ConnectWise streicht Stellen, um seinen Betrieb zu optimieren
Gestern hat ConnectWise Entlassungen bekannt gegeben– im Rahmen von organisatorischen Veränderungen, mit denen der Softwareanbieter seine Abläufe verbessern und Ressourcen auf Entwicklungen in der Partnerlandschaft und im Portfolio abstimmen will.
Von Massenentlassungen kann zwar keine Rede sein, aber mit seinen jüngsten Personalentscheidungen steht nun auch ConnectWise in die Riege von Tech-Unternehmen, die sich von überflüssig gewordenen Mitarbeitenden trennen.
Genaue Zahlen könne ConnectWise derzeit nicht nennen, "aber wir können Ihnen versichern, dass die Zahl der betroffenen Stellen deutlich unter 100 liegt", teilte ein Unternehmenssprecher mit.
Laut Information eines Insiders sollen weltweit 80 Stellen in verschiedenen Abteilungen gestrichen worden sein. "Wir hatten eine Menge Redundanzen durch Übernahmen", so die Quelle gegenüber CRN. "Wir haben auch viele Produktanpassungen vorgenommen und bewegen uns auf die Zukunft zu. Wir haben einige Dinge eingestellt, was zu Entlassungen führt, aber auch zu zukünftigen Beschäftigungsmöglichkeiten für die nächste Generation."
In einer E-Mail des Unternehmens an CRN heißt es: "ConnectWise hat begrenzte organisatorische Änderungen vorgenommen, um die Abläufe zu verbessern und sicherzustellen, dass die Ressourcen mit den Wachstumschancen unserer Partner übereinstimmen. Im Rahmen dieser Veränderungen hat das Unternehmen die schwierige Entscheidung getroffen, bestimmte Mitarbeiterpositionen zu streichen. ConnectWise bleibt der Erfahrung unserer Partner verpflichtet und ist zuversichtlich, dass wir ihren Erfolg unterstützen werden."
Einer der plötzlich Arbeitslosen ist CJ Wright, der 12 Jahre lang bei ConnectWise gearbeitet hat, zuletzt als Senior Product Manager. "Ich bin von der heutigen Entlassungsrunde bei ConnectWise betroffen", schrieb er auf LinkedIn. "Es war ein wilder Ritt und ich habe nichts als schöne Erinnerungen an die letzten 12 Jahre dort."
In einer Nachricht an CRN erklärte er, dass er nur Gutes über seine Zeit bei ConnectWise, das Führungsteam, die Vision des Unternehmens sowie seine Kollegen zu sagen habe. "Ich wünsche ihnen alles Gute", sagte er. "Die Entscheidungen, die zu dem heutigen Tag geführt haben, waren sicher nicht einfach. Mein Mitgefühl gilt allen, die von der heutigen Entlassung betroffen sind, und ich bin zuversichtlich, dass unsere Zeit bei ConnectWise uns auf alles vorbereitet hat, was als nächstes kommt", schrieb Wright.
"Was mich am meisten inspiriert hat, ist die große Unterstützung durch die Partner- und Anbietergemeinschaft, die ConnectWise geschaffen hat", fügte er hinzu. "Ich bin traurig, dass meine Zeit dort zu Ende ist, aber Momente wie diese erinnern mich daran, dass sich die Menschen dort wirklich kümmern und bereit sind zu helfen.
MSPs reagieren gelassen bis positiv
Heather Simek, Vizepräsidentin beim MSP RJ2 Technologies in Chicago, ist der Meinung, dass Unternehmen ihren Personalbestand ständig neu bewerten müssen, um festzustellen, ob die Stellen richtig besetzt sind und mit zukünftigen Anforderungen übereinstimmen."Ich glaube nicht, dass sie davon ausgenommen sind", sagte sie CRN. "Es ist nicht anders als bei einem MSP, der sein Geschäft verliert und seine Funktionen neu ausrichten muss, um die Rentabilität zu erhalten. Das ist kein erfreulicher Teil des Geschäfts, aber vielleicht werden sie jetzt noch effizienter."
Jason Wright, CEO des in Houston ansässigen MSP Avatar Managed Services, glaubt, ConnectWise Entlassungen vorgenommen hat, um "die Aufblähung zu reduzieren, nachdem sie einen Großteil des MSP-Tools-Marktes konsolidiert und erfolgreich integriert haben". Auch wolle das Unternehmen den Wettbewerb verschärfen, vor allem in Bereich RMM-Tools (Remote Monitoring and Management). "Insgesamt denke ich, dass dies nach so vielen Akquisitionen und in Anbetracht des Wahljahres ein ziemlich normaler Vorgang ist", sagte er gegenüber CRN.
Henry Timm, Chef des MSPs Phantom Technology Solutions, meint dass der Stellenabbau bei ConnectWise nur eine kleine Korrektur für sie sei. "Aber ich bin gespannt, wo diese Kürzungen tatsächlich hinführen und welche Auswirkungen sie auf den zukünftigen Support und die Entwicklung ihres Ökosystems haben", sagte er gegenüber CRN. "Und auch, wie sich das auf die Unternehmensbewertung bei einem möglichen Verkauf auswirken wird."