
Neu im Vorstand von Kiwiko: Sandra Balz.
Mit was sich Sandra Balz sicher nicht schmücken wird, sei in dieser Nachricht dennoch als "kleine Zeitenwende" in der von Männern für Männer dominierten deutschen Branche der Systemhausverbünde vorangestellt. Die neue Vorständin bei Kiwiko ist die erste Frau überhaupt in einer Systemhaus-Kooperation aus Deutschland, die in die oberste Leitungsebene einzieht. Deshalb hat sie der Aufsichtsratschef Andreas Schober natürlich nicht geholt, die mit Jan Bindig und Matthias Jablonski künftig das Führungstrio der Genossen bildet.
Balz ist die (physische) Dominanz von Männern im Business längst gewohnt. Sie hat drei Jahre die bundesweite Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand (TISiM) geleitet, davor war sie mehr als 17 Jahre im Wissenschaftsdient des Deutschen Bundestages tätig - zuständig für Recht, Familie, Wirtschaft und Digitales. Ihr Netzwerk zu Politikern ist in dieser Zeit genauso gewachsen wir zu Verbänden. Der Fokus auf IT-Security, den Balz in den letzten drei Jahren gelegt hat, wird der Kiwiko zugutekommen.
"Es ist ein großer Gewinn für uns, Frau Balz für unseren Vorstand gewonnen zu haben. Ihr beeindruckendes Netzwerk und ihre umfangreichen Erfahrungen sind eine ideale Ergänzung für unser Team. Wir sind überzeugt davon, dass ihre Perspektiven und Fähigkeiten entscheidend zur Gestaltung der Zukunft der Kiwiko eG beitragen werden," kommentiert Schober. Ihm, Chef des Systemhauses Aconitas, muss man nicht sagen, dass Security ein sehr bedeutender Zukunftsbaustein jedes IT-Dienstleisters ist und bleiben wird. Die Webseite von Aconitas begrüßt mit dem Slogan "Pentest satt Bauchgefühl".
IT-Security-Gesetze bloß nicht aufweichen
Solche IT-Sicherheitsaudits werden schon kommendes Jahr für viele mittelständische Unternehmen Plicht. NIS2 könnte rund 40.000 Firmen höhere Security-Vorsorge vorschreiben. Was Sandra Balz ganz brandaktuell in ihr Netzwerk tragen könnte: Dass die am Gesetz Mitwirkenden NIS2 nicht schon verwässern, bevor es überhaupt in eine Gesetzesvorlage gegossen ist. Schon werden nämlich Stimmen laut, Kommunen von NIS2 auszunehmen. Das wäre fatal angesichts immer neuer Hackerangriffe auf die IT von Landkreisen.
"Mein Ziel ist es, die bereits bestehenden Strukturen mit meinem Wissen und meiner Erfahrung zu bereichern und die Kiwiko eG als starken Partner im Bereich der Expertenvernetzung und als Projektpartner für IT- und IT-Sicherheit im Mittelstand noch weiter voranzubringen", so Balz. Viele Genossen wie Aconitas betreuen auch die öffentliche Hand bei IT-Security und haben sich einen Expertenstatus erarbeitet.
Die neue Kiwiko-Vorständin wird es verstehen, dies ins rechte Licht zu rücken. Und sie wird sich Gehör verschaffen in der Politik und bei Verbänden.