Sag mir, wo die Daten sind, wo sind sie geblieben?

In diversen Silos, natürlich! Und zwar veraltet, unvollständig, schwer zu konsolidieren. Und doch müssen Firmen Entscheidungen treffen, oft eben im Blindflug. Wie sich Datenschätze ohne riesigen Aufwand heben lassen? Karl Wachtel, Geschäftsführer XPLM, rät zu "modernen Datenföderationstools".

Karl "Charly" Wachtel, Geschäftsführer XPLM Solution.

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Karl "Charly" Wachtel, Geschäftsführer XPLM Solution.

Gold versenkte man zu Karl Mays Zeiten im Wasser. Der Schatz im Silbersee war ja noch einfach zu finden, im Vergleich zum Datenschatz, auf dem viele Unternehmen heute sitzen. Wo sind sie geblieben? In über die Jahre gewachsenen Systemlandschaften: ERP, CRM, HR, E-Mails mit oder ohne Excel-Anhänge, Festplatten auf Servern, lokalen Rechnern oder auf externen HDD, auf irgendwelchen Cloudspeichern, die vorbei an der IT-Abteilung eingerichtet wurden - Stichwort: Schatten-IT. Von potenziellen Verstößen gegen Datenschutzbestimmungen mal ganz abgesehen, haben Daten - historische und aktuelle - einen hohen Wert, wenn das Management eines Unternehmens Entscheidungen zu treffen hat. Sie werden auch getroffen, aber selten auf valider Datengrundlage.

"Viele Unternehmen sind gar nicht in der Lage, aus ihren vorhandenen Datenbeständen gezielt Erkenntnisse abzuleiten. Sie befinden sich im operativen Blindflug", sagt Karl "Charly" Wachtel, Geschäftsführer des Technologieunternehmens XPLM. 126 Entscheider aus der Industrie hat XPLM befragt, die Ergebnisse sind so ernüchternd, dass man von Datenmanagement nicht sprechen kann. 70 Prozent der Unternehmen räumen ein, Entscheidungen auf Basis veralteter oder unvollständiger Daten zu fällen, ebenso viele führen Daten parallel, ohne die Informationen abzugleichen.

Ist die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit, gerade vor dem Hintergrund von vernetztem Arbeiten und Remote- oder Mobile-Working, tatsächlich so produktiv, wie diverse Studien belegen wollen? Für Arbeitnehmer, die Wegezeit ins Büro sparen, mag das stimmen. Wenn aber Mitarbeiter mehrere Stunden am Tag nach wichtigen Unternehmensdaten suchen, ist das ganz sicher keine gut investierte Zeit - egal ob sie von zuhause aus oder im Büro auf Informationssuche gehen.

Fehlerpotential und Sicherheitsrisiken

Die Folgen liegen auf der Hand: Die Kommunikation ist transparent, nicht nachvollziehbar. Daten können nicht sauber versioniert werden. Dies berge Risiken. "So erkennen 73 Prozent der Unternehmen im manuellen Datentransfer ein erhöhtes Fehlerpotenzial, 67 Prozent sehen sogar Sicherheitsrisiken," so ein Fazit aus der Befragung.

Und die Herausforderungen an ein modernes Datenmanagement ziehen sich durch alle Abteilungen und Ebenen, bis ganz nach oben. Nur drei von zehn Führungskräften können uneingeschränkt bestätigen, dass ihnen alle für die Steuerung von Innovationsprozessen notwendigen Informationen auf Knopfdruck zur Verfügung stünden. "Damit bleiben die Vorteile der Digitalisierung ungenutzt. Denn durch den Austausch aller relevanten Informationen lassen sich gerade im industriellen Umfeld immense Produktivitätsfortschritte erzielen," sagt XPLM-Chef Wachtel.

Solche Befragungen werden freilich nicht gemacht, um das Management in seiner Ohnmacht lediglich zu bestätigen. Branchenexperte Wachtel hat nicht zufällig Lösungen parat und rät zum Einsatz "moderner Datenföderationstools". Ein Tool wie XSPHERE der Dresdner XPLM Solution soll "komfortablen Datenzugriff per Self-Service" ermöglichen, "ohne dass Daten kopiert, synchronisiert oder migriert werden müssen," verspricht Wachtel.

Mögen viele Firmen trotz ihrer Daten-Diaspora bislang ganz erstaunlich gut gewirtschaftet haben, kann sich das spätestens dann rächen, wenn sie KI-Projekte an den Start bringen wollen. Oder müssen, weil es ihr Wettbewerber tut und damit produktiver arbeiten kann. Ohne saubere Grundlagen, spricht Konsolidierung der Datenbestände in einer möglichst hohen Datenqualität, wird auch KI keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefern, wie kürzlich Entscheider aus der Industrie bei einer Diskussionsrunde von Ionos hörten, über die CRN berichtete.