KI, Automatisierung, Security: Fünf Prognosen für den IT-Channel

Michael Allen ist weltweiter Partner-Verantwortlicher beim Software- und Digitalisierungsanbieter Dynatrace. CRN schilderte er, mit welchen Entwicklungen der IT-Channel 2024 rechnen kann.

Michael Allen, VP Worldwide Partners bei Dynatrace

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Michael Allen, VP Worldwide Partners bei Dynatrace

Nach Einschätzung des Dynatrace-Channelchefs wird generative KI zunehmend dazu genutzt, um die Softwareentwicklung zu beschleunigen. Aber: Der Einsatz generativer KI in der Softwareentwicklung wird höchstwahrscheinlich zu mehr minderwertigem Code in den Anwendungen führen und das Risiko von Serviceausfällen erhöhen. Damit wächst der Bedarf, das Risiko digitaler Serviceausfälle zu reduzieren.

Der Channel werde folglich auf wachsende Nachfrage treffe, so die Überzeugung von Michael Allen: Die Kunden werden sich an ihre Vertriebspartner wenden, um Software-Probleme zu erkennen und zu beheben. Doch KI-generierter Code ist in der Regel schlecht dokumentiert und schwer zu entwirren. Folglich müssen die Partner Wege finden, um zu verhindern, dass minderwertiger Code überhaupt in die Anwendungen ihrer Kunden gelangt. Diese Dynamik wird eine neue Möglichkeit für den Channel schaffen, digitale Immunsysteme für Kunden zu entwickeln, die durch KI und Automatisierung unterstützt werden.

Channel als Garant für Automatisierungs-Daten

Viele Businessanwender werden sich 2024 an den Channel wenden, wenn sie Lösungen für eine intelligentere Automatisierung und schnellere Entscheidungsfindung suchen. Allerdings müssen Dienstleister die Qualität der Daten garantieren können, die seine Kunden für KI-gestützten Analysen und Automatisierungen verwenden. "Und das wird nicht einfach, denn mit dem wachsenden Datenvolumen wird es immer schwieriger, sicherzustellen, dass die Daten aktuell bleiben und keine Anomalien oder Duplikate enthalten. Der Channel kann diese Problematik durch das Angebot von Lösungen mit integrierten Funktionen für die Data Observability angehen. Dadurch können Kunden erkennen, welche Daten über verschiedene Silos und Cloud-Plattformen hinweg verfügbar sind und die darin enthaltenen Beziehungen und Abhängigkeiten verstehen", so Allen.

Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz in der Cloud

2024 werden Unternehmen verstärkt auf den Channel setzen, damit dieser sie bei der Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsziele und der Bewältigung der steigenden Kosten von Cloud-Umgebungen unterstützt. Nicht nur laut Allen wird der zunehmende Einsatz von KI-Lösungen den Verbrauch von Cloud-Ressourcen erhöhen, da Unternehmen mehr Rechenleistung nutzen. Das vergrößert ihren CO2-Fußabdruck. Durch die Anwendung von Observability-Daten auf neue Anwendungsfälle können Partner im Channel den Kunden dabei helfen, diese Auswirkungen zu kompensieren und ihre Nachhaltigkeits- und Kosteneffizienz-Initiativen auf Kurs zu halten.

Der Channel als Sicherheits-Spezialist

Darüber hinaus erwartet Allen, dass sich Unternehmen verstärkt an den Channel wenden werden, um die Produktivität ihrer Entwickler zu verbessern. Businessanwender würden zunehmend erkennen, dass eine funktionierende und sichere Software-Bereitstellung für die Geschäftskontinuität ebenso wichtig ist, wie die Qualität und Sicherheit der digitalen Services. Sie werden ihre Partner um Unterstützung bitten, um Interne Developer Plattformen (IDP) aufzubauen, die einen Self-Service ermöglichen. Außerdem rechnet Allen damit, dass 2024 immer mehr Kunden ihre alten SIEM-Systeme (Security Information and Event Management) durch Threat Intelligence- und Analyselösungen der nächsten Generation ersetzen werden. Der Channel habe dadurch die einmalige Gelegenheit, diesen Bedarf zu decken, indem er Bedrohungsanalyselösungen anbietet, die mehrere Arten von KI kombinieren und detaillierte Zusammenhänge aus einer breiteren Palette von Datenquellen ermitteln.