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Warum Kiwiko-Partner keine Solisten sind

Die erste Stunde der Herbsttagung von Kiwiko fiel aus dem Rahmen üblicher Partnerevents. Rund 50 Systemhäuser und Herstellervertreter lernten, wie Teamarbeit nicht nur theoretisch funktioniert. Erfrischen auch die Impulse für mehr Geschäftsmöglichkeiten, die man idealerweise in Kooperation angeht.

Martin Fryba
clock • Lesezeit 4 Min.
Rund 50 Teilnehmer kamen zur Herbsttagung von Kiwiko ins schöne Altmühltal nach Eichstätt.
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Rund 50 Teilnehmer kamen zur Herbsttagung von Kiwiko ins schöne Altmühltal nach Eichstätt.

Bei jedem Event im Channel gibt es das immer gleiche Phänomen zu besichtigen: Die ersten beide Stuhlreihen bleiben leer, man traut sich einfach nicht, sich in vorderster Bühnenfront zu platzieren. Die Abwehrhaltung, zur aktiven Teilnahme aufgefordert zu werden, ist seit der Schulzeit so verinnerlicht, dass zwei oder am besten vier Reihen Sicherheitsbarriere vor Mitmach-Aktionen doch schützen sollten. Diese Strategie des Unbewussten war bei der Kiwiko-Partnerkonferenz im schönen Eichstätt (Altmühltal) schlicht nicht möglich. Die Konfiguration der Tische im Eventsaal war nämlich auf Gruppenarbeit ausgelegt. In der Mitte jedes der 9 Tische á fünf Stühle ein großer Metallkoffer, versperrt mit einem Zahlenschloss.

Man ahnt es schon, was jetzt kommt und was als "Schlüssel-Erlebnisse für Interaktive Kommunikations-Wege" angekündigt war ("Lasst euch überraschen"): Rätselraten, Codes der mit Schloss verhängten Koffer im Koffer im Koffer knacken. Die Uhr gegen das Werk eines fiktiven Cyberbetrügers startet. 90 Minuten Zeit, die zu erratende Zahlenkombination herauszufinden und mit ihr den Hackerangriff zu stoppen. Welche Gruppe schafft es als erste? Aber schon dieser Ansatz ist falsch gedacht, wie sich im Verlauf des Spiels schnell zeigen wird.

15 Minuten bis Buffalo - Hacker geschlagen

Nur in der die Zusammenarbeit der Teams konnte der Code geknackt werden.

Denn man kommt nur weiter, wenn man das Wissen aus den insgesamt 4 verriegelten Koffern, die im großen Behälter liegen, mit anderen Gruppen teilt. Kein Wettbewerb der Besten also, sondern Teamarbeit der Mitglieder aller Gruppen ist zwingend nötig. Das Kiwiko-Resultat: beachtliche 15 Minuten vor Ablauf des Countdowns hatte man den Zahlencode ermittelt. Wenn man denn dieses Resultat bewerten möchte, muss man sich an der bislang schnellsten Gruppe auf anderen Events der Firma M2RW Spielegestalter aus Köln messen. Und die stoppte den Hacker bereits nach 1 Stunde, also 30 Minuten vor Ablauf der rückwärts laufenden Stoppuhr. Was hat dieses Team besser gemacht als die Kiwiko-Rätseltruppe?

Jetzt wird es spannend für alle, die auf perfekte Organisation im Team schwören: Einer nahm die Rolle des teamübergreifenden Kommunikators an, schrieb alle bislang herausgefundenen Informationen auf ein Flipchart, sagte an, was noch an Informationen fehlt, schaffte Orientierung im Chaos der Gruppenarbeit.

CRN, Teil der Schicksalsgemeinschaft an diesem Vormittag, vergibt für den Kiwiko-Team-Spirit bei diesem "Strategie-Session" genannten Programmpunkt selbstkritisch die Note 2-3. Den anschließenden Vorträgen von Partnern - Systemhäusern und Datenschutzexperte - sowie von Herstellen durften die Gäste dann ohne Mitmachgefahr, dafür mit Erkenntnisgewinn folgen.

Expertennetzwerk: Aktive Partner und Hersteller wirken mit

René Floitgraf, Auditor und Experte für Informationssicherheit, stellte die Bedeutung von DIN Spec 27076 vor.

Aconitas gab einen Einblick, wie das Systemhaus von Andreas Schober Modern Workplace mit Microsoft 365 anlegt. Power BI auch für Personalentscheider stellte Dennis Hoffstädter von Datenpioniere vor. Die Chancen, mit der vom BSI und anderen Gremien erarbeiteten DIN Spec 27076 für mehr IT-Sicherheit bei Firmen bis 49 Mitarbeiter zu sorgen und im besten Fall Folgeaufträge zu generieren, stellte Auditor und Experte für Informationssicherheit René Floitgraf vor. Michael Suermann von S&S, überzeugter Befürworter von Systemhauskooperationen, stieß eine Diskussion an, was sich Partner von Vernetzung versprechen.

Gibt es Alternativen zur erdrückenden Dominanz von Microsoft 365 und Office-Anwendungen? Im Prinzip schon, nämlich mit dem Hersteller IceWarp, stellten Heinrich Mekker und Christian Bedel vom Distributor MRM vor. Hier zeigte sich, dass 20 Minuten viel zu knapp waren, um all die Fragen nach Kompatibilität zum Quasi- Monopolisten Microsoft zu beantworten. Eine Anwesenheit eines Vertreters des Herstellers aus Tschechien wäre nicht schlecht gewesen. Bedel stellte kostenlose Demos in Aussicht. Fernando Tzusch von Cyberreason und Pedro da Fonte von Eset gaben jeweils einen Überblick zu ihren Firmen und dem Channel-Engagement der Security-Hersteller.

Viel Zeit für das Networking wurde fleißig genutzt, am Vorabend schon, während des Events und beim abschließenden Abendessen.

Geben und Nehmen: 1.200 IT-Experten unter dem Kiwiko-Dach

Das Expertennetzwerk der Kiwiko ist in den letzten Jahren kräftig gewachsen, was zeigt, dass mit zunehmender technologischer Komplexität und steigenden Anforderungen der Kunden vor allem auch aus dem Mittelstand der Bedarf nach Vernetzung, Erfahrungsaustausch und gemeinsamen Projektaktivitäten enorm zunimmt. In Summe sind die Kiwiko-Mitglieder an 70 Standorten in Deutschland präsent, beschäftigen 1.200 IT-Experten und stehen mit 150 Herstellern in Kontakt.

Doch was sagen Zahlen schon aus? Die Kiwiko-Vorstände Matthias Jablonski und Jan Bindig wissen, dass der Erfolg einer Kooperation mit der Bereitschaft steht und fällt, wie aktive Vernetzung im Tagesgeschäft von den Mitgliedern gelebt wird. Solisten kommen in der IT-Branche nicht weiter. Geben und Nehmen heißt das Prinzip, Wissen teilen, so wie das alle Teilnehmer bei der Teamarbeit zum Auftakt des Events didaktisch eindrucksvoll und hautnah praktizieren durften.

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Martin Fryba
Autor im Rampenlicht

Martin Fryba

Anpackende Ingenieure, mutige Kaufleute, verrückte Self-Made-Glücksritter und jede Menge Pleitiers, über die CRN aus dem Channel berichtet. CRN? Channel? Dem Journalisten Martin Fryba wird 2001 als Einsteiger in den ITK-Handel schnell klar: Wer in die CRN kommt, findet im ITK-Channel Gehör – bisweilen mehr als ihm liebt ist. Die Goldenen Zeiten des PC-Zeitalters neigen sich zwar dem Ende zu, als Fryba für die weltweit bekannte, führende Channel-Publikation das Ressort „Börse & Finanzen“ sowie „Systemhaus“ auf- und ausbaut. Spannend bleibt es für den Journalisten allemal: Die Internetblase platzt, der Neue Markt wird wenige Jahre später nach zahlreichen Skandalen eingestellt, E-Commerce verändert den IT-Handel und die Distribution. Zunächst ASP, später Cloud Computing und Managed Services, aktuell Security, KI und Vernetzung und Enablement in Partnerökosystemen: Innovationen treiben das Business der Hersteller und ihrer Partner in einem heute äußert dynamischen IT-Markt an. Eine spannendere Branche gibt es nicht für Martin Fryba, der über Technologie und Strategien des Marktzugangs berichtet und mit tagesaktuellen Nachrichten den Channel auf dem Laufenden hält.

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