
Bitkom-Präsident Rald Wintergerst mahnt zu mehr Fokus auf KI
Generative KI ist hierzulande zwar in aller Munde, aber ihr Einsatz in Unternehmen kommt eher zögerlich voran. Das zeigt eine eine neue, repräsentative Untersuchung des Digitalverbands Bitkom.
Demzufolge setzen aktuell 15 Prozent der Unternehmen KI ein, also sechs Prozent mehr als im Vorjahr. "An der Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln müssen wir dauerhaft arbeiten", sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. "Damit Deutschland bei KI Fahrt aufnehmen kann, müssen die Unternehmen ihre Anstrengungen und auch Investitionen weiter verstärken. Zugleich ist aber auch die Politik gefordert dafür zu sorgen, dass es nicht bei Absichtserklärungen und Strategien zur KI-Förderung bleibt, sondern die Nutzung und Entwicklung von KI in Deutschland deutlich erleichtert wird. Insbesondere die Nutzung wenig sensibler Daten muss erleichtert werden."
So halten zwei Dritte der 605 befragten Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten KI grundsätzlich für eine der wichtigsten Zukunftstechnologien, aber einen konkreten Nutzen für den eigenen Betrieb sehen 52 Prozent noch immer nicht. Im letzten Jahr hatte dieser Wert allerdings noch bei 64 Prozent gelegen.
Mögliche Einsatzfelder für Generative KI erkennen die Befragten zwar - vor allem im Bereich Textverständnis und Textanalyse (84 Prozent), bei der Erstellung von Texten, bildlichen Darstellungen oder Musik (70 Prozent) sowie in der IT beim Coden (58 Prozent) - doch geben 51 Prozent der Befragten an, dass sie KI zwar sehr spannend finden, aber für die Arbeit in ihrem Unternehmen bisher keine greifbaren Einsatzmöglichkeiten erkennen.
Hindernisse wie Datenschutz, strenge Regularien und der Mangel an Know-How scheinen einer breiteren Nutzung Generativer KI aber ebenfalls im Weg zu stehen.
Und dann ist da noch die bange Frage, wie sich die KI auf die Beschäftigten auswirkt: 30 Prozent der Befragten rechnen damit, dass KI-Tools zu Entlassungen führen. Demgegenüber stehen 29 Prozent, die glauben, dass KIs Abhilfe beim Fachkräftemangel schaffen können sowie und 29 Prozent, die damit rechnen, dass moderne KI-Tools zu mehr Produktivität führen.