Infinigate-CEO Schlichtherle: "Guter Zeitpunkt … zu übergeben"

Letzte Woche verkündete er Rekordzahlen, da stand für Klaus Schlichthere schon fest: Nach 8 Jahren und etlichen Akquisitionen soll ein anderer CEO Infinigate führen. Sein Nachfolger kommt weder aus der Distribution, noch hat er zuvor in der Security-Branche gearbeitet.

Mittwoch vergangener Woche hat Klaus Schlichthere Rekordzahlen für Infinigate verkündet und erneut das Ziel bekräftigt, in drei Jahren den Umsatz von 2,7 Mrd. Euro auf 5 Mrd. fast zu verdoppeln. Da stand bereits sein Nachfolger fest. Der Verwaltungsrat des Schweizer Distributors hatte sich für Marco van Kalleveen als neuen CEO entschieden. Schlichtherle wirkte im Auswahlprozess mit.

Er verlasse Infinigate "mit großer Wertschätzung" des Unternehmens, bei Infinigate werde er "sehr vermisst werden", sagt Graeme Watt im Namen des Verwaltungsrats. Schlichtherle, 61, hat sich entschieden, den Security- und Netzwerkdistributor nach 8 Jahren an der Spitze zu verlassen.

Ab Mitte Juni übernimmt Marco van Kalleveen als CEO die Infinigate Group. Der Niederländler ist 56 Jahre alt. "Marco ist eine außergewöhnliche Führungspersönlichkeit mit umfangreicher Erfahrung in der Entwicklung erfolgreicher Strategien für das Management und die Skalierung von B2B-Unternehmen, die von Private-Equity-Investoren unterstützt werden. Wir freuen uns darauf, gemeinsam unsere ehrgeizigen Wachstumspläne umzusetzen", kommentiert Watt.

Van Kalleveen kommt vom Mobilitätsdienstleister DKV Mobility, der auf Lösungen für das Flottenmanagement von Unternehmen spezialisiert ist. Er war dort 6 Jahre CEO. Insgesamt bringe er mehr als zwanzig Jahre Führungserfahrung in namhaften Unternehmen in Europa und den USA mit, heißt es in der Pressemitteilung. Als Absolvent der Harvard Business Scholl 1998 stieg der Manager als Partner bei McKinsey & Company ein, arbeitete 10 Jahre lang für die Unternehmensberatung. 2009 wechselte van Kalleveen zu Bain Capital, wo er bis 2013 arbeitete und anschließend in das Management Board des Logistikers TNT wechselte. Mit der Übernahme durch FedEx verlies der Manager 2016 TNT.

"Ich freue mich sehr, dem ambitionierten Team von Infinigate beizutreten", so van Kalleveen. "Die starke Position des Unternehmens auf dem Cybersicherheitsmarkt bietet eine großartige Chance, das Wachstum zu beschleunigen, während wir daran arbeiten, unsere globale Führungsrolle bei Vendoren und Channel-Partnern weiter auszubauen". Er könne es "kaum erwarten, alle kennenzulernen und so schnell wie möglich zu starten".

Unter Schlichtherles Führung hat Infinigate den Startschuss für die globale Expansion gegeben. Nuvias, Starlink, Vuzion und Wavelink wurden übernommen, die Geschäfte von Europa aus in den Nahen Osten und Asien/Pazifik ausgeweitet. Die räumliche Diversifizierung führte zu einem regelmäßig zweistelligen Umsatzwachstum in der Amtszeit von Schlichtherle.

"Ich bin gespannt, was die nächste Wachstumsphase Infinigate unter der Führung von Marco für das Unternehmen bereithält", so der scheidende CEO. Seine "stolzesten Momente" habe er "in der Zusammenarbeit mit meinem großartigen Team und unseren erfolgreichen Vendoren und Partnern erlebt, und ich möchte jedem einzelnen von ihnen für ihre Hilfe und Unterstützung in all den Jahren danken", sagt Klaus Schlichtherle.

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