in der Public Cloud Souveränitätsaspekte berücksichtigen müssen.

Die Telekom arbeitet an einer skalierbaren Roadmap: Die kleinste Aufbaustufe soll künftig ab 69 Euro monatlich verfügbar sein, mit dem Ziel, die Lösung im zweiten Quartal bereitzustellen. Perspektivisch soll ein Webshop die User Experience ausbauen und klassische gehostete Infrastruktur mit Cloud-Services verbinden. "Wir haben ein enormes Investment in Private Cloud", betonte Eisenreich.

Neue Partner-Enablement-Initiativen

Nutanix verstärkt seine Investitionen in Partner-Enablement. Das Unternehmen bietet Schulungen in verschiedenen Formaten an und arbeitet an der Qualitätssicherung. Für Professional-Services-Partner gibt es spezielle Programme, um Lösungen im Namen von Nutanix anzubieten.

TD Synnex hat bereits Solution-Sales-Initiativen für die Nutanix-Plattform gestartet und ein großes Team aufgebaut. Die Plattform wird als besonders geeignet für MSPs betrachtet, die eine Zwei-Vendor-Strategie verfolgen. "Wir wollen es einfach halten", sagte Niederfahrenhorst mit Blick auf die Integration mit bestehenden Partnerschaften zu Omnissa und Dell.

Gründung von Beiräten geplant – mehr Marktpräsenz

Christine Hensel, Director Systems Engineering, kündigte Customer Advisory Boards für Partner und Kunden in verschiedenen Ländern an. Für 2026 ist ein solches Beratergremium in Deutschland mit US-Managern geplant, an dem 15 bis 20 Kunden teilnehmen sollen. Zudem plant Nutanix eine stärkere Präsenz auf deutschen Messen – und zwar mit "fokussierterer Ausrichtung", wie es hieß.

Nutanix setzt auf langfristige Partnerschaften und will Lock-in-Situationen vermeiden. "Wir haben noch Hausaufgaben und arbeiten daran", räumte Hensel ein. Ein erstes Financial Services Get-Together fand bereits statt, weitere Branchen-Events sind geplant.

Mit der erweiterten Partner-Strategie reagiert Nutanix auf die Marktdynamik und die geopolitische Situation, die viele Unternehmen zu einer Neubewertung ihrer IT-Infrastruktur bewegt. Der Fokus auf MSPs und hybride Lösungen könnte dem Unternehmen neue Wachstumschancen eröffnen, insbesondere da Wettbewerber laut Niederfahrenhorst den MSP-Markt teilweise aufgegeben hätten.

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