SoftwareOne weiterhin auf Erfolgskurs
Mit den Jahresergebnissen für 2023 hat SoftwareOne seine eigene Prognose übertroffen. Nun stellte der Vorstand die "Vision 2026" vor. Hier die wichtigsten Erkenntnisse.
Die Strategie, die SoftwareOne bei seinem Kapitalmarkttag letzte Woche vorstellte, fußt auf fünf Hauptpfeilern: Um die steigenden Cloud-Kosten in den Griff zu bekommen, will der Schweizer Lösungsanbieter seine Beziehungen zu den drei Hyperscalern AWS, Microsoft Azure und Google Cloud vertiefen. Gleichzeitig will SoftwareOne seine Bereiche Marktplatz und Services integrieren. Mit Mehrwertdiensten rund um Microsoft Copilot will das Unternehmen mittelfristig Umsätze in Höhe von 100 Mio. Schweizer Franken (etwa 105 Mio. Euro) erzielen. Die dritte Säule der Strategie konzentriert sich auf Daten und künstliche Intelligenz (KI), die SoftwareOne durch sein Intelligence Fabric-Angebot nutzen will.
Außerdem verstärkt der Lösungsanbieter seinen Fokus auf wichtige unabhängige Softwareanbieter (ISVs) mit eigenen globalen und regionalen Teams und will die Interaktion mit seinen Kunden über das Kundenportal verbessern.
"Auf dem Weg zur Vision 2026 war das Jahr 2023 von entscheidender Bedeutung, um den Grundstein für uns als Organisation zu legen. Wir wollten sicherstellen, dass wir das richtige Fundament legen", erklärte CEO Brian Duffy gegenüber Analysten, während er einige der Änderungen in der Führungsebene erläuterte und weitere interne Umstrukturierungen ankündigte.
So sieht die Reorganisation vor, die Service- und Marktplatzteams bei SoftwareOne enger zusammenzuführen. "Kunden kaufen heute keine Lösungen mehr, sondern Ergebnisse. Um dieses Ergebnis zu erhalten, ist es für den Kunden von entscheidender Bedeutung, dass er fortlaufend Managed Services erhält", so Duffy. "Früher war unsere Organisation so aufgebaut, dass wir auf der einen Seite den Markt und auf der anderen Seite die Dienstleistungen hatten. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir intern richtig strukturiert sein müssen", so der Manager.
Weiter wachsen und eigenständig bleiben
Im Rahmen der Vision 2026 legt SoftwareOne neue Finanzziele fest, die eine Übergangsphase im Jahr 2024 signalisieren, der bis 2026 beschleunigtes Wachstum und Margenausweitung folgen sollen. Der Ausblick für 2024 beinhaltet ein prognostiziertes währungsbereinigtes Umsatzwachstum von acht bis zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr sowie eine bereinigte EBITDA-Marge zwischen 24,5 und 25,5 Prozent. Die Vision 2026 zielt auf ein Umsatzwachstum im mittleren Zehnerbereich und eine bereinigte EBITDA-Marge von annähernd 28 Prozent.
2023 hatte SoftwareOne seinen weltweiten Umsatz um 8 Prozent auf 1,01 Mrd. Schweizer Franken und das EBITDA um 6,5 Prozent auf 245,2 Mio. Franken gesteigert. Dank der Reorganisation in der zweiten Jahreshälfte 2023 habe die Gruppe Kosteneinsparungen in Höhe von 47 Mio. Franken erzielen und damit ihr Ziel bei Kosteneinsparungen um 15 Mio. deutlich übertreffen können. 2024 sollen die Einsparungen bei 70 Mio. Franken liegen.
Nachdem SoftwareOne im letzten Jahr mehrere Übernahmeangebote entschieden zurückgewiesen hatte, hat das Unternehmen nun entschieden, weiterhin unabhängig bleiben zu wollen. In Juni 2023 hatte Investor Bain ein erstes Angebot in Höhe von 2,7 Mrd. Franken abgegeben, mit dem es nicht überzeugen konnte, weil es nicht dem tatsächlichen Wert des Unternehmens entspräche. Mit derselben Begründung fiel im Juli dann auch das deutlich höhere zweite Bain-Angebot durch. Anfang dieses Jahres hat SoftwareOne die Gespräche mit Bain und anderen Private Equity-Anbietern abgebrochen (CRN berichtete)