HP will Tausende Mitarbeiter durch KI ersetzen

In den nächsten drei Jahren will HP seine Produktivität durch den verstärkten Einsatz von KI so signifikant steigern, dass dadurch bis zu 6.000 weitere Stellen gestrichen werden können.

(Foto: HP)

Noch während ein Programm aus dem Vorjahr zum Abbau von über 8.000 Stellen läuft, plant HP nun bereits die nächste große Entlassungswelle. Innerhalb der nächsten drei Jahre will sich der Hersteller nach eigenen Angaben von weiteren 4.000 bis 6.000 Mitarbeitern trennen und plant dafür Rückstellungen 650 Millionen US-Dollar ein. Die Maßnahme ist Teil eines Pakets, mit dem HP seine Produktivität, Innovationsfähigkeit und die Kundenzufriedenheit durch den verstärkten Einsatz von KI für Aufgaben wie Programmierung und Datenanalyse, die bisher vorwiegend von Menschen erledigt wurden, steigern will. So sollen sich die Ausgaben schnell amortisieren und zu jährlichen Einsparungen von etwa einer Milliarde führen. Vor der ersten Kündigungswelle hatte HP seine Mitarbeiterzahl im vergangenen Jahr noch mit rund 58.000 beziffert. Damit betreffen die Streichungen zusammengenommen also insgesamt fast ein Viertel der damaligen Belegschaft.

Wirtschaftlich steht HP derzeit unter Druck. Zwar stieg der Gewinn im vergangenen Quartal um etwas mehr als drei Prozent auf 55,3 Milliarden Dollar, gleichzeitig sank der daraus erzielte Gewinn jedoch um fast zehn Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar. Auch mit seiner Jahresprognose von 2,90 bis 3,20 Dollar pro Aktie bleibt HP deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurück, die 3,33 Dollar pro Aktie prognostiziert hatten. Eines der Probleme, mit denen der Konzern aktuell zu kämpfen hat, sind die steigenden Preise für Speicherchips, die sich negativ auf die Marge auswirken. Wie die meisten Branchenexperten geht HP-Chef Lores davon aus, dass sich dieses Problem in den nächsten Monaten noch verschärfen wird.

HP reiht sich mit dem großangelegten Austausch von Mitarbeitern gegen KI in eine ganze Reihe anderer Unternehmen ein, die konkrete Pläne geäußert haben, signifikante Teile ihrer Belegschaft künftig durch KI ersetzen zu wollen. So hatte jüngst etwa Amazon angekündigt, in den nächsten Jahren rund 14.000 Arbeitsplätze in seiner Verwaltung abzubauen und durch KI-Lösungen zu ersetzen. Und auch Microsoft hat sich bereits von einer Zahl von Angestellten verabschiedet.

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