Intel startet "System-Foundry" für das KI-Zeitalter

Die Auftragsfertigung hat jetzt einen kürzeren Namen und größere Pläne für das Geschäft mit anderen Chipanbietern. Bis 2030 soll "Intel Foundry“ Samsung überholt haben.

Intel startet "System-Foundry" für das KI-Zeitalter

Am Mittwoch dieser Woche teilte Intel mit, dass der Konzern seine Auftragsfertigung für Chips nun "Intel Foundry" nennt. Der ursprüngliche Name, Intel Foundry Services, der entstanden war, nachdem der CEO Pat Gelsinger Anfang 2021 erklärte hatte, er wolle zusätzlich zu den firmeneigenen Produkten ein "bedeutendes Business" mit der Herstellung von Chips anderer Unternehmen aufbauen, ist vom Tisch.

Wie leitende Mitarbeiter berichten, wird die Intel Foundry-Auftragsfertigung alle ihre Kunden gleichbehandeln - was bedeutet, dass Intel-eigene Designs bei Produktionskapazitäten mit denen externer Chipanbieter konkurrieren müssen. Anlässlich des offiziellen Starts des Auftragsfertigungsgeschäfts sprach Intel auch von der "weltweit ersten System-Foundry für die KI-Ära" und enthüllte seinen Intel14A-Prozessknoten der nächsten Generation. Dieser soll 2026 auf den Markt kommen.

Der Halbleiterhersteller bekräftigte sein Ziel, Marktführer Samsung bis 2030 abzulösen und erklärte, dass es mit Gelsingers Plan auf Kurs sei, die "Prozessorleistungs-Führerschaft" wiederzuerlangen. Jeder nachfolgende Knoten biete eine erhebliche Steigerung der Leistung pro Watt.

Die Knoten bekommen sowohl Intels eigene Chip-Design-Teams (wie Core und Xeon) wie auch Design externer Chip-Hersteller. "Beide Gruppen werden als Kunden behandelt und müssen daher im Rahmen des internen Foundry-Modells mit Intel Foundry um Aufträge konkurrieren", berichtete Craig Orr, Vice President und General Manager of Marketing and Product für den Bereich Chipfertigung.

Dies bedeutete, dass ein externer Chipdesigner den Intel-Produktgruppen Fertigungskapazitäten wegnehmen kann, sofern er einen ausreichend großen Auftrag an Intel Foundry erteilt. So stelle das Unternehmen "finanzielle Klarheit" für Intel Foundry sicher, und zeige den Bestands- und Potenzialkunden, dass Intel Foundry unabhängig von den übrigen Geschäftsbereichen des Halbleiterriesen sei, erläuterte Orr.

"Es hilft unseren Kunden, Vertrauen zu fassen. Denn wir treffen Entscheidungen über Kapazitätszuweisungen, Technologie, Präferenzen, etc. unabhängig davon, was das Beste für Intels Gewinn- und Verlustrechnung wäre", so Orr.

Allerdings werde die Entwicklung der Chip-Auftragsfertigung bei Intel Foundry auch Vorteile für die eigenen Produkte des Unternehmens bringen. Da die Technologieentwicklung mit jedem Knotenpunkt teurer wird, trage die Hinzunahme externer Kunden dazu bei, die Kosten für alle zu senken.

Zudem wird Intel - quasi als Gegengewicht zur starken Anbieterkonzentration in Asien - weiter Produktionskapazitäten im Westen auf- und ausbauen und grundsätzlich zur "nachhaltigsten Foundry der Branche" werden.