2 Mio. alte Windows-Computer in DACH

Allen Warnungen zum Trotz sind Millionen längst abgekündigte Windows-Versionen im Einsatz: allen voran Windows 7 und selbst XP noch. Warum es bald noch mehr "Zombie-PCs" geben wird.

Verteilung von "Zombie-PCs" in DACH nach Windows-Versionen.

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Verteilung von "Zombie-PCs" in DACH nach Windows-Versionen.

Man kann freilich so manche Hardwarehersteller loben, deren Note- oder Netbooks seit zehn Jahren immer noch passabel laufen. Das denkt sich auch so mancher Privatnutzer und pfeift auf die Warnung vor dem Einsatz eines aus dem Support gefallenen Windows-Betriebssystems - wenn er oder sie denn überhaupt weiß, was Support-Ende bedeutet: Keine Sicherheitsupdates mehr. Wen das gar nicht schert? Vermutlich jene 2 Mio. Besitzer eines PCs mit Windowsversion 7, 8, 8.1 oder XP, die das IT-Sicherheitsunternehmen Eset zählt. Das Gros der unsicheren Geräte steht in Deutschland (rund 1,8 Mio.). Die Mehrheit hiervon (1,15 Mio.) sind Rechner mit Windows 7 als Betriebssystem. Mit Windows 8 bzw. 8.1 sind noch knapp 640.000 Geräte ausgestattet, selbst Windows XP ist noch auf 90.000 Computern installiert, und wäre Windows Vista bei der Einführung 2006 nicht so ein grandioser Flop gewesen, würden heute vermutlich noch mehr als jene 3.000 PCs auf diesem ungeliebten OS laufen.

"Es ist schon bedrückend, wenn man sieht, dass trotz jahrelanger Informationskampagnen Millionen Anwender immer noch auf veraltete Windows-Betriebssysteme setzen", sagt Thorsten Urbanski von Eset. Sein Unternehmen wie alle anderen IT-Sicherheitshersteller warnen ja unablässig, dass es Privatanwender und Unternehmen den Hackern bitte doch nicht so leicht machen sollten.

Teuer kann es Urbanski zufolge für Unternehmen werden, die weiterhin im Büroalltag auf veraltete Windows-Rechner setzen. "Kommt es hier zu Schäden durch Hackerangriffe, ist es unklar, ob Versicherungspolicen greifen - denn: Seit Jahren veraltete Windows-Rechner entsprechen bei weitem nicht mehr dem Stand der Technik". Nun kann man jenen hartnäckigen PC-Erneuerungsverweigerern unterstellen, dass sie so etwas wie eine Cyberversicherung erst recht nicht haben.

Lohnt es sich überhaupt, das Thema zu strapazieren? Rechnen wir mal nach: 51,3 Mio. Windows 11- und Windows 10-PCs stehen knapp 2 Mio. Windows-Oldies gegenüber. Wir reden hier über 3,6 Prozent unbelehrbarer IT-Nutzer. Bezogen auf aktuelle Prognosen für so manche ewiggestrige Partei wären 3,6 Prozent Wählerzustimmung geradezu eine Traumquote.

Doch das könnte sich schon nächstes Jahr ändern. Der Support für das aktuell am meisten verbreitete Windows 10 (in DACH laut Eset 39,95 Mio.) endet im Oktober 2025. Hacker haben sich diesen Termin schon fest im Kalender eingetragen und hoffen doch sehr, dass viele Nutzer die Migration auf ein aktuelles OS wie immer die lange Bank schieben.