Gartner Prognose: CMOs müssen Social Media-Strategien neu ausrichten
Bei Verbrauchern sinkt die Akzeptanz und Nutzung von Social Media-Plattformen weiter. Gleichzeitig steigt das Misstrauen gegenüber KI-generierten Inhalten.
Wenn Gartner recht behält, müssen sich vor allem die für Customer Experperience (CX) zuständigen Teams etwas Neues einfallen lassen.
Wie eine Untersuchung der Marktanalysten ergeben hat, werden 50 Prozent der heutigen Nutzer ihre Aktivitäten auf klassischen sozialen Medien bis 2025 entweder aufgeben oder zumindest erheblich einschränken.
Da sich die Art der Nutzung sozialer Medien und die Erfahrungen mit den Plattformen ändert, müssen CMOs beziehungsweise Marketingverantwortliche) ihre Vorgehensweisen zur Kundengewinnung und -bindung anpassen, schreibt Gartner.
Die Fachpublikation CX Today spricht in diesem Zusammenhang von einem absehbaren "Massenexodus". Denn mit 53 Prozent sind mehr als die Hälfte der 263 von Gartner Befragten der Ansicht, dass Social Media wegen der Verbreitung von Falschinformationen, hetzerischen und anderweitig toxischen Nutzern sowie der zahllosen Bot-Beiträge in den letzten fünf Jahren dabei sind, zu „verfallen". Besonders sichtbar sei der Niedergang im letzten sowie dem jetzt auslaufenden Jahr gewesen.
Emily Weiss, Senior Principal Researcher im Bereich Marketing Practice von Gartner, kommentierte die Notwendigkeit für CX-Teams ihre Social-Media-Strategien neu auszurichten so: "Soziale Medien sind nach wie vor der wichtigste Investitionskanal für digitales Marketing, aber die Verbraucher versuchen aktiv, ihre Nutzung einzuschränken."
KI-generierte Inhalte
2026 werden im Kreationsbereich 80 Prozent der Ergebnisse mit Hilfe von generativer KI zustande kommen, glaubt Gartner.
Allerdings gehen die Analysten davon aus, dass etwa 20 der Markenanbieter bis 2027 gerade die Abwesenheit von KI als Differenzierungsmerkmal für ihr Business und ihre Produkte einsetzen werden. Hintergrund dieser Prognose ist eine Umfrage bei 305 Verbrauchern, die im Mai dieses Jahres ergab, dass 72 Prozent der Befragten KI-basierte Inhaltsgeneratoren als mögliche Quelle falscher und irreführender Informationen betrachten.
Gegenüber CX Today prognostizierte Gartners Emily Weiss, dass bestimmte Unternehmen gezielt nach KI-freien Angeboten suchen und etwa 20 Prozent „menschenzentrierte Angebote" bevorzugen werden, da KI-gestützte Unternehmen zunehmend als "unpersönlich und homogen" betrachtet würden.
Bis 2028 werde auch der Suchmaschinen-Traffic um 50 Prozent oder mehr zurückgehen, da sich GenKI-gestützte Suche immer mehr durchsetzt. Marketingverantwortliche sollten sich also darauf einstellen, dass Umsatzsteigerungen über „organische Suchergebnisse" nicht mehr wie bisher zustande kommen werden.
"CMOs müssen sich auf die Unterbrechung vorbereiten, die die GenAI-gestützte Suche für ihre organischen Suchstrategien mit sich bringen wird. Marketingverantwortliche, deren Marken auf SEO angewiesen sind, sollten in Erwägung ziehen, Ressourcen für die Erprobung anderer Kanäle bereitzustellen, um eine Diversifizierung zu erreichen", rät Weiss.