Cloud-Provider Gcore will im deutschen Markt angreifen - über Partner
Gaming und Cloud AI hat Gcore schon verheiratet, wie man auf der Gamescom bestaunen konnte. Nun will der Hoster hierzulande Business-Kunden gewinnen - mit der erfahrenen Channel-Expertin Gudrun Schnell, die das Partnerprogramm neu justiert.
Von neuer Konkurrenz für Telekom, Ionos oder den vielen regionalen Hostern hierzulande mag man nicht unbedingt sprechen. Der Markt für Cloud-Infrastrukturen aus den Rechenzentren der Hoster wächst weitgehend (noch) ohne Verdrängung. Er wird zwar von den US-Riesen AWS, Microsoft Azure und Google Cloud dominiert. Aber Platz für kleinere Anbieter und Newcomer wie jetzt Gcore gibt es genug. Zumal es viele Kunden, Behörden und Organisationen gibt, die aus regulatorischen Gründen Hoster mit Sitz in der EU oder Schweiz auswählen. Und nicht zu vergessen: Viele Systemhäuser und Berater aus dem Mittelstand bevorzugen Partnerschaften mit mittelständischen Cloud-Providern. Regionale Nähe und bessere Betreuung gehen oft Hand in Hand. Gcore sieht seine Chance.
Sieht sich aber nicht nur als Player in Europa. Man denkt und liefert durchaus global: Das Netzwerk umfasst eigener Aussage zufolge mehr als 150 Präsenzpunkte auf der ganzen Welt "in zuverlässigen Tier IV- und Tier III-Data-Centern mit einer Gesamtkapazität von über 110 Tbit/s.". Technologisch ist Gcore mit Sitz in Luxemburg und rund 500 Mitarbeitern besonders stolz auf die Leistungsfähigkeit seiner Server. In seiner eigene globale IT-Infrastruktur auf sechs Kontinenten erreiche man eine durchschnittliche Reaktionszeit von 30 ms weltweit - "mit die beste Netzwerk-Performance in Europa, Afrika und Lateinamerika." Hier zahlt sich aus, dass die Wurzeln von Gcore im Gaming (Content Delivery Network) liegen. Besucher der Gamescom ließ der Cloud-Anbieter letzten August in Zukunft mit Cloud-AI eintauchen.
Freilich, mit Leistungsdaten allein und einer eigenen Vertriebsmannschaft schafft man wohl nicht annährend eine Skalierung des Business-Geschäfts, wie sie über Vertriebspartner möglich ist. Wenn man sie in den Mittelpunkt stellt! Was Gcore nun mit einem Partnerprogramm und einer erfahrenen Channel-Chefin hierzulande versuchen will.
Sales-, Channel- und nicht nur gute Siemens-Konzern-Erfahrung
Wie der Channel aufzubauen ist, wie er unterstützt und bei der Stange gehalten werden will, weiß Gudrun Schnell, Director Partnerships & Alliances Gcore, genau. "Unser Partnerprogramm ist sehr flexibel aufgebaut. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Partnern zu wachsen, und unsere Partner dabei zu unterstützen, optimale Lösungen für ihre Endkunden zu entwickeln."
Die Managerin ist im Sommer vergangenen Jahres von Digital Reality zu Gcore gewechselt. Fast acht Jahre war Schnell bei Equinix beschäftigt. Bei beiden Firmen war sie Channel-Direktorin. Und sie hat Systemhaus-Erfahrung und weiß seither, wie schnell Märkte drehen und Strategien scheitern können. Sie konnte das exemplarisch beim Siemens-Konzern hautnah erleben, als sich Siemens Business Services (SBS) aus dem externen Markt für IT-Services zurückziehen musste und wieder auf die Rolle eines internen IT-Dienstleisters zurückgestutzt wurde. 11 Jahre (bis 2008) war Schell in Sales-Verantwortung und dürfte sich auch mit der Rentabilität von großen Outsourcing-Deals beschäftigen.
Nun also Mittelstand bei Gcore und die Rentabilität Partnern schmackhaft machen, die mit dem Cloud-Provider wachsen und verdienen wollen.
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Cloud-Provider Gcore will im deutschen Markt angreifen - über Partner
Gaming und Cloud AI hat Gcore schon verheiratet, wie man auf der Gamescom bestaunen konnte. Nun will der Hoster hierzulande Business-Kunden gewinnen - mit der erfahrenen Channel-Expertin Gudrun Schnell, die das Partnerprogramm neu justiert.
Zum monetären Aspekt des dreistufigen "Discount-Programm" für Hosting, Storage, CDN, DNS, Web Security und Streaming -als auch die Cloud-Produkte (Baremetal, Private und Public Cloud, Managed Kubernetes sowie die neuen AI-as-a-Service Infrastruktur-Angebote auf Basis von Nvidia GPUs und Graphcore IPUs: Der Rabattplan orientiert sich am Partnerumsatz (Select, Advanced, Premier) und am jeweiligen Gcore-Produkt. 12 Prozent sind mindestens drin.
Gcore stellt auch MDFs (Market Development Funds) bereit, die von den Partnern für die Entwicklung und Umsetzung von Marketing- und Vertriebsaktivitäten genutzt werden können. Auch hier sei das Gcore-Programm "sehr flexibel", verspricht der Anbieter. Werbung auf Social Media werde genauso gesponsert wie gemeinsame Messeauftritte, Webinare, Vorträge, Hausmessen oder andere Vertriebsveranstaltungen.
Darüber hinaus bietet Gcore ein White-Label-Programm an, die Lösungen können unter eigenem Brand vermarktet werden, was für MSPs interessant sein könnte. Partner haben Zugriff auf Entwickler und technische Supportmitarbeiter. Workshops und Produktschulungen ergänzen das Enabling der Partner.