AMD wächst mehr als Intel

2023 war ein schwieriges Jahr für Chipanbieter, die nicht Nvidia heißen. AMD verzeichnete immerhin einen geringeren Rückgang der CPU-Lieferungen für Server, PCs und Embedded/IoT als Intel.

AMD wächst mehr als Intel

Rein rechnerisch betrachtet, har AMD im vergangenen Jahr einen Rekord beim Gesamtmarktanteil von x86-CPUs erreicht und liegt vor Intel, vor allem dank seiner Zuwächse im PC- und Server-Segment. Der CPU-Anteil des Chipdesigners wuchs um einen halben Punkt auf 31,1 Prozent, während der Anteil von Intel 2023 auf 68,9 Prozent sank, wenn man die gesamten CPU-Lieferungen beider Unternehmen im vergangenen Jahr zusammenzählt, berichten die Marktforscher bei Mercury Research.

Dean McCarron, Präsident von Mercury, erklärte gegenüber der amerikanischen CRN, dass AMD im vergangenen Jahr ein Allzeithoch beim Gesamt-CPU-Anteil erreicht hat, weil es in einem für beide Unternehmen rückläufigen Markt einen geringeren Rückgang bei den CPU-Lieferungen für Server, PCs und Embedded/IoT als Intel in diesen Segmenten verzeichnete.

AMD und Intel beendeten das Jahr 2023 jedoch beide mit einem Aufschwung. Im vierten Quartal gab es einen Anstieg der CPU-Lieferungen für Server und PCs, nachdem Partner die Lagerbestände, die sich wegen einer Nachfrageverlangsamung aufgebaut hatten, abverkaufen konnten.

Im vierten Quartal ging der CPU-Anteil von AMD insgesamt um 2,1 Punkte gegenüber dem Vorquartal und um 2,7 Punkte gegenüber dem Vorjahr auf 28,6 Prozent zurück, während der Anteil von Intel laut dem jüngsten Mercury-Bericht auf 71,4 Prozent anstieg. Der Rückgang bei AMD beruht jedoch hauptsächlich auf einem Einbruch der Lieferungen von AMDs Semi-Custom-Chips für Videospielkonsolen wie Sonys PlayStation 5.

Lässt man die Semi-Custom-, Embedded- und IoT-Segmente außer Acht, so stieg der Gesamt-CPU-Anteil von AMD im vierten Quartal 2023 um 0,7 Punkte auf 20,4 Prozent gegenüber 79,6 Prozent von Intel. Damit lag der Anteil von AMD um 3,2 Punkte höher als im vierten Quartal 2022.

AMD konnte schneller liefern

Laut Mercury Research konnte AMD seinen CPU-Anteil im vierten Quartal insgesamt steigern, weil es dem Unternehmen gelang, die CPU-Lieferungen für PCs schneller zu erhöhen als Intel. Dies führte dazu, dass das Unternehmen seinen Anteil an PC-CPUs in diesem Zeitraum um 0,8 Punkte gegenüber dem Vorquartal und um 3 Punkte gegenüber dem Vorjahr auf 20,2 Prozent steigern konnte, während Intels Anteil bei 79,8 Prozent lag.

Zunehmend Konkurrenz droht AMD und Intel gleichermaßen von einem anderen Anbieter, dessen Aktienkurs gerade einen Höhenflug erlebt: Nvidia. Obwohl Nvidias GPUs nicht direkt mit CPUs konkurrieren, haben Unternehmen begonnen, wesentlich mehr Geld für GPUs auszugeben, als für CPUs für KI und andere anspruchsvolle Workloads.