Boom bei Computacenter – Deutschland macht Sorgen

Rekordwachstum zur Halbzeit 2025 beim britischen I-Dienstleister Computacenter, allerdings nicht für die deutsche Landesgesellschaft. Die schwache Nachfrage drückte die Erlöse hierzulande um fast 3 Prozent ins Minus.

"Wir blicken optimistisch auf das zweite Halbjahr und darüber hinaus", sagt Bernd Charpentier, Computacenter-Chef Deutschland (Foto: CRN)

So eine Bilanz gab es bei Computacenter in den letzten 40 Jahren nicht: Auf Gruppenebene legte der britische IT-Dienstleister beim Umsatz in den ersten sechs Monaten 2025 um sage und schreibe 28,5 Prozent auf knapp 4 Mrd. britische Pund zu (4,71 Mrd. Euro). Die Erlöse in Deutschland aber gingen um 2,8 Prozent auf rund 1,03 Mrd. Euro zurück. Sowohl das Produkt- (minus 3,1 Prozent) als auch das Servicegeschäft (minus 1,6 Prozent) verzeichneten hierzulande ein Minus. Der operative Gewinn sank auf 56,6 Mio. Euro von 70 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

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Die schwache Konjunktur belastete das Deutschlandgeschäft von Computacenter. Bernd Charpentier, Sprecher der Geschäftsführung, zeigte sich dennoch nicht unzufrieden: "Angesichts der nach wie vor angespannten Wirtschaftslage und der ausstehenden Verabschiedung des Bundeshaushalts kann sich unser Ergebnis sehen lassen", sagte er zum Halbzeitbericht. Er hofft darauf, dass Kunden insbesondere aus dem Public Sector die Investitionsbremse lösen. "Wir blicken optimistisch auf das zweite Halbjahr und darüber hinaus", so Charpentier.

Die Musik spielt in anderen Ländern: Im Heimatland Großbritannien und vor allem in den USA, wo er Umsatz von Computacenter um mehr als 40 Prozent zulegte. KI, Netzwerktechnologie und Cloud-Computing treiben das Geschäft in Nordamerika. In Großbritannien legte der IT-Dienstleister dank Großaufträgen im Produktgeschäft um über 37 Prozent zu.

Der Boom wird vom Handelsgeschäft getragen, der Sparte "Technology Sourcing" bei Computacenter. Viel Geld ist mit IT-Handel allerdings nicht zu verdienen. Trotz des Umsatzsprungs stieg der operative Gewinn auf Konzernebene lediglich um 1,2 Prozent auf 96, 6 Mio. Euro.

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