Umsatz bei Cisco sinkt erwartungsgemäß

Die Börse hatte den zweistelligen Umsatzrückgang bei Cisco erwartet, insofern waren die Zahlen für das dritte Quartal keine Überraschung. Nach der Übernahme des Security-Spezialisten Splunk will Cisco Geld in die Hand nehmen, um die Vertriebs-Teams für den Verkauf eines gemeinsamen Portfolios fit zu machen.

Umsatz bei Cisco sinkt erwartungsgemäß

Cisco verzeichnete im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 (Ende 27. April einen Umsatz von 12,7 Mrd. US-Dollar, ein Rückgang von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das entsprach den Erwartungen des Unternehmens. Das Tochterunternehmen Splunk steuerte 413 Mio. Dollar zum Umsatz bei.

Bei den Gesamterlösen aus Abonnements - einschließlich Splunk - kam der Konzern auf 6,9 Mrd. US-Dollar, was einem Anstieg von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ohne Splunk wuchs der Abonnementumsatz um fünf Prozent.

"Wir haben unser Geschäftsmodell so umgestellt, dass die Einnahmen aus Abonnements jetzt mehr als die Hälfte unserer Gesamteinnahmen ausmachen und das sogar vor der Hinzunahme von Splunk", sagte Chuck Robbins, CEO von Cisco Systems.

Mit Splunk stiegen die gesamten Softwareeinnahmen um fünf Prozent auf 4,5 Mrd. Dollar. Die Einnahmen aus Software-Abonnements stiegen um 17 Prozent. Ohne Splunk ging der Gesamtumsatz mit Software im Jahresvergleich um vier Prozent zurück, der Umsatz mit Software-Abonnements stieg um sechs Prozent, erklärte Scott Herren, Chief Financial Officer von Cisco.

Die gesamte jährlich wiederkehrende Gesamtleistung (ARR) betrug 29,2 Mrd. Dollar, ein Plus von 22 Prozent. Splunk steuerte 4,2 Mrd. Dollar bei. Ciscos ARR ohne Splunk wuchs um fünf Prozent.

Einschließlich Splunk stieg der Umsatz mit Sicherheitsprodukten um 35 Prozent, der Umsatz mit Observability um 27 Prozent. Die ThousandEyes-Netzwerkdienste von Cisco trugen zum Wachstum im Bereich Observability bei, so Herren.

Höhere Betriebskosten aufgrund von Channel-Enablement

CFO Herren sagte den Analysten, dass die Betriebskosten des Anbieters im Geschäftsjahr 2025 aufgrund neuer Channel-Enablement-Ressourcen und neuer Schulungen für die Vertriebsteams von Cisco und Splunk steigen könnten. Er fügte hinzu, dass es sich dabei nicht um einen "erheblichen Anstieg" der Integrationsinvestitionen handeln werde.

Mit Integration meinte Herren, dass Cisco und Splunk seine Channel-Teams darauf vorbereiten werde, Produkte und Lösungen des jeweils anderen Konzernteils ebenfalls zu verkaufen. "Wir werden sehen, dass diese Umsatzsynergien in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres '25 zu steigen beginnen", so Herren.

Robbins Plan, Cisco und Splunk zu verzahnen

Robbins, CEO des Netzwerkgiganten, will "Ciscos robustes Partner- und Kundenökosystem in Märkten nutzen, in denen Splunk bisher nur begrenzt oder gar nicht vertreten war", um das Geschäft seiner neuen Tochtergesellschaft für Sicherheit und Observabilität auszubauen. "Mit unserem einheitlichen Plattform-Ansatz, unserem riesigen globalen Partner-Ökosystem und unserer Fähigkeit, hybride und Multi-Cloud-Umgebungen zu unterstützen, werden wir Organisationen rund um den Globus Innovationen in einem noch nie dagewesenen Tempo und Umfang liefern", sagte Robbis.

Robbins' Mitarbeiter arbeiten auch daran, "unsere Cisco- und Splunk-Vertriebskräfte aufeinander abzustimmen und die Channel Enablement-Prozesse für Cross-Selling und Upselling unserer kombinierten Lösungen zu beschleunigen". Es wurden laut dem CEO etwa 5.000 Kundenkonten identifiziert, "die das Potenzial haben, bedeutende Splunk-Kunden zu werden".

Splunk-CEO in der Rolle des Präsidenten

Cisco hat Gary Steele von der Rolle des Executive Vice President und General Manager von Splunk in eine neue Position als President of Go-to-Market versetzt, während EVP und Chief Customer and Partner Officer Jeff Sharritts den Netzwerkriesen nach mehr als 20 Jahren verlassen wird. Sein Ausscheiden ist für das Ende des Cisco-Geschäftsjahres Mitte Juli vorgesehen.

Cisco gab die Veränderungen in der Führungsetage in einem von Robbins verfassten Blogpost bekannt, in dem er erklärte, dass der Hersteller den nächsten Schritt mache, um seine 40 Jahre alte GTM-Engine "zu einer der anspruchsvollsten und umfangreichsten zu machen."

Steele und seine Organisation - zu der Vertriebs-, Partner- und globale Marketingteams gehören – "werden [Ciscos] die Vertriebs- und Go-to-Market-Strategie weiterentwickeln, um sich an Kundenbedürfnissen auszurichten und eine "Kultur des intensiven Wettbewerbs, der Agilität und der kontinuierlichen Verbesserung zu fördern", so Robbins in dem Beitrag.

Das Splunk-Team wird weiterhin an Steele berichten, heißt es in dem Beitrag. Steele trat offiziell in die Dienste von Cisco ein, als der Anbieter im März den 28 Mrd. Dollar schweren Kauf von Splunk abschloss.

Künftige Umsatzprognose

Cisco erwartet für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2024 einen Umsatz von 13,4 bis 13,6 Mrd. US-Dollar. Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet Cisco einen Gesamtumsatz von 53,6 bis 53,8 Mrd. Dollar.

Splunk soll 950 Mio. bis 1 Mrd. Dollar Umsatz beisteuern, sagte Herren. Für das Geschäftsjahr 2025 rechnet Cisco mit einem Umsatzwachstum "im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich". Cisco wird auch in operative Ausgaben investieren müssen, um "Umsatzsynergien" mit Splunk zu erzielen, sagte Herren. Die operativen Margen für das Geschäftsjahr 2025 sollen den Erwartungen des vierten Quartals entsprechen.