30 Jahre Api: Firmengründer stellt neue Pläne vor

Über 100 Aussteller und 1.500 Gäste besuchten Freitag vergangener Woche die Hausmesse von Distributor Api. Gründer Achim Heyne, früher eher weniger auf Bühnen zuhause, steht jetzt um so mehr auf Videos und Vernetzung. Bei seinen beiden neuen Projekten setzt er auf die Kraft der Community.

Mainstage: Api-Grüner Achim Heyne stellte bei der 30-Jahrfeier seine neuen Projekte vor

Wenn Api zur Messe ruft, konnte sich der Distributor auf zwei Dinge immer verlasen: zahlreiche Hersteller sind vor Ort und zeigen ihre Produkte und zahlreich kommen auch die Fachhändler. Auf der Cebit im damaligen Fachhändlerforum Planet Reseller hatte Api mit seinem Konzept der Untervermietung stets einen der größten Stände und feierte jedes Jahr eine grandiose Party. Legendär nicht zuletzt deswegen, weil erst die Hallensperrstunde das Freibier versiegen ließ. Die gab es bei der 30-Jahrfeier in Bochum freilich nicht. Und auch sonst hat sich die Api-Hausmesse doch sehr verändert, wie der Markt eben auch. Das Event war mehr ein Kongress mit Vortragsthemen und mehreren Talks zu aktuellen Herausforderungen. Es wurde über den aktuell schwierigen IT-Markt und Unternehmertum diskutiert.

Coach Slatco Sterzenbach, Psychologin Laura Klimecki, die Beraterin Fabiénne Niehues und Tim Cortinovis, ein international bekannter Key-Note Speaker, teilten ihr Expertenwissen. Prominentester unter ihnen war Frank Thelen, Seriengründer, Technologie-Investor und aus dem Fernsehen bekannt als Startup-Juror bei der Investorensendung Höhle der Löwen. Was man von Thelen lernen kann? Unternehmertum, freilich.

Und dass Prominenz und Expertenstatus zwar für den Vertrieb seines TEQ-Fonds (früher 10xDNA) hervorragende Treiber sind, den eingetretenen Wertverlust aber Privatanleger tragen, wie eben bei jeder Geldanlage, die mit dem Versprechen auf hohe Rendite daherkommt.

Prominentester Speaker bei Api war Frank Thelen

Geldvermehrung ganz ohne Risiko gibt es nicht. Api-Chef Achim Heyne ist der beste Beweis dafür, denn als er vor 30 Jahren mit dem Verkauf von Hardware aus seiner Studentenbude heraus begann, ging er für die damaligen Verhältnisse durchaus Risiken ein. Geld vor allem, aber auch fast seine gesamte Zeit investierte er Mitte der 90er Jahre in Einkauf, Verkauf, Logistik und Lager, Kalkulation, Marketing und vieles mehr, was eben alles anfangs anfällt, wenn man ein Business zunächst alleine startet

Nun könnte sich Distributions-Unternehmer Heyne mit seinen 56 Jahren zurücklehnen, innehalten und auf das blicken, was er aufgebaut hat: einen etablierten Distributor mit 1,4 Mrd. Euro Jahresumsatz und über 900 Mitarbeiter. Doch ihn drängt es zu neuen Projekten, er ist immer noch – oder genauer: erst recht begeistert von den Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet.

Stecker für webseitenübergreifende Vernetzung

Als einer der ersten Distributoren hat Api in seinen Händler-Shop vor kurzem den Plugilo-Stecker unter jedes Produkt integriert (CRN berichtete). Die Idee dahinter: Api-Kunden können alle Informationen eines Produkts, die sie bei Api und anderen Webseiten mit dem Stecker finden, in Form von Spielkarten archivieren, die sie sich bei Plugilo später anschauen und bestellen können. Plugilo ist eine Art Zwischenspeicher, Hyyne, ganz der Kaufmann, spricht von einem “Warenkorb”. Der Online-Shop eines Anbieters ist eigentlich Tabu für Plugins von Drittanbietern (außer Zahlungsdienstleister), die nur von einer Bestellung ablenken. Heyne denkt da anders, weil er digitale Vernetzung für einen ganz großen Mehrwert hält. Seither er die Macht der Bewegtbilder für sein Geschäft und sich selbst entdeckt hat, ist er wie ausgewechselt: Keine Bühne ist ihm zu groß, die er früher eher gemieden hatte.

Neue Vernetzungsplattformen Ultraview und Non Plus Ultra

Genau hier setzen seine beiden neuen Projekte an, die er vergangenen Freitag auf der Api-Jubiläumsfeier vorgestellt hat: Ultraview und Non Plus Ultra. Ersteres ist eine Plattform für Business-Videos, letzteres ein exklusives Business Netzwerk für Vernetzung, eine Art Linkedin, nur ohne die mittlerweile penetrante Usurpierung dieser Plattform durch Verkäufer, Coaches und sonstige Business-Agenten.

Heyne erklärte informativ und unterhaltsam, dass Networking unter Menschen, die die gleichen Werte teilen, gegenseitiges Vertrauen schafft und dies die perfekte Basis für langfristige geschäftliche Perspektiven darstelle. Branchenübergreifend soll das Non Plus Ultra Netzwerk eine Community werden, in der sich "Unternehmer und Mitarbeiter mit Leidenschaft dem Ziel verschreiben, ihr persönliches und berufliches Potenzial gemeinsam maximal auszuschöpfen". Wertvolle Inhalte im Video vermittelt, wertvolle Kontakte knüpfen, befreit von Katzenbildern und lästigen Werbeanfragen, das sind Ultraview und Non Plus Ultra, für die Api-Chef Achim Heyne brennt – neben seines Distributionsgeschäft, versteht sich.