Intel will mit Core Ultra Chips im Markt für KI-PCs punkten
Die neuen Core Ultra "Meteor Lake"-Chips sollen in ultradünnen Laptops von mehr als 30 OEMs laufen, darunter auch in Designs von Dell, HP und Lenovo
Erste Consumer-Laptops mit den neuen Chips sind seit gestern erhältlich, Designs für den kommerziellen Einsatz, die Intels vPro Management- und Sicherheitsplattform basieren, sollen in Kürze folgen.
Mit der Core Ultra-Serie hat Intel zum ersten Mal eine NPU in einen PC-Chip integriert, während Anbieter wie Qualcomm, Apple und AMD bereits Prozessoren mit einer NPU oder einer gleichwertigen Komponente für KI- und maschinelles Lernen und geringem Stromverbrauch im Markt haben.
Intel ist zwar der letzte große Chip-Hersteller, der einen Client-Chip auf den Markt bringt, der neben CPU und GPU auch eine NPU enthält, rechnet sich jedoch trotzdem gute Chancen aus. Denn erstens seien seine Investitionen in KI-Anwendungen für Verbraucher und Unternehmen "unübertroffen" und außerdem sei Intel führend bei der Ermöglichung "konsistenter KI-Leistung" über alle der verwendeten Chips hinweg .
"Wir glauben, dass die wirklichen Anwendungsfälle für Kunden aus dem kommerziellen Bereich und aus Unternehmen kommen werden, die Produktivitätssteigerungen anstreben", sagte Christoph Schell, Chief Commercial Officer bei Intel, in einem Interview mit CRN.
Die Core Ultra Chips vermarktet Intel als Teil seiner "AI everywhere"-Strategie. Die Beschleunigung von KI-Workloads vom Edge bis zur Cloud beinhaltet ist ein wichtiges Element des Comeback-Plans des CEOs.
"Intel entwickelt die Technologien und Lösungen, die es den Kunden ermöglichen, KI nahtlos in alle ihre Anwendungen zu integrieren und effektiv auszuführen - in der Cloud und zunehmend auch lokal am PC und am Edge, wo Daten generiert und genutzt werden", so Pat Gelsinger in einer Erklärung.
Ausgewählte technische Daten und Merkmale
Bei der Markteinführung werden die Intel Core Ultra Prozessoren in zwei Typen unterteilt: einen, der eine hohe Leistung bei hohem Energiebedarf bietet, und einen anderen, der weniger Energie benötigt, aber weniger Leistung in ultradünnen Laptops bietet.
Auf der leistungsstärkeren Seite besteht die H-Serie aus Core Ultra 7- und 5-Chips mit bis zu 16 Kernen und einer Frequenz von 5,1 GHz, einer Intel Arc GPU und einem Basisleistungsbereich von 28 W, den OEMs auf bis zu 64 W oder 115 W konfigurieren können.
Intel plant, im ersten Quartal des nächsten Jahres einen Core Ultra 9-Chip auf den Markt zu bringen, der die maximale Turbofrequenz auf 5,1 GHz und den Grundleistungsbedarf auf 45 W erhöhen wird. Die einzige maximale Turbo-Leistungskonfiguration, die OEMs für diesen Chip zur Verfügung steht, ist 115 W.
Die aktuelle U-Serie hingegen besteht aus Core Ultra 7- und 5-Chips mit bis zu 12 Kernen und einer Frequenz von 4,9 GHz, integrierter Grafik mit der allgemeinen Intel Graphics-Marke und einem Leistungsbereich von 15 bis 57 Watt.
Zum ersten Mal gibt es in einem Intel-Client-Prozessor zwei stromsparende Kerne, auch E-Cores genannt, zusätzlich zu den acht regulären E-Cores und der variablen Anzahl von Performance-Cores, auch P-Cores genannt, im gesamten Stack.
Die Chips verfügen über eine Speicherkapazität von 96 GB DDR5 mit Geschwindigkeiten von bis zu 5600 MT/s beziehungsweise der4 GB LPDDR5 mit Geschwindigkeiten von bis zu 7467 MT/s. Die beiden kommenden Core Ultra 7 und 5 Chips mit 9 W Basisleistung sollen dagegen nur eine maximale Speicherkapazität von 64 GB LPDDR5 mit Geschwindigkeiten bis zu 6400 MT/s unterstützen.
Je nach OEM-Freigabe und Betriebsunterstützung unterstützen die Prozessoren entweder Wi-Fi 7- oder Wi-Fi 6E-Konnektivität. Sie unterstützen außerdem Thunderbolt 4-Konnektivität mit bis zu 40 Gbit/s bidirektionalem Durchsatz pro Anschluss sowie Bluetooth 5.4.
Die SKU-Tabellen für die neuen Chips finden Sie hier.
Mehr KI-Leistung durch Unterstützung von ISVs
Eigenen Angaben zufolge arbeitet das Unternehmen mit mehr als 100 ISVs zusammen, um im Rahmen des branchenweit ersten KI-PC Beschleunigungsprogramms 300 KI-beschleunigte Softwarefunktionen auf Core Ultra-basierten PCs zu ermöglichen.
Das Programm bietet ISVs eine Fülle von Engineering-, Design- und Marketing-Ressourcen, um die Vorteile von Intels Chips und Software-Tools für KI-Anwendungen auf PCs zu nutzen, und es umfasst eine Mischung aus großen und kleinen ISVs, darunter Adobe, Zoom Video Communications und Cisco Systems.
Zu den Anwendungen mit KI-fähigen Funktionen, die von den Core Ultra Chips unterstützt werden, gehören die Office-Suite Microsoft 365, das Audiobearbeitungsprogramm Audacity, das Bildbearbeitungsprogramm GIMP und ein neues generatives KI-Tool namens Superpower.
Was Intels Unterstützung für KI-Anwendungen möglich macht, ist sein OpenVINO-Toolkit", das die KI-Leistung durch das Routing von Arbeitslasten an die richtige Compute Engine" mit minimalen Code-Änderungen" verbessert, so das Unternehmen.