Trotz Turbulenzen: SoftwareOne stärkt Status bei AWS
Ungeachtet eines geglückten "Aufstands der Gründungsaktionäre" beim Schweizer Software-Reseller hat AWS SoftwareOne in die Liste der SaaS-Kompetenzpartner aufgenommen. Das könnte das Geschäft mit ISVs beleben. Wären da nicht die Unsicherheiten über den weiteren Weg des börsennotierten IT-Riesen.
Es ist die zehnte Zertifizierung von AWS und unterstreicht, dass der IT-Riese SoftwareOne aus Stans/Schweiz mit seinen über 9.000 Mitarbeitern zusammen mit dem Hyperscaler Amazon Web Services die Modernisierung vor allem von unabhängigen Softwareanbietern (ISVs) vorantreibt. Business as usual – zumindest was die technologischen Kompetenzen der Berater und Cloud-Experten bei SoftwareOne betrifft. AWS hat den Dienstleister und einen der größten Microsoft-Reseller in seine Liste der SaaS-Kompetenzpartner und damit in sein globales ISV-Programm aufgenommen. "SoftwareOne ist hervorragend positioniert, um ISVs auf ihrem Weg zum fertigen SaaS zu unterstützen und ihnen dabei zu helfen, neue Märkte zu erschließen, in großem Umfang zu verkaufen und ihre SaaS-Ziele zu erreichen," sagt Brad Berry, Chief Strategy and Partner Officer bei SoftwareOne.
Die globale Zertifizierung durch AWS sei "ein wichtiger Meilenstein", so der Manager. Sie spiegele "das Engagement des Unternehmens bei der Bereitstellung von Spitzenlösungen auf den globalen Märkten sowie im Heimatmarkt, der DACH-Region, wider." Mit dem NextGen ISV-Programm will SoftwareOne für ISVs Risiken bei der SaaS-Transformation minimiert und Hilfestellung für technische und geschäftliche Herausforderungen anbietet. Das mehrstufige Programm unterstützte ISVs "in jeder Phase ihrer Cloud-Reifephase, von der Start-up-Phase bis hin zur Migration zu einer mandantenfähigen Architektur (Multi-Tenant)."
"Aufstand der Gründungsaktionäre"
Ungeachtet der breiten technologischen Kompetenzen fragen sich Kunden indes, was bei SoftwareOne eigentlich los ist. Vergangenen Donnerstag der bisherige Höhepunkt der zuletzt gescheiterten Versuche, einen neuen Investor beim börsennotierten Software-Unternehmen an Bord zu nehmen: Der Verwaltungsrat, der sich gegen die Übernahme durch Bain Capital wegen zu niedrigem Angebot sperrte, wurde überraschend von der Mehrheit der Aktionäre abgewählt und durch einen neuen ersetzt. Daniel von Stockar, einer von drei Gründeraktionären, ist nun als neuer Leiter des Verwaltungsrats von SoftwareOne in das oberste Kontrollgremium zurückkehrt. Er war vor einem Jahr von diesem Posten zurückgetreten. Die NZZ spricht von einem "Aufstand der Gründungsaktionäre, an dessen Spitze Stockar seht.
Ob damit der Weg frei ist für eine Übernahme durch Bain Capital und ein anschließendes Delisting von der Börse ist allerdings ungewiss. Stockar gab sich vergangene Woche bedeckt. Im Februar sprach er gegenüber der NZZ davon, dass SoftwareOne "zu träge und risikoscheu" geworden sei. Ohne Druck des Finanzmarktes würde sich das Unternehmen "besser entwickeln", zitiert die NZZ Stockar.