Miete24 für den Channel: "Mieten so schnell und einfach, wie Online-Shopping"
Mieten und am Ende der Vertragslaufzeit über die weitere Nutzung flexibel entscheiden: Heino Deubner erhält gerade viel Anrufe von Herstellern, die mit einer solche Finanzierungsoption ihr Geschäft ankurbeln wollen. Das wollen Systemhäuser und Distributoren auch. Deubners Miete24 ist hier als Finanzierungspartner des Channels "einmalig positioniert", sagt der Chef. Warum? CRN hakt nach.
Ist Mieten das neue Kaufen, eine Alternative auch zu kompliziertem und wenig flexiblem Leasing? "Ja, das ist absolut so", sagt Heino Deubner. Eine andere Aussage hatten wir auch nicht erwartet, schließlich ist Deubner Gründer und Geschäftsführer der Miete24 P4Y GmbH. Auf diesem Portal können Verbraucher Notebooks und Peripherie, aber auch Business-Produkte wie Server, NAS oder USVs für 12, 24 oder 36 Monate mieten, anschließend zurückgeben, einfach weitermieten oder zum vor Vertragsabschluss feststehenden Restwert nach Ablauf des Mietvertrags kaufen. Wird es bald auch Firewalls oder andere Infrastruktur-Hardware im Portfolio geben? Deubner erhält aktuell viele Nachfragen von Herstellern, die sich für sein Mietmodell interessieren. Deubner, Gründer des ehemaligen MPS-Anbieters Druckerfachmann, von der damaligen Actebis (Also) gekauft, hat mit Miete24 größeres vor.
Er hat den ITK-Channel im Fokus, Reseller wie Systemhäuser und MSPs, Online-Shops und vor allem Distributoren. Was ihm in die Karten spielt, ist das boomende XaaS-Geschäft, also Device- oder Workplace-as-Service, überhaupt Managed Services. Auf irgendeinem "Blech" müssen die Dienste bei Business-Kunden ja laufen. Können MSPs in ihre Service-Angebot nicht nur Dienste, sondern auch Hardware integrieren und ein Gesamtpaket monatlich in Rechnung stellen, positionieren sie sich bei Kunden als IT-Dienstleister, der alles aus einer Hand anbieten kann.
Nur ein Vertragspartner: Das kann Kunden überzeugen, die Liquidität schonen wollen und von Capex zu Opex wechseln: Aus Investitionen werden Betriebskosten. Mit Leasing ist und war das schon immer möglich. Allerdings ist Leasing weit komplexer und für Kunden auch unflexibler als Beschaffung zur Miete.
Anders als im Endkundenkanal gibt es bei Mietmodellen im Channelvertrieb einiges zu beachten. In der B2B-Lieferkette sind Distributoren zwischengestaltet. Die kann und will Miete24 auch gar nicht umgehen, im Gegenteil. Miete24 im B2B-Handel funktioniert vertragsrechtlich nach dem Sale-and-Lease-back-Verfahren: Distribution verkauft an Reseller, Reseller verkauft an Miete24, Miete24 vermietet an Reseller (siehe Grafik). Vorteil: Die Umsätze mit Herstellern sowohl der Distribution als der Reseller werden den Partnern zugeschrieben, die Hersteller-Boni damit gesichert. Das zweite Modell, der Standard-Prozess bei Miete24: Distribution verkauft an Miete24, Miete24 vermietet an Reseller.
"Mit diesen Modellen tastet Miete24 die etablierten Vertriebsprozesse im Channel nicht an", sagt Deubner. Der Manager kommt schließlich aus dem Channel, war nach dem Verkauf von Druckerfachmann einige Jahre Geschäftsführer bei Also Deutschland. Er kennt jede Feinheit einer Finanzierung und deren Absicherung. Im Gegensatz zum Leasing sei Mieten dank des durchgehen digitalen Prozesse bei Miete24 sehr unkompliziert. "Bei uns ist das Mieten so schnell und einfach, wie Online-Shopping. Schulungen sind nicht notwendig", sagt Deubner.
Nächste Seite: Wie die Vertragsvarianten aussehen ...
Miete24 für den Channel: "Mieten so schnell und einfach, wie Online-Shopping"
Mieten und am Ende der Vertragslaufzeit über die weitere Nutzung flexibel entscheiden: Heino Deubner erhält gerade viel Anrufe von Herstellern, die mit einer solche Finanzierungsoption ihr Geschäft ankurbeln wollen. Das wollen Systemhäuser und Distributoren auch. Deubners Miete24 ist hier als Finanzierungspartner des Channels "einmalig positioniert", sagt der Chef. Warum? CRN hakt nach.
Vermittlungsgeschäft möglich
Beispiel Bonität. Wächst das Mietgeschäft eines Resellers sehr stark, was Deubner natürlich sehr gefallen würde, könnte sich das allerdings negativ auf die Bonität eines Resellers auswirken. "In diesem Fall können wir auf das Vermittlerprogramm umschwenken. Hierbei schließen wir den Mietvertrag mit dem Endkunden und der Reseller erhält eine Vermittlerprovision. Der Endkunde hat somit zwei Vertragspartner", erläutert er: einen für den Service (Reseller) und einen für die Hardware (Miete24)."
Miete24 auch bei Distributoren möglich
Deubner kennt auch die lange schon etablierten Finanzierungsangebote der Distributoren, mit denen sie den Absatz ankurbeln. Mit Miete24 käme eine weitere Option dazu, die vom Endkundenmarkt stark nachgefragt wird. Bietet man sie Resellern an, in Konkurrenz zu bestehenden Finanzierungsmöglichkeiten, mit denen man schließlich Geld verdient? Distributoren wägen ab. Miete24 in ihre Shops einzubinden und damit die Attraktivität ihres Portfolios um eine weitere Variante der Finanzierung zu erhöhen, wäre prozesstechnisch ohne Aufwand möglich, sagt Deubner. "Unser Prozess ist durchgängig digitalisiert, papierlos vom Angebot bis zum Vertragsanschluss".
Hier zahlt sich Deubners Erfahrung in der jahrelangen Entwicklung von Business-Prozessen B2B-Handelsgeschäft der ITK-Branche aus. Erstaunlich ist zumal, dass Deubner sowohl Druckerfachmann als auch Miete24 weitgehend aus Eigenkapital finanziert hat. Der Manager hat keinen Zweifel, dass er mit Miete24 im B2B-Handel schnell wachsen wird. Wie seine Firma selbst das Kapital aufbringt, um große Volumina finanzieren zu können, beispielsweise, wenn Reseller größere Projekte finanzieren wollen?
Grenke AG bei Miete24 eingestiegen
Miete24 hat einen strategischen und finanzstarken Gesellschafter im Rücken. Vergangenes Jahr ist die Grenke AG mit 25 Prozent bei Miete24 eingestiegen. CEO Sebastian Hirsch zeigt sich einerseits von der innovativen Software-Technologie begeistert. Andererseits ist er fest überzeugt, dass die Nachfrage nach intelligenten Finanzierungslösungen anstelle des Kaufs weiter steigen wird – "egal ob Leasing oder Miete". Dass der CEO beide Varianten in einem Atemzug nennen muss, ist verständlich. Für dieses Jahr erwartet der Vorstand ein Leasingneugeschäft von 3,4 Milliarden Euro sowie einen Gewinn nach Steuern von 140 Millionen Euro. Sollte das neue Kaufen aber tatsächlich Miete werden, so hätte der börsennotierte Finanzierungsexperte mit einem reinen Mietmodell schon einen Fuß in der Türe.