Byteclub setzt voll auf Frauenpower

Ganze sechs Führungspositionen hatte Byteclub in der ersten Jahreshälfte neu zu besetzen – bei allen kamen letztendlich Frauen zum Zuge. Nur die Geschäftsführung bleibt vorerst noch fest in Männerhand.

Diese sechs Damen haben in diesem Jahr bei Byteclub bereits den Sprung auf Führungspositionen geschafft: Anna-Lena Suckow, Christin Wehner, Franziska Fernow, Meike Meyer, Rebecca Weber und Sabrina Djau (Foto: Byteclub / Montage CRN)

Während viele andere Unternehmen in der IT-Welt noch mühsam um Frauenquoten ringen und sich verzweifelt fragen, wo überhaupt passende Kandidatinnen zu finden sein könnten, zeigt Byteclub, wie es richtig geht: Mit guter Nachwuchsarbeit und großem Schwung statt kleinen Schritten. Dank dieser Strategie konnte die IT-Gruppe mit Sitz in Hamburg in diesem Jahr bei allen sechs bisher vorzunehmenden Führungswechseln hochkarätige Fach-Frauen zum Zuge kommen lassen. Dabei hatte sich die Suche nach passenden Expertinnen sogar besonders einfach gestaltet, da die meisten von ihnen aus den eigenen Reihen des Byteclub und seiner Marken wie Comspot, Desk 7, Smart Support, Telcoland, CPN, Shifter und Attend IT-Service stammen.

"Wir haben die Erfahrung gemacht, dass gemischte Teams die Unternehmenskultur nachhaltig verbessern. Das gilt im Besonderen auch für leitende Positionen.", freut sich Byteclub-Geschäftsführer Michael Hencke, über die gelungene Mission Frauenpower. Wie die jüngsten Besetzungen zeigen, gilt das zumindest ab der zweiten Ebene. Die eigenen Reihen der Geschäftsführung hatten die Gründer Mathias Harms und Michael Hencke indes zuletzt noch mit dem Geschlechtsgenossen Max Eggert komplettiert.

"Natürlich müssen umgekehrt auch die Rahmenbedingungen und Arbeitszeitmodelle passen – aber das gilt mittlerweile für Frauen genauso wie für Männer. Hier sind IT-Unternehmen gefordert, entsprechende Strukturen zu schaffen." Michael Hencke (rechts) – im Bild mit seinen Geschäftsführer-Kollegen Matthias Harms und Max Eggert (Foto: Byteclub)

Den Menschen im Mitarbeiter fördern

Dennoch ist diese Offensive unverkennbar ein vorbildlicher Fortschritt in Sachen Gleichberechtigung, den nachzumachen anderen Unternehmen nicht gerade leichtfallen dürfte. Insbesondere nicht im IT-Sektor, in dem laut einer Umfrage des Bitkom aus dem letzten Jahr nur knapp 30 Prozent Frauen arbeiten. Und die schaffen es zudem oft nicht, bis in die Führungsebene vorzudringen. Zwar äußerten in der Befragung 9 von 10 Firmen den Wunsch nach einem größeren Frauenanteil, der nicht etwa als Pflicht, sondern als Chance gesehen wird. Gleichzeitig allerdings monierten 74 Prozent dieses Ziel nicht umsetzen zu können, da ihnen genügend qualifizierte Bewerberinnen für die vorhandenen Stellen fehlen.

Auch darauf hat Byteclub eine offensichtlich gut funktionierende Antwort: Mutig sein, Chancen bieten und aus- und weiterbilden. "Für uns heißt Personalentwicklung vor allem Menschen entsprechend ihrer Stärken weiterzubringen, unabhängig vom Geschlecht. Wichtig ist, dass jemand zu unserer Kultur und ins Team passt und sich für unsere Ziele engagiert", erklärt Hencke. Damit schafft es Byteclub, viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und ihre wertvolle Erfahrung lange im Unternehmen zu halten und ihnen dort verschiedene Wege zur individuellen Weiterentwicklung zu bieten.

Ein gutes Beispiel dafür ist etwa Anna-Lena Suckow, die vor zehn Jahren als gelernte Außenhandelskauffrau zunächst in der Auftragsabwicklung im Großhandel tätig war. Dann nutzte sie die Chance auf einen Wechsel in den Einkauf, in dem sie inzwischen die Verantwortung als Teamlead Operativer Einkauf übernommen hat. Einen ähnlichen Weg ging Meike Meyer, die nach ihrer Zeit als Senior Marketing Managerin den Teamlead Marketing bei der Marke Comspot übernahm, dem größten Apple Premium Partner Deutschlands.

Mit Mut und Rückendeckung zum Quereinstieg

Neben solchen langjährigen Mitarbeiterinnen mit viel Erfahrung in ihren Bereichen hat Byteclub in den letzten Jahren zudem einige Quereinsteigerinnen ins Boot geholt und gezielt dazu befähigt, mehr Verantwortung übernehmen zu können. Ein Paradebeispiel dafür ist Franziska Fernow, die als Head of Business Development dafür verantwortlich ist, neue Geschäftsbereiche voranzubringen und die internen Prozesse zu verbessern. Ob aus dem eigenen Nachwuchs oder als Seiteneinsteigerinnen, für Hencke sind sie alle eine wertvolle Bereicherung für das gesamte Team und Unternehmen: "Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen ist ein Mix aus unterschiedlichen Talenten und Erfahrungen hilfreich, um sich zukunftssicher aufzustellen."

Ein leicht nachvollziehbares Beispiel, welche besonderen Fähigkeiten Frauen neben ihren fachlichen Qualifikationen in die Führungsrolle einbringen können, liefert Rebecca Weber, die seit diesem Jahr als Teamlead Retail bei Comspot für zehn Storemanager und etwa 70 Mitarbeitende in den Stores verantwortlich ist: "Meine Aufgabe ist dafür zu sorgen, dass Store und Mitarbeiter alles haben, was sie für den Job brauchen – dazu gehört neben der Steuerung von Prozessen auch die Personalentwicklung. Vor allem aber ist es wichtig, einfach als Ansprechpartnerin da zu sein." Gerade solche Softskills wie Empathie machen häufig den Unterschied zwischen einem Durchschnitts- und einem besonders motivierten und erfolgreichen Team. Ein Erfolg, um den sich auch Christin Wehner als neue Teamlead eCommerce Management und Sabrina Djau als Head of Administration verdient gemacht haben.

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