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Intel Innovation 2023: Sechs große Ankündigungen von der 288-Core-CPU bis zum KI-Supercomputer

Intel ist dabei, Nvidia und Wettbewerber wie AMD mit neuen Produkten herauszufordern: mit KI in PCs, im Cloud Computing und am Edge. Einige Launch-Termine stehen schon fest. CRN war dabei und stellt die wichtigsten Neuigkeiten vor.

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Auf der Intel Innovation überraschte CEO Pat
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Auf der Intel Innovation überraschte CEO Pat

Die Ankündigungen am ersten Tag der Entwicklerkonferenz Intel Innovation 2023 in San Jose gaben einen Vorgeschmack darauf, wie sich Intel auch im Bereich KI erfolgreich gegen Wettbewerber durchsetzen will. So nannte der  Halbleiterriese - unter anderem - seine Termine für die Markteinführung neuer Client- und Server-CPUs, kündigte einen Xeon-Chip mit 288 Kernen an, sowie einen Vertrag über den Bau eines KI-Supercomputers für seinen Kunden Stability AI.

Die größte Neuigkeit auf der dritten jährlichen Intel Innovation-Veranstaltung drehte sich darum, wie und womit sich der Chiphersteller gegenüber Nvidia und anderen Konkurrenten aufstellen will, wenn es darum geht, die nächste Welle von KI-Möglichkeiten in PCs, Cloud Computing und im Edge-Bereich zu nutzen.

"KI stellt einen Generationswechsel dar, der eine neue Ära globaler Expansion einläutet, in der das Computing eine noch größere Rolle für eine bessere Zukunft von uns allen spielt", sagte Intel-CEO Pat Gelsinger bereits im Vorfeld der Konferenz. "Für Entwickler ergeben sich daraus enorme gesellschaftliche und geschäftliche Möglichkeiten, die Grenzen des Möglichen zu erweitern, Lösungen für die größten Herausforderungen der Welt zu schaffen und das Leben jedes Menschen auf dem Planeten zu verbessern", so Gelsinger in seiner Voraberklärung. 

Auf seiner Konferenz kündigte Intel gleich mehrere konkrete  Details zu KI an, aber auch für den breiteren Computing-Bereich. Zu letzterem gehörte die Information, dass die Laptop-Prozessoren der neuen Marke Core Ultra Laptop-Prozessoren und die fünfte Generation der Xeon Scalable-CPUs bereits in diesem Dezember auf den Markt kommen sollen und im neuen Jahr dann eine Monster-Xeon-CPU mit 288 Kernen.  

Intel nutzte die Veranstaltung auch, um den Start der Intel Developer Cloud zu markieren ­­und den Plan zum Bau eines großen KI-Supercomputers mit Intel Xeon-Prozessoren und 4.000 Intel Gaudi2 Deep-Learning-Prozessoren für den KI-Modellentwickler Stability AI bekannt zu geben.

Die Vorstellung einer neuen, kommerzielle Softwareplattform für den Aufbau, den Betrieb und die Verwaltung von Edge-Infrastrukturen und -Anwendungen gab es ebenfalls, Enthüllungen zur nächsten Generation von Client-CPUs und einiges mehr, von dem CRN das Wesentlichste für Sie hier zusammengefasst hat:  

KI-fokussierte Core Ultra  (alias Meteor Lake) CPU kommt im Dezember

Intel hat angekündigt, dass seine lange geplante Meteor Lake CPUs für Laptops am 14. Dezember auf den Markt kommen werden und das unter dem neuen Markennamen Intel Core Ultra.  

Die neuen Prozessoren werden, zum ersten Mal in einem Intel-Design, über eine integrierte neuronale Verarbeitungseinheit verfügen, die eine "energieeffiziente KI-Beschleunigung und lokale Inferenz auf dem PC" ermöglichen soll. Dank Verwendung der Intel Arc GPU Technologie für die integrierte Grafik der Prozessoren werden sie auch eine "diskrete Grafikleistung" bieten, hieß es.

Auch sollen die Core Ultra Prozessoren ein "ausgewogenes Verhältnis von Leistung und Stromverbrauch bei KI-gesteuerten Aufgaben" bieten, indem sie die Vorteile von CPU, GPU und NPU für unterschiedliche Aufgaben nutzen.

Die CPU hat eine schnelle Reaktionszeit, die sich ideal für leichtgewichtige KI-Aufgaben mit nur einer Inferenz und geringer Latenzzeit eignet, während die NPU eine stromsparende KI-Engine ist, die sich laut Intel am besten für "nachhaltige KI und KI-Offload" eignet.

Wichtige Details zu den Core Ultra Prozessoren, wie etwa die Spezifikationen, die Liste der Modelle oder die Mengenpreise für Vertriebspartner hat der Hersteller bisher nicht bekannt gegeben.

Die Core Ultra 'Meteor Lake' CPU soll unter dem neuen Markennamen Intel Core Ultra am 14.Dezember auf den Markt kommen.

Lunar Lake und Panther Lake

In seiner Keynote auf der Intel Innovation überraschte Gelsinger das Publikum mit der Bekanntgabe eines Computerentwicklungssystems - eine Client-CPU der nächsten Generation namens Lunar Lake, die frühestens für 2024 erwartet wird. "Dies ist tatsächlich die weltweit erste Vorführung unseres Lunar Lake Systems. Das haben Sie nicht kommen sehen, oder", sagte er.

Erstmals angekündigt hatte der Chip-Hersteller Lunar Lake im Jahr 2022 und seinerzeit eine "führende Leistung pro Watt" versprochen, die unter Verwendung des Intel 18A- und der Fertigungstechnik einer Drittanbieter-Foundry entstehe.

Auf der Entwicklerkonferenz zeigte ein Mitarbeiter das Lunar-Lake-System nun mit dem Stability-Diffusion-Modell, das lokale Verarbeitung einsetzt, um ein Bild aus Text im Open-Source-Bildbearbeitungsprogramm GIMP zu erzeugen.

Gelsinger wiederholte, dass Arrow Lake im Jahr 2024 auf Meteor Lake folgen wird, gefolgt von Lunar Lake im selben Jahr oder 2025, und verriet dann, dass Arrow Lakes Nachfolger, Panther Lake, im Jahr 2025 erscheinen wird.

288-Kern-CPU folgt auf Intel Xeon Scalable der 5. Generation

Intel kündigte an, dass die fünfte Generation der Xeon Scalable-Serverprozessoren am 14. Dezember auf den Markt kommen wird und dass die nächste Generation 2024 dann eine CPU mit 288 Kernen umfassen wird.

Die auf der Emerald Rapids-Architektur basierende Produktreihe ist ein direkter Nachfolger der Xeon Scalable-Prozessoren der vierten Generation, die zu Beginn dieses Jahres auf den Markt kamen. Laut Intel wird Emerald Rapids "eine Kombination aus Leistungsverbesserungen und schnellerem Speicher bei gleichem Stromverbrauch" bieten.

Während Emerald Rapids Leistungskerne für die Verarbeitung von Anwendungen nutzen wird, wird eine weitere Generation von Xeon-Chips mit dem Codenamen Sierra Forest, die im nächsten Jahr verfügbar sein soll, die Effizienzkerne nutzen, die mit den Intel Core Client-CPUs der 12 eingeführt worden waren.

Der Chiphersteller sagte, dass Sierra Forest im Vergleich zu den Xeon Scalable-Prozessoren der vierten Generation eine 2,5-mal höhere Rack-Dichte und eine 2,4-mal höhere Leistung pro Watt bieten werde, wenn die hochdichten Prozessoren in der ersten Hälfte des Jahres 2024 auf den Markt kommen.

Der Nachfolger von Emerald Rapids, der den Codenamen Granite Rapids trägt, wird ebenfalls über leistungsstarke Kerne verfügen und nach Angaben des Unternehmens "kurz" nach Sierra Forest im Jahr 2024 auf den Markt kommen. Granite Rapids wird eine zwei- bis dreimal bessere KI-Leistung bieten als der Xeon der vierten Generation, sagt Intel.

Der Nachfolger von Sierra Forest, der den Codenamen Clearwater Forest trägt, wird 2025 auf den Markt kommen und den Intel 18A-Fertigungsprozess verwenden.

Intel wird KI-Supercomputer für Stability AI bauen 

Intel plant den Bau eines großen KI-Supercomputers mit Xeon Scalable Prozessoren und 4.000 Gaudi2 Deep-Learning-Prozessoren. Der Rechner wird für das KI-Startup Stability AI gebaut. Laut Gelsinger soll der Supercomputer nach seiner Fertigstellung der größte in Europa und unter den Top 15 Supercomputern der Welt sein. Den angestrebten Termin der Fertigstellung nannte der CEO nicht.

Intels Gaudi-Chips stammen aus der Übernahme des israelischen Start-ups Habana Labs im Jahr 2020, mit der sich das Unternehmen einen deutlichen Vorsprung gegenüber dem führenden KI-Chiphersteller Nvidia verschaffen wollte. "Wir konkurrieren nicht nur mit dem Marktführer", sondern tun dies mit viel besseren Gesamtbetriebskosten für Deep-Learning-Modelle, so Gelsinger.

Der Deep-Learning-Chip der nächsten Generation, Gaudi3, werde eine zweimal schnellere Rechenleistung, eine viermal schnellere bfloat16-Leistung, eine 1,5-mal höhere Netzwerkbandbreite und eine 1,5-mal größere Speicherkapazität mit hoher Bandbreite bieten.

Gelsinger bekräftigte Intels Plan, seine GPU- und Gaudi-Roadmaps für Rechenzentren mit der Falcon Shores GPU zusammenzuführen, die Gaudi-Technologie enthalten und 2025 auf den Markt kommen soll. "Einfach ausgedrückt: Unsere Roadmap ist extrem robust und wir arbeiten mit Hochdruck daran, alles dafür zusammenzuführen", sagte Gelsinger.

Seite 2: Developer Cloud und neue Edge-Infrastruktur-Software

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