Neuer CEO von Netgo: Rückkehr zu reinen Systemhaus-Wurzeln

Jacques Diaz wechselt als CEO von Axians Deutschland auf den Chefposten bei der Systemhausgruppe Netgo. Der Manager will es noch einmal wissen: Die Integration der vielen zugekauften Häuser zu einer schlagkräftigen Gruppe wird ihn fordern. "Wie gebacken der Job für mich".

Jacques Diaz, CEO Axians Deutschland übergibt an Burim Mirakaj, der CEO Axians in DACH & CEE (Central Eastern Europe) ist.

Image:
Jacques Diaz, CEO Axians Deutschland übergibt an Burim Mirakaj, der CEO Axians in DACH & CEE (Central Eastern Europe) ist.

Jacques Diaz hört nach sechs Jahren als CEO von Axians Deutschland auf und tritt ab September den CEO-Posten bei der Netgo-Gruppe an. Er wird Michael Eberhardt ablösen, der Netgo interimsweise führt. Ein überraschender Schritt, denn der 56. jährige Manager hatte bei Axians vor sechs Jahren kräftig aufräumen müssen. Mit der Folge, dass das Geschäft der rund 2.700 Mitarbeiter auf zuletzt 644 Mio. Euro stieg, die Bereiche IT und TK-Infrastruktur Jahr um Jahr gewachsen waren. Diaz hätte ein gute bestelltes Systemhaus innerhalb des Vinci-Konzerns weiter ausbauen können. Aber er "wollte es noch einmal wissen", wie er im CRN-Gespräch sagt. Axians habe ihn stets gefordert, allerdings reizt ihn an Netgo sozusagen die "Rückkehr zu den Wuzeln", wie er sagt. Und die liegen beim ehemaligen Cancom-Manager nun einmal im klassischen Systemhaus-Geschäft.

Somit wären wir bei der Neto-Gruppe, die der Investor Waterland in den letzten Jahren mit einem atemberaubende Akquisitionstempo hatte groß werden lassen. Die Integration der verschiedenen Gesellschaften anpacken, zentrale Prozesse schaffen, den Mitarbeitern der Gruppe eine Netgo-Identität geben und gemeinsame Firmenkultur etablieren wird Diaz fordern und freilich auch reizen. "Der Job ist wie gebacken für mich", sagt der Manager im CRN-Gespräch. Zudem soll die Netgo-Gruppe ja nicht beim Status Quo bleiben, weitere Akquisitionen sollen folgen. "Netgo gewinnt eine Führungspersönlichkeit, die als Manager bei führenden IT- und ITK-Dienstleistern und Managed-Services-Providern genau die Erfahrungen mitbringt, die es für die nächsten Wachstumsschritte der Gruppe braucht", sagt Carsten Rahlfs, Managing Partner bei Waterland.

Diaz hinterlässt bei Axians eine Lücke, keine Frage. Daher wird sich Axians Deutschland in zwei Bereiche aufteilen, die auch bisher schon die beiden tragenden Säulen waren: IT (mit den damals zugekauften Kompetenzen und der Softwareparte des Systemhauses Fritz&Macziol) sowie TK-Netzausbau für Carrier. Den Bereich IT wird Olaf Niemeitz leiten, der Bereich Telekommunikations-Infrastrukturen (TI) übernimmt Henry Frey. Die Leitung von Axians in Deutschland übernimmt Burim Mirakaj, der für die Region DACH & CEE gesamtverantwortlich ist.

Diaz sagt im Gespräch mit CRN, dass er im besten Einvernehmen von Axians ausscheide. "Ich bin sehr beeindruckt, wie professionell meine Entscheidung bei Axians aufgenommen wurde". Bis zum Amtsantritt bei Netgo im September stehe er Axians "selbstverständlich" zur Seite, so Diaz gegenüber CRN.