Intel: Rund elf Milliarden Dollar Fremdkapital in Sicht
Für seine geplante Chipfabrik in Irland scheint Intel einen Finanzierungspartner gefunden zu haben. Die Verhandlungen mit Apollo Global Management gehen in die Endrunde, berichtet die US-Wirtschaftspresse. Im Gespräch sind rund elf Milliarden Dollar.
Geht es nach Plan von Pat Gelsinger und seinem Comeback-Plan für Intel, wird der Chiphersteller in westlichen Ländern erhebliche Produktionskapazitäten für Halbleiter aufbauen. Dafür jedoch sind riesige Geldmengen nötig, die selbst bei großzügiger, steuerfinanzierter Subventionierung hart ins Kontor schlagen. Bei seiner der Suche nach externen Finanzierungspartnern für den Aufbau einer Fabrik in Irland steht Intel nun offenbar vor einem Erfolg.
Wie das Wall Street Journal gestern berichtete, befindet sich Intel in "fortgeschrittenen Gesprächen" mit Apollo Global Management". Insiderinformationen zufolge könnte das Geschäft "in den kommenden Wochen" besiegelt werden. Apollo ist nur eine von mehreren Investmentfirmen, die sich um einen Deal mit Intel für die Produktionsstätten in Irland bemüht haben, aber ihr Angebot liegt inzwischen offenbar in Führung.
Ein Intel-Sprecher lehnte eine Stellungnahme dazu ab. Das in Santa Clara/Kalifornien beheimatete Unternehmen bemüht sich um externe Finanzierung, um die Kosten für die neuen Fabriken zu decken, mit denen Intel die erwartete steigende Nachfrage nach seinen eigenen Produkten sowie des wiederbelebten Auftragsgeschäfts bedienen will. Sein Fertigungsgeschäft betreibt der Anbieter seit Januar als unabhängige Einheit unter dem Namen Intel Foundry. Diese stellt die Produktentwicklungsteams des Unternehmens nun auf die gleiche Stufe wie die externe Chipdesigner, die es als Kunden für Auftragsfertigung gewinnen will.
Ohne Fremdfinanzierung geht nicht viel
Ein Vertrag mit Apollo wäre für Intel nicht der erste seiner Art. So hatte der Chiphersteller im August 2022 bekannt gegeben, dass es eine Vereinbarung mit den Vermögensverwaltern bei Brookfield Asset Management getroffen hat, um gemeinsam bis zu 30 Milliarden US-Dollar in die Produktionserweiterung auf dem Ocotillo-Campus in Chandler/Arizona zu investieren.
Im Rahmen dieser Vereinbarung wird Intel voraussichtlich 51 Prozent des Projekts finanzieren, während Brookfield 49 Prozent der Kosten übernimmt. Der Chiphersteller wird die Mehrheitsbeteiligung und die Betriebskontrolle über die beiden hochmodernen Produktionsstätten bekommen, die auf dem Ocotillo-Campus entstehen.
Seinerzeit erklärte Intel, dass diese Transaktion ein Schlüsselelement seines Smart-Capital-Ansatzes sei, der darauf abziele, innovative Wege zur Wachstumsfinanzierung zu bieten und gleichzeitig weitere finanzielle Flexibilität zu schaffen, um die IDM 2.0-Strategie des Unternehmens zu beschleunigen.
"Die Halbleiterfertigung gehört zu den kapitalintensivsten Branchen der Welt, und Intels kühne IDM 2.0-Strategie erfordert einen einzigartigen Finanzierungsansatz. Unsere Vereinbarung mit Brookfield ist ein Novum in unserer Branche, und wir erwarten, dass sie es uns ermöglicht, die Flexibilität zu erhöhen und gleichzeitig die Kapazitäten in unserer Bilanz aufrechtzuerhalten, um eine verteiltere und widerstandsfähigere Lieferkette zu schaffen", sagte der CFO von Intel, David Zinsner, damals zum Deal mit Brookfield.