Ingram Micro US-Chef über KI-PCs, Xvantage und Herausforderungen an die Partner

Warum Ingram Micro nicht einfach auf den Zug der KI-PCs aufspringt? Man geht das Hype-Thema strategisch an, erklärt Kirk Robinson im Gespräch mit CRN. Was vor allem noch an Klarheit dargelegt werden muss, sind die Vorteile der neuen Geräteklasse KI-PC.

Ingram Micros US-Chef Kirk Robinson.

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Ingram Micros US-Chef Kirk Robinson.

Was bedeutet es eigentlich, dass dieser Chip KI-fähig ist? Was bedeutet es, dass die Laptops von Dell, Lenovo und HP nun KI-fähig sind? Und was bedeutet das für mich? Solche Fragen stellt sich der Handel und diese will der Distributor für seine Kunden bestmöglich beantworten.

"Je mehr Klarheit wir unseren Partnern verschaffen können, desto besser", sagte Kirk Robinson, Executive Vice President und President of North America bei Ingram Micro, im Gespräch mit CRN. Während KI derzeit in aller Munde ist, geht der Distributor strategisch vor, um die tatsächlichen Marktbedürfnisse zu ermitteln und herauszufinden, wie sie IT-Dienstleistern und Resellern zu guten Geschäftsergebnissen verhelfen kann.

Aktuell sind mehr als 50 KI-fähige PCs verschiedener Hersteller und Leistungsstufen im US-Markt verfügbar, weitere werden im Lauf des Jahr folgen. Der Aufstieg der generativen KI, den die Einführung von ChatGPT beschleunigt hat, erweitert den Ansatz vieler Hersteller in Bezug auf KI-gestützte PCs. In der Vermarktung heißt es, dass die neuen Geräte den Unternehmen mehr Effizienz bescheren.

Aber auf diesen Claim mag sich Robinson nicht einfach so einlassen. "Wir müssen sehr eng mit den PC-Herstellern zusammenarbeiten, um Klarheit zu schaffen und zu herauszufinden, was das eigentlich bedeutet", sagte Robinson. "Wir brauchen Klarheit darüber, was es wirklich bringt, einen KI-fähigen Laptop, Chip, Router, Switch oder andere Herstellerprodukte zu haben."

Im Folgenden lesen Sie weitere Auszüge aus dem CRN-Gespräch mit Robinson.

CRN: Wie sieht die KI-Strategie von Ingram Micro für Partner aus?

Robinson: Ich würde sagen, dass sie sich noch in der Entwicklung befindet. Wir arbeiten sehr eng mit allen unseren Anbietern zusammen, die gerade alle sagen: Wir arbeiten mit KI, also schauen wir uns das genau an. Was ich damit nicht sagen möchte, ist: Wir haben eine ganze Reihe von KI-Anbietern. Im Moment verbringen wir viel Zeit damit, unsere Strategie zu überdenken, um unsere Partner zu unterstützen und alles, was wir mit Xvantage [der zentralen Kundenplattform für Partner und Lieferanten. CRN.] tun, wird sich gut einfügen.

Was ist Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung für die Anbieter in den nächsten sechs Monaten?

KI wird im Vordergrund stehen, aber ich denke, dass sie sich auf die Geschäftsergebnisse konzentrieren und entschlüsseln müssen, was die geschäftlichen Vorteile sind, die sie für die Endkunden erzielen können. Dabei wollen wir ihnen tatkräftig helfen. Wenn sie sich darauf konzentrieren und dabei die Unterstützung ihrer Vertriebspartner haben, werden sie in einer guten Position sein.

Worauf können sich die Partner bei der neuesten Version von Ingram Micros Xvantage freuen?

Wir werden ihnen noch mehr Möglichkeit geben, effizienter zu werden und produktiver zu sein. Wir werden sie entlasten und ihnen Daten und Einblicke geben, die ihnen helfen, ihr Geschäft profitabel auf- und auszubauen, statt ihre Zeit mit Angeboten, Bestellungen und Sonderpreisen verbringen zu müssen.

Finden Ihre Partner die neue Xvantage-Plattform einfacher zu bedienen?

Nach allem, was ich sehe, meinem Wissen über das, was früher war und dem Vergleich dazwischen würde ich "ja" sagen. Ich bekomme jede Woche Rückmeldungen und demnach geben wir da draußen "The Good, The Bad and The Ugly", leisten also Positives, Neutrales und leider auch Negatives. Deshalb haben wir ein Verfahren aufgesetzt, mit dem wir sicherstellen, dass wir mit jedem Einzelnen, der ein Anliegen hat, das man als negativen Kommentar werten könnte, in Verbindung setzen. Ich möchte von den richtig schlimmen Dingen wissen, gerade weil das nicht einfach ist. Denn nur so können wir besser werden und ich weiß, dass wir damit erfolgreich sein werden

Es wird viel darüber geredet, dass KI-PCs auf dem Vormarsch sind. Wie denken Sie darüber?

Ich glaube, dass es ein wenig an Klarheit darüber mangelt, was KI in einem Laptop für Sie tun kann. Einen Mangel an Klarheit zu Windows 11 und darüber, wann die Unterstützung ausläuft und wann die Leute anfangen sollten, umzusteigen. Wir werden also sehr eng mit den PC-Herstellern zusammenarbeiten müssen, um diese Klarheit zu schaffen und herauszufinden, was das bedeutet. Was bedeutet es, dass der Chip von Intel KI-fähig ist? Was bedeutet es, dass die Laptops von Dell, Lenovo und HP KI-fähig sind? Was bedeutet das für uns? Läuft darauf nur ChatGPT? Erlaubt es mir eigentlich nur, Microsoft Copilot effizient zu nutzen?

Je mehr Klarheit wir unseren Partnern verschaffen können, desto besser. Also brauchen wir Klarheit darüber, was ein KI-fähiger Laptop, Chip, Router, Switch oder jedes andere Lieferanten-Produkt wirklich bedeutet.