NetApp mischt sein Cloud-Portfolio auf
Storage-Anbieter NetApp schafft einige Services ab und verschiebt andere, um sie besser auf Hyperscaler abzustimmen.
Als George Kurian, der CEO von NetApp am Dienstag die Geschäftszahlen für das das zweite Fiskalquartal 2024 bekannt gab, wurde schnell klar, dass der Anbieter energisch am Wachstum von Cloud-Storage-Services für Erstanbieter arbeitet.
"Wir haben unseren Cloud-Vertrieb an die an die Go-to-Market-Strukturen unserer Hyperscaler-Partner angepasst und verzeichnen bei diesen Services Zuwachs bei Kunden und Umsatz", berichtete Kurian. "Dieses Wachstum wurde jedoch durch die Schwäche bei den Abonnement-Services überlagert, die auf 23 Prozent des jährlichen wiederkehrenden Umsatzes (ARR) in der Public Cloud gesunken sind."
Im zweiten Fiskalquartal hatte NetApp eine „strategische Überprüfung" vorgenommen, um den Fokus des Cloud-Portfolios zu schärfen. Die Folge: "Wir werden uns weiterhin auf Cloud Storage-Angebote konzentrieren, die über die Hyperscaler bereitgestellt werden. Gleichzeitig werden wir einige Services wie Cloud Insights und Instaclustr neu ausrichten, um unsere hybriden Cloud Storage-Angebote zu erweitern, um so eine stärkere Differenzierung und einen zusätzlichen Mehrwert für Kunden zu schaffen."
Wie Kurian ankündigte, werde NetApp "andere Services, die heute als eigenständige Subskriptionen verkauft werden, wie z.B. Datensicherung, in die Kernfunktionalität von Cloud Volumes integrieren."
Bei der Umstellung seiner Cloud-Storage-Subskriptionsservices werde man sorgfältig darauf achten, Kundenpräferenzen bei den Verbrauchsmodellen zu berücksichtigen. Aus dem Geschäft mit SaaS-Backup- und virtuellen Desktop-Services hingegen werde sich NetApp komplett zurückziehen.
"Wir erwarten deutliche Rückgänge bei den einen wiederkehrenden Einnahmen, etwa. 55 Millionen bei den aufgegebenen Diensten und Abonnements, die in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres '24 nicht verlängert werden", so Kurian.
Das erwartbare Umsatzwachstum bei den First-Party- und Marketplace-Diensten werde die Einbußen allerdings teilweise ausgleichen, „so dass wir mit einem fokussierte Ren und wesentlich gesünderen Geschäft in das GJ '25 gehen können, aus dem heraus wir wachsen können."
Im zweiten Fiskalquartal 2024 verzeichnete NetApp im Segment Public Cloud ein Umsatzwachstum von 8 Prozent. Der Umsatz mit First-Party- und Marketplace-Services stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 30 Prozent. Die Chancen für weiteres Wachstum in diesem Bereich stehen nicht schlecht, denn laut Kurian kann sich NetApp über "Kundenzuwachs und vertiefende Partnerschaften" freuen.
"Wir sind nativ in alle drei führenden Hyperscale-Anbieter integriert. Und bei diesem Vorteil werden wir nicht stehen bleiben. Nur zwei Monate nach der Einführung des GCNV-Service haben wir die Verfügbarkeit einer neuen, kostengünstigeren Stufe von Google Cloud NetApp Volumes bekannt gegeben und damit das Angebot für eine größere Bandbreite an Workloads erweitert."
Durch diese Partnerschaften sei NetApp einzigartig positioniert und in der Lage, sich an der Innovation und Einführung von KI-Services in der Public Cloud zu beteiligen. "Im zweiten Quartal haben wir beispielsweise die Unterstützung von Google Clouds Vertex AI mit Google Cloud NetApp Volumes sowie protokollübergreifende, hybride Cloud-KI-Pipelines auf Amazon FSx für NetApp OnTap mit Unterstützung für SageMaker Studio Notebooks angekündigt".
NetApp bietet eine komplette Architektur von Unified-Data-Storage-Lösungen auf der Basis des Betriebssystems, OnTap, das jede Applikation und jeden Datentyp unterstützt und sowohl On-Premises- als auch mehrere Cloud-Umgebungen abdeckt.
"Die Unternehmen von heute brauchen eine Storage-Infrastruktur, die die Leistungsfähigkeit von Public- und Hybrid-Clouds nutzt und gleichzeitig die Daten sicher hält und vor Ransomware-Angriffen schützt", so Kurian. "Sie brauchen eine Infrastruktur, die dynamische Workloads wie KI, Cloud-native und Open-Source-Anwendungen unterstützt. Und sie brauchen eine Infrastruktur, die hilft, nachhaltigere Datacenter zu schaffen."
Quartalszahlen in Kürze
Für sein zweites Fiskalquartal 2024, das am 27. Oktober endete, meldete NetApp einen Gesamtumsatz von 1,56 Mrd. US-Dollar, was im Vorjahresvergleich einem Rückgang von etwa 6 Prozent bedeutet.
Darin enthalten sind die Produktumsätze in Höhe von 706 Mio. Dollar (Vorjahr: 837 Mio.) Support-Umsätze in Höhe von 623 Mio. Dollar (Vorjahr: 607 Mio.) professionelle und andere Service-Umsätze in Höhe von 79 Mio. (Vorjahr: 77 Millionen US-Dollar) sowie Nettoumsätze im Segment Public Cloud in Höhe von 154 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 142 Millionen US-Dollar).
Die Umsätze in Nordamerika Amerika machten 50 Prozent des Gesamtumsatzes aus, also ein Prozent weniger im Vorjahreszeitraum. Etwa 77 Prozent seines Geschäfte machte NetApp über indirekte Kanäle.
Für sein Gesamtgeschäftsjahr 2024 erwartet NetApp nun einen Umsatzrückgang von etwa zwei Prozent.