AWS Marketplace gestattet Weiterverkauf von Drittanbieter-Services
AWS-Channelpartner, Consulting-Parner, ISVs und andere Verkaufende dürfen nun auch ganz offiziell professionelle Dienstleistungen von Drittanbietern auf dem Online-Marktplatz vertreiben. Vier Dinge, die man jetzt wissen sollte, hat CRN hier für Sie zusammengestellt.
"Der AWS Marketplace hilft unseren Systemintegrator-Partnern, neue Kunden zu finden und bei der Lösung ihrer Herausforderungen zu unterstützen." Das hatte Ruba Borno, AWS Global Channel Chief, CRN Ende jetzten Jahres erzählt. "Wir sehen, dass die Zahl der Systemintegratoren, die ihre Lösungen auf den AWS Marketplace stellen, wächst und das auch bei spezifischen, vertikale Lösungen. Außerdem beobachten wir einen Schwungrad-Effekt: Je mehr Kunden es hier gibt, desto mehr Partner sind im AWS Marketplace."
Mit einem Umsatz von 92 Milliarden US-Dollar ist AWS der weltweit größte Anbieter im Bereich Cloud Computing und ist sehr bemüht, seinen Marketplace als "One Stop" Shop" für die IT-Anforderungen seiner Kunden zu positionieren.
Von niedrigeren AWS-Listing-Gebühren für Verkäufer bis hin zu den neuen Möglichkeiten, die Reseller nun auf dem Marktplatz haben, stellt CRN hier die vier Dinge vor, die Partner jetzt über den AWS Marketplace wissen sollten.
Nr. 1: Verkäufer können HEKs einräumen
Diese Woche gab AWS bekannt, dass Verkäufer jetzt offiziell professionelle Services von Drittanbietern auf dem beliebten Online-Marktplatz weiterverkaufen können. Das bedeutet, dass AWS Marketplace-Verkäufer anderen Verkäufer Dienstleistungen zum Händlereinkaufspreis anbieten dürfen. Damit können die Anbieter auf dem AWS Marketplace neben Software nun auch Support- oder Implementierungsservices vertreiben.
"Mit dieser Funktion können ISVs und Channel-Partner ihr professionelles Dienstleistungsgeschäft ausbauen, während sie gleichzeitig Software und Services anbieten und für die Kunden schneller Mehrwert schaffen", so AWS.
Ein AWS-Partner könne Preise, Laufzeiten und Geschäftsbedingungen passen, "um professionelle Services anzubieten, die den Bedürfnissen der Kunden am besten entsprechen. Diese Funktion ermöglicht es Kunden, Software und professionelle Services direkt von ihrem bevorzugten Partner zu erwerben. So können Kunden einen Partner nutzen, der ihr Geschäft kennt, über lokalisierten Support und Fachwissen verfügt und die gleiche schnelle Kauferfahrung bietet, die sie von AWS Marketplace gewohnt sind", hieß es in einem in einem Blogbeitrag des Plattformanbieters.
Nr. 2 Niedrigere Listing-Gebühren
Zum 5. Januar 2024 hat AWS die Gebühren für Software as-a-Service (SaaS) Abonnements und AWS Data Exchange Produkttypen gesenkt. Für Geschäfte mit einem Gesamtvertragswert (TCV) von unter 1 Million US-Dollar fallen nun 3 Prozent an, bei einem Abschluss zwischen 1 und 10 Millionen beträgt die Gebühr 2 Prozent. Für Geschäfte mit einem TCV von 10 Millionen Dollar oder mehr liegt die Gebühr nun bei 1,5 Prozent .
"Wir ändern die Preisstruktur, damit mehr Partner den AWS Marketplace nutzen können", erklärte Borno. "Wir möchten mehr Kunden über den AWS Marketplace erreichen. Wir wollen es ihnen leichter machen, mit unseren Partnern Branchenlösungen und Anwendungsfälle zu finden, die ihren spezifischen Anforderungen entsprechen. Ich möchte, dass die Partner mit AWS zusammenarbeiten, insbesondere über den AWS Marketplace, denn wir investieren weiter in diesen Bereich, um ihnen zu helfen, zu wachsen und mehr Kunden zu erreichen."
Die Änderungen von 5. Januar sind in allen Regionen umgesetzt, in denen es den AWS Marketplace gibt.
Nr. 3: Zahlen zum AWS Marketplace Anfang 2024
Derzeit hat der Marktplatz über 15.000 transaktionsfähige Angebote und mehr als 330.000 aktive Abonnenten in 30 Regionen.
Die 15.000 Angebote stammen von den mehr als 3.500 ISVs, 300 Datenanbietern und 1.300 AWS-Channel-Partnern. Wie Borno CRN sagte, habe das AWS Marketplace-Team die Anzahl der Markteinführungen im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt
AWS investiert jedes Jahr Millionen von Dollar in den Ausbau des AWS Marketplace, da er für AWS und seine zahlreichen Channel-Partner eine zunehmend wichtigere Rolle beim Go-to-Market spielt. So fügte das Cloud-Unternehmen 2023 dem Marketplace etliche neue Funktionen, Integrationen und APIs hinzu und hat auch für dieses Jahr große Pläne.
"Wir werden weiterhin in die Selbstbedienungsfunktion investieren, damit Kunden den richtigen Partner finden", sagte Borno. "Hier werden wir 2024 weitere Verbesserungen sehen".
Nr. 4 Partner sehen ROI von über 200 Prozent
Eine Studie von Forrester kam im vergangenen Jahr zu erstaunlichen Ergebnissen: Die IT-Marktforscher fanden heraus, dass Channel-Partner, die auf dem AWS Marketplace verkaufen, eine Kapitalrendite (ROI) von mehr als 200 Prozent verzeichnen können.
Eine weitere wichtige Erkenntnis aus der Forrester-Studie: Präsenz im Marktplatz steigert die Geschäftsgröße um das Vier- bis Fünffache. Die befragten AWS-Partner führten das Wachstum ihres Umsatzvolumens vor allem darauf zurück, dass Kunden ihre Ausgabenverpflichtungen gegenüber AWS möglichst sinnvoll nutzen wollen, sie über den Marktplatz schneller einkaufen und sie dort engere Beziehungen zu ISVs aufbauen können.
Darüber hinaus berichteten die AWS-Partner, dass ihre Bruttomargen für professionelle Services auf dem Marketplace zwischen 25 und 45 Prozent liegen.