Wasabi übernimmt Curio AI und erweitert sein Portfolio um "intelligente Speicher"
Ab Februar will der Cloud Storage-Anbieter Wasabi die KI-Technologie von Curio in eine neue Klasse von KI-gestützter Speicher mit automatischer Metadaten-Erfassung für die Medien- und Unterhaltungsbranche integrieren.
MIt der Übernahme hat sich Wasabi das geistige Eigentum und das gesamte GrayMeta-Team, das hinter Curio steht. Der bisherige CEO von GrayMeta, Aaron Edell, wird als "SVP of AI and ML" zu Wasabi wechseln. Die Technologie integriert der Cloudspeicher-Anbieter gerade in Paket namens Smart Storage with AI.
Dessen Preispunkt werde höher liegen als der für Wasabis Standard-Speicher, berichtete der CEO David Fiend in einem Gespräch mit der britischen CRN, nannte jedoch keine konkreten Beträge.
"Unser KI-verbesserter Speicher wird einen höheren Preis haben, aber immer noch viel günstiger sein als Amazon, Google und Microsoft."
Der größte Vorteil der integrierten KI von Curio: Sie erstellt einen sekundengenauen Index der in Wasabi gespeicherten Videos. Ein Videoarchiv ohne detaillierte Metadaten sei ähnlich nützlich wie eine Bibliothek ohne Zettelkästen, scherzte Fiend. "
"Bei dieser intelligenten Speicherlösung müssen Sie nur ein Video hochladen und die Metadaten werden automatisch erstellt. Das macht es einfach, Demos zu bauen, POCs zu erstellen und zu verkaufen".
Einfach sei auch die Abrechnung, denn diese erfolge unkompliziert auf Basis der Speichernutzung, so der CEO.
Gut für Channelpartner
"Der Channel liebt unser Preismodell, bei dem man Speicherplatz im Voraus mit Ein-, Drei- oder Fünfjahresverträgen kauft ", berichtete Fiend der CRN. "-Das ist fast wie beim Verkauf von Hardware, denn die Vertriebsmitarbeiter bekommen sofort die volle Provision. Außerdem haben wir eine Abrechnungs-API, über die MSPs mit Rabatt kaufen und Storage dann an Unterkonten weiterverkaufen können. Für ihre Rechnungslegung stellen wir ihnen dann die Nutzungsdaten ihrer Kunden zur Verfügung. Der Channel liebt diese zusätzliche Einnahmequelle."
Für das KI-gestützte Smart Storage Paket soll es verschiedene Zertifizierungen geben, auch werden Partner die Möglichkeit haben, die intelligente Storage als "White Label" zu vermarkten. Hierbei soll Einfachheit Trumpf sein, versprach der Wasabi -CEO
"Die meisten Media-Asset-Management- und Videoschnitt-Systeme, die Partner bereits verkaufen, lassen sich mit Curio verbinden. Deren Reseller können die Produkte dann mit Wasabi Storage bündeln. Ich hoffe, dass wir diese Vertriebskanäle so schulen können, dass sie die Vorteile für ihre Kunden verstehen. Denn selbst Unternehmen, die sonst keine Videos anbieten, haben Schulungsvideos, die indiziert werden können."
Erinnerung und Archivierung als Geschäft
"Alles begann damit, dass ich die Major League Baseball besuchte, also die Organisation, die alle Baseballteams in den Vereinigten Staaten verwaltet", berichtete Fiend. ""Sie haben dort ein riesiges Archiv alter LTO-Bänder, das 30 Jahre zurückreicht und Aufnahmen von jedem in den USA gespielten Spiel enthält. Ich schlug ihnen vor, diese Inhalte aufzubewahren und wiederzuverenden. Sie sagten, das Problem sei, dass sie, selbst wenn sie all diese Daten in die Cloud verschieben, immer noch nichts finden können, weil die Metadaten handschriftlich auf den Kassetten stehen - die Mannschaften, das Datum usw."
Das habe ihm die Bedeutung von Metadaten für Videoformate erst so richtig vor Augen geführt, so Fiend. "Video nimmt nun mal viel mehr Platz ein als alphanumerische Daten, daher sind Metadaten der Schlüssel.
"Bei den Boston Red Sox, ein Kunde von Wasabi, experimentierten sie gerade mit Curio für das Tagging von Videos. Ich sah, dass Curio die Metadaten bereitstellen konnte, und so habe ich die Technologie und das ganze Team gekauft. Auf der IBC Amsterdam haben wir dann die integrierte Wasabi-Speicher- und Curio-Metadatenlösung vorgeführt: Die Videos werden in Wasabi hochgeladen und von Curio automatisch indiziert."
Wachstum bis unendlich
Friend schätzt, dass es 400 Exabyte an Videoarchiven gibt, von denen wegen des Metadaten-Problems bisher nur sehr wenig in die Cloud gebracht worden sind. Für den Channel sei das eine riesige Chance, denn nun können die Partner Sportclubs, Fernsehsendern, Videoproduktionshäusern, Rundfunkanstalten usw. dabei helfen, ihre Bandarchive in die Cloud zu stellen. Statt sich ewig durch Kisten zu wühlen, könnten solche Kunden dann endlich die Vorteile einer sofortigen Suche nutzen, denn Indizierung nebst Metadaten macht's möglich.
"Exabyte-Speicher zu betreiben ist kompliziert, nur eigentlich können das nur Wasabi, Amazon, Google und Microsoft. Allerdings ist der Bedarf unendlich, weil die Daten ja exponentiell wachsen. Daher werden wir daran festhalten, der beste reine Cloud-Speicheranbieter zu sein. Unser Erfolg gegenüber den Giganten beruht darauf, dass wir uns auf einen einzigen Produktbereich konzentrieren. Das Marktpotenzial ist enorm, und wir machen es den Vertriebskanälen wirklich eicht, Wasabi in ihr Geschäft einzubeziehen."