Dubai will globale Führungsrolle bei KI spielen

Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen 2031 40 Prozent des BIP mit Künstlicher Intelligenz erwirtschaften. 1 Million Bürger sollen für KI geschult werden, es gibt ein KI-Staatsministerium, eine KI-Universität und einen 100 Mrd. Dollar schweren Staatsfonds. Microsoft, Google und IBM waren bei der ersten KI-Weltmeisterschaft vor Ort.

Omar Al Olama, Staatsminister der Vereinigten Arabischen Emirate für KI, digitale Wirtschaft und Telearbeit, will die Golfregion als globales KI-Drehkreuz positionieren.

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Omar Al Olama, Staatsminister der Vereinigten Arabischen Emirate für KI, digitale Wirtschaft und Telearbeit, will die Golfregion als globales KI-Drehkreuz positionieren.

Um für das Ende des Öl-Zeitalterns gerüstet zu sein, investieren die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) schon seit längerem in KI. Denn Daten sind das neue Öl des 21. Jahrhunderts und die darauf basierende Entwicklung von KI-Modellen sollen den Wohlstand der Golfstaaten nicht nur sicherstellen, sondern mehren. Zahlreiche Maßnahmen haben die VAE bereits umgesetzt. Koordiniert wird der Umbau von der Dubai Future Foundation (DFF). Kronprinz Scheich Hamdan bin Mohammed bin Rashid Al Maktoum ist der Vorsitzende des Kuratoriums. "Wir wollen die zukunftsfähigste Stadt sein und uns weiter auf das Zeitalter der KI vorbereiten, indem wir Fachwissen und Fähigkeiten entwickeln, die den globalen technologischen Wandel unterstützen und Dubai an die Spitze der Innovation stellen", sagt er. Dubai und Abu Dhabi sind die wichtigsten Emirate der VAE.

Dubai soll zu einem globalen Zentrum für künstliche Intelligenz werden. In den nächsten drei Jahren sollen eine Million Menschen in KI-Anleitungen ausgebildet werden. So sieht es die Initiative "One Million AI Prompters" vor, die von der DFF geleitet wird. Es sei das weltweit erste Programm dieser Art. Diese Prompt-Engineering-Initiative soll Fachwissen und Kompetenzen vermittelt. Dabei geht es um die Erstellung präziser und effektiver Anweisungen für KI-Systeme, um die gewünschten Ergebnisse bei verschiedenen Aufgaben zu erzielen, die von der Erstellung kreativer Inhalte bis zur Lösung komplexer Herausforderungen reichen.

"Wir wollen den Menschen zeigen, dass es ein ganzes Spektrum von Anwendungsfällen gibt. Egal, ob man technisch versiert ist oder nicht, man kann diese Tools nutzen", sagte Omar Al Olama, Staatsminister für KI, digitale Wirtschaft und Remote Work Applications in den VAE. Er betonte auch die Bedeutung der Entwicklung praktischer, zeitnaher technischer Fähigkeiten, da diese für die Arbeitskräfte von morgen und für die Verbesserung der Lebensqualität durch KI entscheidend seien. Al Olama wurde 2017 zum weltweit ersten KI-Staatsminister der VAE ernannt.

100 Mrd. Dollar KI-Staatsfonds

Ziel der KI-Bemühungen der Golfstaaten ist es, bis 2031 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts mit künstlicher Intelligenz zu erwirtschaften. VAE investiert Milliarden, um Wissenschaftler und Start-ups an den Golf zu locken. 2019 gibt es dort eine KI-Universität, und der Staatsfonds Mubadala hat einen 100-Milliarden-Dollar-KI-Fonds aufgelegt.

Die VAE würden zunehmend als strategischer Partner von globalen Tech-Giganten umworben. Microsoft, Google und IBM haben bereits an der ersten KI-Weltmeisterschaft mit Workshops teilgenommen. Aber auch andere Unternehmen und Länder sollen ihr Interesse an einer KI-Zusammenarbeit bekundet haben.

Microsoft investierte kürzlich 1,5 Milliarden Dollar in G42, die führende in den VAE ansässige Technologieholding für künstliche Intelligenz (KI). Der US-Softwaregigant erkenne damit die führende Rolle des Golfstaates bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz an. "Diese strategische Investition wird die Position der VAE als globales KI-Drehkreuz stärken und Partnern und Kunden weitere Möglichkeiten für Innovation und Wachstum bieten", sagt KI-Minister Al Olama.

KI-Weltmeisterschaft in Dubai

Zum Start der Initiative "Eine Million KI-Prompter" fand kürzlich in Dubai die erste Weltmeisterschaft im Prompt Engineering statt. Die Teilnehmer traten in Kategorien an, die über das traditionelle Programmieren hinausgehen, wie z. B. Literatur und Kunst, was die breite Anwendbarkeit von KI-Tools verdeutlicht.

Für die Global Prompt Engineering Championship gingen Tausende von Beiträgen aus rund 100 Ländern ein. 30 Finalisten aus 13 Ländern qualifizierten sich für die Teilnahme in Dubai, wo sie um den Titel des besten Prompt-Ingenieurs in den drei Wettbewerbskategorien kämpften. Die Gewinner waren die Australierin Megan Fowkes in der Kategorie Kunst, der Inder Ajay Cyril, 33, im Bereich Programmierung und Aditya Nair, 34, im Bereich Literatur. Das Dubai Centre for Artificial Intelligence (DCAI) stellte für die drei Gewinner Preisgelder in Höhe von umgerechnet 273.000 US-Dollar zur Verfügung.