Broadcom-CEO rechnet mit Erfolg beim Upselling an VMwares größte Kunden

Die VMware Cloud Foundation, die sich auf die Bereitstellung von Ressourcen und Support für die "größten 2.000 strategischen Kunden" von VMware konzentriert, soll Broadcom zweistelligen Umsatzzuwachs einbringen. Es laufe "sehr, sehr gut", so Broadcom-Chef Tan in einem Zwischenbericht gegenüber Finanzanalysten.

Broadcom-CEO Hock Tan sieht sich mit der VMware-Übernahme auf Erfolgskurs.

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Broadcom-CEO Hock Tan sieht sich mit der VMware-Übernahme auf Erfolgskurs.

Broadcom-Chef Hock Tan hat seine Vertriebsteams darauf angesetzt, die Bestandskunden, die nun in der Direktbetreuung sind, mit den Teilen des VMware-Stacks zu versorgen, die sie bisher noch nicht genutzt haben. "Wir konzentrieren uns sehr auf das Upselling und helfen den Kunden nicht nur beim Kauf, sondern auch beim Einsatz dieser privaten Cloud in ihren On-Prem-Rechenzentren. Bislang war das sehr erfolgreich", berichtete Tan letzte Woche während einer Telefonkonferenz mit Finanzanalysten, in der es viel um VMware Cloud Foundation (VCF) ging. "Ich gebe zu, dass wir dabei noch in den Kinderschuhen stecken. Wir haben die Übernahme erst Ende November abgeschlossen und jetzt ist es Anfang März. Aber wir waren sehr gut vorbereitet und haben uns auf die Initiative VCF konzentriert. Die Ergebnisse sind so, wie wir sie erwartet haben, nämlich sehr, sehr erfolgreich."

Tan sagte, dass die Einnahmen von VMware bis zum Ende des Geschäftsjahres von Quartal zu Quartal im zweistelligen Bereich wachsen würden. Er sagte, dass VCF - eine On-Prem, Self-Service-Cloud-Plattform - entweder als Ergänzung oder als Alternative zur öffentlichen Cloud dienen könne.

"Das ist einfach ein Ergebnis unserer Strategie mit VMware. Wir konzentrieren uns auf die stärksten Kunden. Vor allem diejenigen, die ihre Compute-Workloads bereits mit vSphere-Virtualisierungstools betreiben, sollen auf VMware Cloud Foundation aufrüsten", so Tan. "VCF ist der komplette Software-Stack, der Compute, Storage und Networking integriert und die Rechenzentren unserer Kunden virtualisiert und modernisiert."

Tan erinnerte die Analysten daran, dass VMware auch eine Partnerschaft mit dem Chiphersteller Nvidia eingegangen sei, die es VMware Cloud Foundation ermöglicht, mit den GPUs des Chipherstellers zu arbeiten. "Damit können Kunden ihre KI-Modelle vor Ort und überall dort einsetzen, wo sie geschäftlich tätig sind, ohne Kompromisse beim Datenschutz und der Kontrolle über ihre Daten eingehen zu müssen", sagte Tan. Die starke Nachfrage nach VCFs komme von Unternehmen, "die ihre wachsenden Arbeitslasten lieber vor Ort ausführen wollen."

Laut Unternehmensangaben belief sich der Quartalsumsatz von Broadcom auf 11,96 Mrd. US-Dollar, also 34 Prozent mehr als im Vorjahr. In den letzten zehneinhalb Wochen seit der offiziellen Übernahme von VMware habe er in etwa 2,1 Mrd. Dollar betragen. Der Nettogewinn von Broadcom belief sich auf 1,32 Mrd. Dollar bei einem Gewinn von 2,84 Dollar pro Aktie im ersten Quartal. Im laufenden Geschäftsjahr will Broadcom zudem eine vierteljährliche Dividende in Höhe von 5,25 Dollar pro Aktie ausschütten.

Viel Wachstum im Anmarsch

Tan bezeichnete VMware als den "Star der Show" bei Broadcoms Softwareumsatz. Nachdem das Unternehmen die letzten drei Monate genutzt habe, um herauszufinden, wie es das Beste aus der 69 Milliarden Dollar teuren schweren Übernahme herausholen kann, laufe nun alles nach Plan.

"Die Dinge scheinen sich sehr gut und so entwickeln, wie wir es uns erhofft haben. Denn wir konzentrieren unsere Ressourcen nicht nur auf das Go-to-Market, sondern auch auf die Entwicklung eines verbesserten VCF-Stacks. Den wollen wir an die Kunden bringen und in der Lage sein, ihn zu unterstützen. Und dann im Laufe des Prozesses den Kunden bei der Implementierung helfen. All das konzentriert sich auf die größten 2.000 strategischen Kunden", sagte Tan. "Das sind Leute, die weiterhin große dezentrale Rechenzentren On Prem haben wollen."

Insgesamt rechnet Tan für das Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatz von 50 Mrd. US-Dollar, was einem Wachstum von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprechen würde. Tan sagte, dass die stärker als erwartet ausgefallenen KI-Verkäufe die zyklische Schwäche in anderen Bereichen des Unternehmens ausgleichen konnten.

Kein Verkauf von Carbon Black

Broadcom wies auf den Verkauf des VMware-Geschäftsbereichs für Endbenutzer-Computer hin, der bis zum Ende dieses Geschäftsjahres abgeschlossen sein und vier Milliarden US-Dollar einbringen soll. Carbon Black, der VMware-Geschäftsbereich, vom dem sich Broadcom ursprünglich ebenfalls hatte trennen wollen, bleibt einstweilen weiter im Unternehmen, und soll nun mit den Teilen, die von der früheren Symantec-Übernahme übriggeblieben sind, zur "Enterprise Security Group" zusammengeführt werden.

"Die Auswirkungen auf Umsatz und Rentabilität sind nicht signifikant", kommentierte Broadcom-Finanzvorstand Kristen Spears.